England & Südafrika

Neue Corona-Mutationen: Daher kommen sie

In England und Südafrika breiten sich neue Varianten des Coronavirus aus. Woher kommen die Mutationen?

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In Großbritannien breitet sich eine Corona-Mutation mit der Bezeichnung B.1.1.7. aus. Auch in Südafrika wurde eine neue Variante des Virus nachgewiesen. Noch scheint es eine der Mutationen oder eine andere Variante nicht in Deutschland zu geben. Aber woher kommen die Mutationen überhaupt?

Was ist eine Mutation?

Virusvarianten sind grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Das neuartige Coronavirus entwickelte sich aus einer früheren Form etwa so weiter, dass es von Tier auf Mensch überspringen konnte. Verändert sich das Virus, spricht man fachlich von einer Mutation. Vereinfacht gesagt, will das Virus überleben und passt sich deshalb an die jeweiligen Gegebenheiten an. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 ist schon vor Monaten mutiert. So hatte es mehr Häkchen entwickelt, mit denen es sich besser an menschliche Körperzellen heften konnte. Gefährlicher ist es deshalb nicht geworden.

Der Virologe Hartmut Hengel erklärte im tagesschau.de-Interview: "In einer Pandemie wird durch die vielen Ansteckungen unterschiedlicher Menschen enorm viel Virus repliziert, also vermehrt. Da ist es ganz natürlich, dass dabei Virusvarianten entstehen können, auch solche, die sich in einer Bevölkerung bevorzugt durchsetzen." Christian Drosten simmte dem zu im NDR-Podcast zu: "Dass Viren mutierten, ist ein ganz normaler Vorgang." Die Frage ist dann nur: Welche Mutation überlebt und welche nicht?

Neue Corona-Mutationen: Daher kommen sie
Virus-Mutationen, wie die neuen Varianten des Coronavirus, sind ganz normal, sagen Experten. Foto: iStock/feellife

Daher kommt die Corona-Mutation in England

Die neue Virus-Variante in England wurde im Labor entdeckt. Dabei wurden Veränderungen des sogenannten Spike-Proteins entdeckt, dem Schlüssel des Krankheitserregers. Mit Hilfe des Spike-Proteins dringt das Virus in die menschlichen Zellen ein und vermehrt sich. Die Andockstelle (Rezeptorbindungsdomäne) hat sich nun wohl so verändert, dass ihre Bindung an menschliche Enzyme stärker geworden ist. 

Südafrika: Ähnliche Mutation, andere Entstehung

Die Variante in Südafrika, 501.V2 genannt, soll sich laut Experten nicht groß von der britischen Mutation unterscheiden. Der Wissenschaftler Wolfgang Preiser sagte dazu der Welt: "Die Variationen in England und Südafrika sind ähnlich, aber vermutlich unabhängig voneinander entstanden." Das bestätigte auch die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC.

Man vermute, dass die Virus-Mutation im Körper von HIV-Patienten am Ostkap entstanden sei. Dort gebe es wohl eine hohe Zahl von nicht gut behandelten HIV-Patienten, bei denen sich das Virus besser und über längere Zeit im Körper vermehren könne, als bei Menschen mit intaktem Immunsystem, so Preiser. So könnte sich das Virus auf andere Provinzen ausgebreitet haben. Die Theorie konnte jedoch noch nicht belegt werden. 

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