Pille: Hersteller müssen jetzt auf Suizidrisiko hinweisen
Schon länger gilt die Einnahme der Pille ja als möglicher Auslöser von Depressionen. Nun müssen die Hersteller im Beipackzettel auch auf ein erhöhtes Suizidrisiko als mögliche Nebenwirkung hinweisen.
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Die Pille galt lange Zeit als Zeichen der Selbstbestimmung der Frau. Dabei geriet allerdings in Vergessenheit, dass es sich bei diesem Verhütungsmittel eigentlich um ein Medikament handelt, das zu gravierenden Nebenwirkungen führen kann. Sie kann nicht nur Krankheiten wie Thrombose, Schlaganfälle und Brustkrebs begünstigen, sondern kann auch psychische Erkrankungen auslösen und soll sogar zu einem erhöhten Suizidrisiko führen.
Pille begünstigt Depressionen
Studien beweisen bereits einen Zusammenhang zwischen der Pille und der Neigung zu Depressionen. Daraus resultierend soll auch ein erhöhtes Suizidrisiko bei Frauen, die das orale Verhütungsmittel einnehmen, vorliegen. Wie ernst die Lage ist zeigt, dass die Hersteller der Antibabypille nun erkenntlich machen müssen, dass das Medikament Selbstmorde auslösen kann. Auf dem Beipackzettel muss laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nun der Warnhinweis stehen, dass die Pille Suizidgedanken als Folge von Depressionen hervorrufen kann.
Nebenwirkungen der Pille: Einnahme soll zu Gedächtnisverlust führen
Dänische Studie sieht Zusammenhang zwischen Pille und Suizidrisiko
Grund für die Ergänzung der möglichen Nebenwirkungen ist laut der Süddeutschen eine dänische Studie. Schon 2107 fanden Wissenschaftler der Universitätsklinik Kopenhagen einen möglichen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Suizidrisiko und der Einnahme der Pille heraus. Für die Studie wurden circa 500000 junge Frauen verglichen. Das erschreckende Ergebnis: Unter den Probandinnen, die zu dem Zeitpunkt mit der Pille verhüteten, war der Anteil an Selbstmordversuchen und Suiziden doppelt so hoch wie bei den Studienteilnehmerinnen, die die Pille nicht einnahmen. Grundsätzlich soll allerdings gerade bei jungen Frauen eine erhöhte Gefahr an Depressionen zu erkranken bestehen.
Beipackzettel der Pille muss auf Suizidrisiko hinweisen
Die Studie der dänischen Wissenschaftler war Anlass für die Europäische Arzneimittel-Agentur eine Risikobewertung der Antibabypille durchzuführen. Das Ergebnis bestätigte offenbar die dänische Studie, denn der Beipackzettel muss jetzt, um das Risiko an Depressionen zu erkranken, die Suizidgedanken auslösen können, ergänzt werden. Offenbar ist der Zusammenhang zwischen schweren Depressionen, die auch zu Suizidversuchen führen können, und der Pille nicht von mehr von der Hand zu weisen.
Selbstbeobachtung ist wichtig
Frauen, die hormonell verhüten, sollten sich jetzt nicht verrückt machen. Doch ist es stets wichtig, sich selbst zu beobachten und eventuelle Veränderungen herauszufinden. Hat sich mein Gemütszustand durch die Pille verändert? Neige ich nur zeitweilig zu Stimmungstiefs oder haben sich die depressiven Gedanken verfestigt? So ist es möglich festzustellen, ob Depressionen vorliegen und ob ein Zusammenhang mit der Antibabypille vorliegen könnte. Erster Ansprechpartner sind in diesem Fall die Frauenärzte.
Leidest du an Suizidgedanken? Hier findest du Hilfe in vermeintlich ausweglosen Lebenssituationen: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222.
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