Mutter ließ Baby verhungern, um Party zu machen – 9 Jahre Haft
In einem der dramatischsten Fälle von Kindesmisshandlung ist das Urteil gesprochen: Neun Jahre Haft für die Mutter, die ihr Baby zuhause verhungern ließ, um ihren 18. Geburtstag zu feiern.
Selten war eine Tat so grausam wie diese. Eine junge Mutter aus Großbritannien feierte ihren Geburtstag sechs Tage lang – während ihre 20 Monate alte Tochter alleine zuhause verhungerte und verdurstete. Der Fall, der bereits im März bekanntgeworden war, fand nun mit einem strengen Urteil ein Ende: neun Jahre Haft für die Täterin.
5 Tage, 21 Stunden und 58 Minuten Martyrium
Verphy K. ist inzwischen 19 Jahre alt. Wenn sie wieder aus dem Gefängnis kommt, ist sie wahrscheinlich 28 und ihre schreckliche Tat läge genau zehn Jahre zurück. Am Abend des 5. Dezembers 2019 hatte die junge Britin ihre Wohnung in Brighton verlassen, um ihren 18. Geburtstag zu feiern. Aufnahmen einer Überwachungskamera am Gebäude belegen das. Ebenfalls auf Band: Verphys Rückkehr am 11. Dezember nach Partys in London, Coventry und Solihull. Ihren Freunden habe sie erzählt, dass ihre Mutter auf die kleine Asiah aufpasst.
Genau 5 Tage, 21 Stunden und 58 Minuten hatte die junge Mutter ihre 20 Monate alte Tochter alleine zuhause gelassen. Als die Britin ihr Kind leblos findet, ruft sie den Notdienst und sagt aus, ihre Kleine habe den ganzen Tag geschlafen und wache nun nicht mehr auf. Doch die Mediziner können nichts mehr für das Baby tun. Nach der Ankunft im Royal Alexandra Children's Hospital in Brighton wird die kleine Asiah für tot erklärt.
Das Baby hat nicht geschrien
Die Gutachter sollen während des Prozesses immer wieder auf die erschütternden Umstände des Totschlags aufmerksam gemacht haben. So sei es wahrscheinlich, dass das Baby trotz unerträglichen Hungers nicht geschrien habe. Die kleine Asiah hatte schließlich schon früh gelernt, dass Schreien nichts bringt.
„Als ihr Leiden zu groß wurde, hatte sie nicht mehr die Kraft zu schreien“, zitiert der „Focus“ einen Prozessgutachter.
Horror-Mutter war den Behörden bekannt
Das Tragische an dem Fall: Verphy K. war den britischen Behörden als überforderte Mutter bekannt. Sie hatte ihre kleine Tochter schon mehrfach alleine gelassen, um Party zu machen. Einmal zweieinhalb Tage lang. Seither war sie Teil eines speziellen Mutter-Kind-Programms, bei dem ihr allerdings kein eigener Sozialarbeiter zugewiesen war.
Doch es wird noch krasser. Verphy K. und die kleine Asiah lebten in einer Sozialwohnung in einem Gebäude, in dem auch Sozialarbeiter ein Büro haben! Nach Behördenangaben gehört das Kontrollieren der Wohnungen allerdings nicht zu den Aufgaben ihrer Mitarbeiter/innen. Das Sozialamt in Brighton untersucht den Fall nun genauer.
Baby verhungert: 9 Jahre Haft für die Mutter
Das Urteil gegen Verphy K. hätte ursprünglich im Mai gesprochen werden sollen. Mit Verspätung befand ein Gericht in der südenglischen Stadt Lewes die inzwischen 19-jährige Britin des Totschlags schuldig. Verphy hatte ihre Schuld zuvor eingestanden. Dem Prozess soll die Täterin überwiegend emotionslos gefolgt sein. Als das Urteil dann fiel, sei Verphy K. in Tränen ausgebrochen.
Richterin Christine Laing machte der Angeklagten laut „Daily Mail“ deutlich: „[Asiah] war ein hilfloses, kleines Kind und hatte sich auf Sie als ihre Mutter verlassen.“ Das Baby habe „nahezu unglaubliches Leid“ erfahren, fügte die Richterin hinzu.
Was bleibt, sind die Partyfotos aus den Nächten, in denen die junge Mutter ausgelassen feierte, während ihr Baby daheim verhungerte – jedes einzelne davon war Teil des Gerichtsprozesses.
Artikelbild und Social Media: iStock/Jessica K Walters
Zum Weiterlesen: