Eileiterschwangerschaft: Das sind Anzeichen, Ursachen und die Behandlung
Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei im Eileiter statt in der Gebärmutter ein. Wichtige Infos rund um Anzeichen, Diagnose und Behandlung findet ihr hier:

Die Eileiterschwangerschaft, fachsprachlich als Tubergravidität bezeichnet, ist einer Form der Extrauteringravidität, bei der eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter vorkommt.
95% der Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter sind Eileiterschwangerschaften, die restlichen 5% setzen sich aus Schwangerschaften in der Bauchhöhle, in den Eierstöcken und im Gebärmutterhals zusammen. Dabei nistet sich das befruchtete Ei nicht in der Gebärmutter ein, sondern in den Schleimhäuten des Eileiters.
Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft
Die ersten Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft lassen sich nur schwer von einer normalen Schwangerschaft unterscheiden:
- Das Ausbleiben der Periode
- Die morgendliche Übelkeit
- Brustspannen
- Ein positiven Schwangerschaftstest. Grund dafür ist, dass die Plazenta auch bei einer solchen Schwangerschaft das Schwangerschaftshormon HCG bildet.
Ab der 6. bis 9. Woche lassen sich die Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft erst von einer normalen Schwangerschaft abgrenzen:
- Einseitige Unterleibsschmerzen
- Berührungsempfindlichkeit des Unterbauches
- Ungewöhnliche Schmierblutungen.
Gefährlich wird eine Eileiterschwangerschaft dann, wenn sie zu spät bemerkt wird. Zwischen der 11. und 14. Woche kann der Eileiter platzen. Folgen sind sehr starke Schmerzen und ein hoher Blutverlust, der zum Kreislaufschock führen kann.

Diagnose einer Eileiterschwangerschaft
Nach den ersten Anzeichen und ein möglicher positiver Schwangerschaftstest, ist das Aufsuchen eines Frauenarztes absolut ratsam. Durch Ultraschall, Bluttest, Anamnese der Beschwerden und durch die Bauchspiegelung kann dein Frauenarzt nun den Ort der Einnistung herausfinden und über die weitere Behandlung entscheiden.
Behandlung der Eileiterschwangerschaft
Die Behandlung einer Eileiterschwangerschaft ist abhängig von mehreren Faktoren: Sie richtet sich dabei nach dem Ort der Einnistung, danach wie weit die Schwangerschaft bereits fortgeschritten ist und nach der körperlichen Verfassung der Patienten.
Dabei kann man zwischen drei unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden:
- Die operative Entfernung
- Die medikamentösen Therapie
- Das beobachtende Verhalten.
Die operative Entfernung
Die operative Entfernung des Embryos oder des komplett betroffenen Eileiters ist die häufigste Form der Behandlung. Diese Entfernung kann bei einer endoskopischen Bauchspiegelung mikrochirurgisch vorgenommen werden.
Die Priorität liegt auf dem Erhalt des Eileiters, damit einer weiteren Schwangerschaft nichts im Wege steht.
Die medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie ist die zweithäufigste Behandlungsmöglichkeit einer Eileiterschwangerschaft und lässt sich oft in Kombination mit einer OP vorfinden. Durch das Zellgift Methotrexat wird das Wachstum und die Vermehrung der Eizelle verhindert und das Abtöten des Embryos erreicht. Bei dieser Methode wird das Zellgift intravenös oder intramuskulär verabreicht, sodass der Eileiter nicht verletzt wird und eine erneute Schwangerschaft möglich ist.
Das beobachtende Verhalten
Die dritte und damit letzte mögliche Behandlungsmethode ist das Abwarten und Beobachten, ob die Schwangerschaft auf natürlichem Wege endet. Dabei kann der Embryo allein vom Körper abgestoßen werden, wenn es zu wenig Platz im Eileiter hat und dadurch nicht optimal versorgt wird. Diese Methode wird nur äußerst selten angewandt und nur bei sehr früher Erkennung und völliger Beschwerdefreiheit.
Ursachen für eine Eileiterschwangerschaft
Die Hauptursachen für eine Eileiterschwangerschaft sind anatomische oder funktionelle Störungen des Eizellentransportes im Eileiter. Die Eileiter können kleine Aussackungen haben, können durch Entzündungen verkleben oder nach operativen Eingriffen vernarben.
Das Risiko einer Eileiterschwangerschaft kann durch gewisse Faktoren erhöht werden. Dazu zählen: künstliche Befruchtungen, Eileiterentzündungen, Endometriose und das Tragen einer Spirale, da diese Infektionen begünstigen kann.

Eileiterschwangerschaften in Zahlen: Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit
Offizielle Zahlen bestätigen, dass es nur bei ein bis zwei Prozent aller Schwangerschaften zu einer Eileiterschwangerschaft kommt. Viele bleiben daneben aber durch den natürlichen Abgang leider unentdeckt. Besonders Frauen über 30 sind häufiger von einer Eileiterschwangerschaft betroffen. Nach der ersten Eileiterschwangerschaft liegt die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Eileiterschwangerschaft bei 20%. Die Sterblichkeitsrate bei einer gefährlichen Eileiterschwangerschaft durch das Reißen des Eileiters liegt durch die schnelle Behandlung bei 0,1%
Wir Frauen kennen unseren Körper in- und auswendig. Wenn uns etwas merkwürdig vorkommt, nicht lange zögern und direkt den Frauenarzt unseres Vertrauens aufsuchen.