Corona-Demonstration

Jana aus Kassel: Jetzt spricht sogar Heiko Maas!

Mit ihrem Sophie-Scholl-Vergleich sorgte eine Frau auf einer Corona-Demo für Entsetzen. So reagiert Heiko Maas darauf.

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Bei einer Querdenker-Demonstration in Hannover am vergangenen Samstag hat eine 22-Jährige aus Kassel eine Rede gehalten. Dabei verglich sich Jana, so der Name der Demonstrantin, mit Sophie Scholl. Im Netz reagieren nun Politiker geschockt auf diesen Vergleich.

Querdenker-Demo: 22-Jährige vergleicht sich mit Sophie Scholl

Aufnahmen der Rede zeigen die junge Frau auf einer Bühne am Opernplatz in Hannover. In dem Video sagt sie: "Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde."

"Ich bin 22 Jahre alt, genau wie Sophie Scholl, bevor sie den Nationalsozialisten zum Opfer fiel“, so die "Querdenkerin" weiter.  Sie werde sich immer für Freiheit, Frieden, Liebe und Gerechtigkeit einzusetzen, betont sie. Noch während der Rede kommt ein Ordner zur Bühne und hält seine orangefarbene Warnweste in der Hand. "Für so einen Schwachsinn mache ich doch keinen Ordner mehr“, erklärt er.

Corona-Demo in Hannover: Ordner unterbricht Rednerin

"Das ist eine Verharmlosung des Holocaust", sagt er weiter. Die sichtlich überraschte Rednerin entgegnet "Ich habe doch gar nichts gesagt." Wenig später kommen Polizeibeamte und der Mann verschwindet. Die 22-Jährige bricht daraufhin in Tränen aus, lässt das Mikro fallen und geht von der Bühne.

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Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet, sei der Mann "ein vermeintlicher Ordner", den die linke Szene in die Gruppe der "Querdenken“-Ordner eingeschleust habe. Der Eklat auf der Demonstration hat auch im Netz für Wirbel gesorgt. Viele zeigten sich irritiert von dem Vergleich der Kasselerin.

Heiko Maas: Sophie-Scholl-Vergleich "verharmlost den Holocaust"

Am Sonntag äußerte sich auch Außenminister Heiko Maas zu dem Vorfall und übte deutliche Kritik. "Wer sich heute mit Sophie Scholl o Anne Frank vergleicht, verhöhnt den Mut, den es brauchte, Haltung gegen Nazis zu zeigen. Das verharmlost den Holocaust und zeigt eine unerträgliche Geschichtsvergessenheit. Nichts verbindet Coronaproteste mit Widerstandskämpfer*Innen. Nichts!", stellt er bei Twitter klar.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Katja Mast beschrieb den Vergleich bei Twitter als "unerträglich". "Die einen dürfen sich frei auf Versammlungen äußern, während die anderen unter Einsatz ihres Lebens Widerstand gegen den Terrorstaat leisteten u. die Deportation & Ermordnung fürchteten."

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