Corona: Schulen & Kitas sind in diesem Nachbarland längst geöffnet!
Wann öffnen Kitas und Schulen wieder? In einem unserer Nachbarländer ist das längst der Fall - ohne Neuinfektionen.
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Die Öffnung der Kitas und Schulen in Deutschland schreitet nur langsam voran. In Dänemark sieht das anders aus: Als erstes europäisches Land nahm unser Nachbarland am 15. April den Betrieb unter strengen Auflagen wieder auf. Bis zur 5. Klasse durfte in Schulen unterrichtet und in Kitas betreut werden. Bisher scheint die frühere Lockerung keine negativen Folgen zu haben.
Corona-Lockerungen: Das ist Dänemarks Weg
Millionen Eltern und Kinder warten in Deutschland darauf, dass die Schulen und Kitas ihre Türen wieder öffnen. In einigen Bundesländern passiert das sukzessive, wie beispielsweise in Baden-Württemberg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.
Doch Dänemark geht - wie auch Schweden - ganz anders mit den Lockerungen um. Nachdem Ministerpräsidentin Mette Frederiksen schon sehr früh strikte Maßnahmen gegen die Corona-Ausbreitung verordnet hatte, setzte die Politikerin die Öffnung von Kitas, Kindergärten und Schulen bis Klasse Fünf schon Mitte April wieder an.

Geöffnete Schulen & Kitas unter strengen Auflagen
Der Wissenschaftler Christian Wejse von der Universität Aarhus sagte in einem Stern-Interview dazu: "Die Kitas und Schulen wieder zu öffnen, bedeutete natürlich ein Risiko für die Gesellschaft." Dennoch nahm das Land eine Infektion der Jüngsten in Kauf, da - so Wejse - kaum Gefahr bestand, dass Kinder im Falle einer COVID-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Die Auflagen sind trotzdem streng: Kinder müssen zwei Meter auseinandersitzen, dürfen ihr Essen nicht mit anderen teilen und sollen ihre Hände regelmäßig waschen. Zudem darf in Kitas auf sechs, in Schulen auf vier Quadratmeter nur ein Kind fallen. Oberflächen und Türgriffe müssen zwei Mal pro Tag gereinigt werden. Die Kinder dürfen jedoch miteinander spielen.
Das ist Dänemarks Erfolgsgeheimnis - laut Experte
Das Konzept scheint aufzugehen: "Soweit ich weiß, gab es keine Schwierigkeiten", erzählt Wejse in dem Podcast "Die Stunde Null". Weder ein Anstieg der Corona-Infektionszahlen, noch eine neue Welle konnte festgestellt werden. Das Erfolgsgeheimnis liege wohl auch darin, dass die Kinder ab Klasse 6 nicht anwesend waren und so die Gebäude großzügig genutzt werden konnten, sagt Wejse. Er habe nur von einem Lehrer gehört, der in den letzten Wochen an COVID-19 erkrankt worden sei.
Letztlich könne man laut des Wissenschaftlers aber nicht sagen, was passiert wäre, hätte Dänemark die Schulen und Kitas nicht schon Mitte April wieder geöffnet.
Franziska Giffey sieht Dänemark als Vorbild
Bundesfamilienministerin-Ministerin Franziska Giffey nannte Dänemarks Weg als positives Beispiel und fordert die Öffnung aller Kitas und Schulen. "Kinderschutz ist auch Gesundheitsschutz. Eine pauschale Schließung der Kitas für über 80 Prozent der Kinder bis zu den Sommerferien kann nicht die Antwort sein." Giffey arbeite an einem "stufenweisen Prozess zur Öffnung der Kindertagesbetreuungsangebote von der Notbetreuung hin zum Regelbetrieb, natürlich immer unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens."
FDP-Fraktionschef Christian Lindner kritisiert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die die "Kita-Öffnung ausgebremst" habe. "Die Bekämpfung des Virus darf nicht einseitig zu Lasten von Kindern und Eltern gehen." Es müsse geklärt werden, welches Ansteckungsrisiko von Kindern überhaupt ausgehe und strenge Regeln im Zuge einer Öffnung eingeführt werden.
Was wäre passiert, wenn Deutschland ähnlich wie Dänemark gehandelt, und Schulen und Kitas früher geöffnet hätte? Das werden wir wohl nie erfahren.
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