Christine Kaufmann: Der Kinderstar, der nicht alt werden wollte
Christine Kaufmann hätte am 11. Januar ihren 76. Geburtstag gefeiert, doch sie starb mit 72 Jahren an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung – die Krankheit verbarg sie bis zum Schluss.
Diese blauen Augen, dieser kindliche Charme: Schon als Neunjährige rührte Christine Kaufmann alle als „Rosen-Resli“ zu Tränen. Allein bis zu ihrem 13. Lebensjahr drehte sie acht Filme – Riesenerfolge! Später tat sie alles, um ihre Jugend und Schönheit so lange wie möglich zu bewahren. „Ich interessiere mich für ein gutes Leben, nicht für ein langes“, sagte die Künstlerin einmal. Sie war der Kinderstar, der nicht alt werden wollte.
Christine Kaufmann: Sie war erst 16, als sie ihren ersten Mann kennenlernte
Christine Kaufmann kam am 11. Januar 1945 in Lengdorf in der Steiermark als Tochter einer Maskenbildnerin und eines Ingenieurs zur Welt. Als sie acht war, wurde der Regisseur Harald Reinl auf sie aufmerksam und machte sie zum Star. Doch trotz ihres Erfolges war eine Person nie mit ihr zufrieden: ihre strenge Mutter, die sie stets maßregelte und kritisierte. Christine Kaufmann fehlte es an Geborgenheit, sie zog sich in ihr Inneres zurück, wie sie später verriet. „Ruhm ist nicht nur Honigschlecken.“ Und so war es aus ihrer Sicht wohl auch diese innere Distanz, die Hollywoodstar Tony Curtis so an ihr reizte. Sie war erst 16, als sie ihn 1961 bei Dreharbeiten kennenlernte. Er umwarb sie und trennte sich von Ehefrau Janet Leigh. 1963 heirateten beide, Christine war gerade 18. Das Paar bekam zwei Töchter, Alexandra (1964) und Allegra (1966). Doch nur fünf Jahre später folgte die Scheidung. Die Künstlerin über ihren Gatten: „Der größte Fehler meines Lebens. Ich glaube, ich war nie in ihn verliebt.“
Damals entbrannte ein jahrelanger, erbitterter Rosenkrieg um die Kinder. Doch die Justiz sprach dem Vater das Sorgerecht zu. Nach zähem Ringen konnte die Schauspielerin ihre Töchter 1980 wieder in die Arme schließen.
In der Liebe hatte Christine Kaufmann kein Glück
Aber in der Liebe hatte die Künstlerin weiterhin kein Glück. Noch drei Ehen zerbrachen: mit dem Regieassistenten Achim Lenz (1974 – 1976), dem Musiker Reno Eckstein (1979 – 1982) und dem Zeichner Klaus Zey (1997 – 2011). Zynisch erklärte Christine Kaufmann: „Die Männer, mit denen ich verheiratet war, sind die unwichtigsten in meinem Leben gewesen.“
Was blieb, war ihre Attraktivität. 1974 posierte sie für den Playboy – und 25 Jahre später, 1999, noch einmal! Zuletzt wurde sie als „schönste Großmutter Deutschlands“ bezeichnet. Bis Ende 2008 präsentierte die Künstlerin eine eigene Kosmetikreihe. Mit 68 Jahren wurde sie eine äußerst attraktive Uroma.
Christine Kaufmann verbarg ihre schwere Krankheit bis zum Schluss
Am Ende kam die Krankheit: Leukämie. Doch die Schauspielerin sprach nicht darüber. Die typischen Hauteinblutungen verhüllte sie mit Handstulpen oder schminkte sie weg. Sie hätte sich gestoßen, sagte sie.
In der Nacht zum 28. März 2017 hörte Christine Kaufmann mit 72 Jahren für immer auf zu atmen. Doch wir behalten sie in unseren Herzen. Denn Rosen-Resli hat uns so berührt.
Artikelbild & Social Media: IMAGO / Hoffmann
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