Corona-Warn-App: Funktion, Vorraussetzungen und was der Chaos Computer Club dazu sagt!
Nun ist sie endlich da! Die Corona-Warn-App zur Bekämpfung des Virus kann heruntergeladen werden. Das müsst ihr dazu wissen.
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Bereits vor einiger Zeit hat die Bundesregierung eine Corona-Warn-App angekündigt, um die Gefahr der weiteren Verbreitung des Virus zu verringern. In der Nacht von Montag auf Dienstag ist diese nun online gegangen und steht zum Download zur Verfügung. Doch was bringt die App eigentlich?
Corona-Warn-App: Das steckt dahinter
In den vergangenen Monaten haben die Wissenschaftler viel über das neuartige Coronavirus gelernt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Eine Person kann keinerlei Symptome haben und trotzdem mit dem Virus infiziert sein. Das macht allerdings die Ausbreitung von Covid-19 so gefährlich. Denn damit kann ein Infizierter viele Menschen anstecken, ohne es wirklich zu merken.
Um die Ausbreitung einzudämmen und mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können, müssten eigentlich alle Personen, die der Betroffene in den zwei Wochen zuvor gesehen hat, kontaktiert werden. Bei Freunden und Familien ist das einfach, doch was ist mit den Menschen am Nebentisch im Restaurant oder die Personen, die im Zug unmittelbar in der Nähe gesessen haben? Hier greift die Corona-Warn-App.
Corona-Warn-App: So funktioniert es
Durch sie können Kontakte digital nachvollzogen werden. Voraussetzung ist natürlich, dass viele Menschen die App auch benutzen. Diese funktioniert über das sogenannte Tracing. Via Bluetooth wird ein Signal an Handys in der Nähe gesendet, diese Geräte kann sich das eigene Handy im Anschluss dann merken. Dabei geht es nicht um die Verfolgung des Standortes, sondern um die von Begegnungen.
Nutzer, die in Kontakt mit positiv getesteten Personen waren, sollen von der Corona-App gewarnt werden. Sie könnten sich möglicherweise bei der infizierten Person angesteckt haben. Natürlich ist die App nur eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln, aber sie bietet eine Möglichkeit, um mögliche Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen.
Corona-Warn-App: Das sind die Voraussetzungen
Die Corona-Warn-App muss nicht verpflichtend heruntergeladen werden. Wer die App aber haben möchte, sollte auf jeden Fall ein Handy mit Bluetooth-Funktion besitzen. Für allzu alte Handys ist das System also nicht geeignet. Mindestanforderung bei Android-Handys ist die Version 6.0, die 2015 veröffentlicht wurde. Wer sehr alte Smartphones mit den Betriebssystem Windows Phone oder einem Blackberry-System hat, kann die App nicht downloaden.
Einige Länder haben bereits vor Deutschland eine Corona-Warn-App zum Download bereitgestellt. So nutzt Österreich ebenfalls eine Tracing-App zur Eindämmung des Virus. In Italien ist die Corona-Warn-App "Immuni" seit zwei Wochen verfügbar. In Island und Spanien gibt es eine App bereits seit April. Allerdings setzen diese Länder auf Tracking statt auf Tracing. Tracking-Apps benötigen auch persönliche Daten und überwachen den Aufenthaltsort.
Das sagen die Experten vom Chaos Computer Club
Eine Tracing-App wie in Deutschland ist da datenschutzfreundlicher, denn anders als beim Tracking merkt sich die App nur, welche anderen Handys in der Nähe sind und nicht den genauen Standort. Die Begegnungen sollen auf dem Handy gespeichert werden, sind aber nicht für die User einsehbar. Zudem werden keine persönlichen Daten gespeichert, sondern nur zufällige ID-Nummern. Nach einiger Zeit werden diese zudem wieder geändert. Eine Rückverfolgung ist also nicht möglich.
Zoom APP: Warnung! Experten schlagen Alarm
Doch was sagen die Experten zu der neuen Corona-Warn-App, die von der Bundesregierung und den deutschen Unternehmen SAP und Telekom entwickelt wurde? Der Sprecher des Chaos Computer Clubs, Linus Neumann, ruft zwar nicht zum Download der App auf - das habe der CCC grundsätzlich bei keinem Produkt bisher getan – aber er warnt auch nicht davor. "Da kann man nicht meckern", erklärt Neumann gegenüber dem Sender ZDF.
Die Entwicklung der App sei zumindest in der Schlussphase vorbildlich gelaufen, so der Experte weiter. Besonders gut: Die Entwickler hätten den Entstehungsprozess der App transparent gemacht. "Die App ist das erste große öffentlich finanzierte Open Source Projekt in Deutschland. Da kann sich die Bundesregierung doch auch mal auf die Schulter klopfen", lobt Linus Neumann.
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