Sie leiden mit ihren Frauen

Wie Männer sich nach einer Fehlgeburt fühlen

Erst vor wenigen Tagen teilte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nicht nur die schöne Nachricht einer Schwangerschaft, sondern auch die vorherigen Fehlgeburten seiner Frau Priscilla mit der ganzen Welt. Es waren drei in den letzten Jahren.

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Nach einer Fehlgeburt ist eine Frau mit ihrem Schmerz nicht allein. Foto: iStock

Zuckerberg verschweigt in seinem öffentlichem Facebook-Post nicht seine eigenen Gefühle, die ihn nach den Fehlgeburten überkamen.

"Du bist so voller Hoffnung, wenn du ein Kind erwartest. Du beginnst, dir vorzustellen, wer es sein wird und träumst von seiner Zukunft. Du beginnst Pläne zu machen und auf einmal ist es nicht mehr da. Es ist eine sehr einsame Erfahrung. Die meisten Menschen sprechen nicht über Fehlgeburten, weil sie sich sorgen, dass ihre Probleme sie von anderen abgrenzen oder aber ein schlechtes Licht auf sie werfen - als wäre man irgendwie mangelhaft oder hätte etwas getan, was der Grund für die Fehlgeburt wäre. So kämpfst du ganz allein."

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Doch als Mark und Priscilla ihre Erfahrungen mit ihren Freunden teilten, wurde ihnen bewusst, wie häufig es zu Fehlgeburten kommen kann und viele Paare danach trotzdem Eltern gesunder Kinder sind. Jetzt ist das Paar wieder schwanger. Sie erwarten eine Tochter. Die Schwangerschaft ist dieses Mal bereits so weit fortgeschritten, dass das Risiko einer Fehlgeburt sehr gering ist. Dennoch wollten Mark und Priscilla ihre Geschichte öffentlich teilen, um anderen Paare auf der ganzen Welt Mut zu machen und vielleicht auch dazu zu inspirieren, über ihre eigenen schmerzhaften Erfahrungen zu sprechen und diese nicht für sich zu behalten.

In Anschluss an die Facebook-Botschaft von Mark Zuckerberg und seiner Frau veröffentlichte die amerikanische Cosmopolitan einen Artikel, in dem sich andere Männer über ihre Gefühle nach einer Fehlgeburt ihrer Partnerin äußern. So teilte auch Hermes Hernandez seine Geschichte.

Hermes Hernandez: "Es war wie ein Schlag in den Magen."

Auch Hermes (29) und seine Frau Lauren (28) aus North Carolina erlebten bereits eine Fehlgeburt. Lauren war ungefähr in der zehnten Woche, als das Ehepaar bei einem Ultraschalltermin erfahren musste, dass das Herz ihres Babys aufgehört hatte zu schlagen. Während seine Frau sofort zu weinen begann, fühlte sich Hermes, als hätte ihm jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. "Es war schrecklich für mich."

Das Paar erwartete sein Kind voller Vorfreude und hatte die Nachricht bereits mit Familie und Freunden geteilt. Es war eine wunderschöne Botschaft, nachdem Lauren und Hermes bereits eine schreckliche Nachricht verarbeiten mussten. Nur drei Wochen vor ihrer Hochzeit wurde bei Hermes das Hodgkin-Lymphom, ein bösartiger Tumor im Lymphsystem, diagnostiziert. Als Assistenzarzt wusste Hermes zu diesem Zeitpunkt bereits, dass die Chemotherapie zur Unfruchtbarkeit führen könnte. Aus diesem Grund ließ er seine Spermien einfrieren, damit Lauren und er noch zu einem späteren Zeitpunkt Kinder bekommen könnten. Doch dann wurde seine Frau unerwartet schwanger. So groß die Freude über die Schwangerschaft auf natürlichem Wege zunächst war, so groß war auch die Trauer über den unerwarteten Verlust.

Da das Baby bereits zu weit herangewachsen war, musste Laurens Gebärmutterhals erst geweitet werden, bevor es entfernt werden konnte. Eine schmerzhafte Prozedur, unter der sie nach wie vor leidet. Hermes versucht seine Frau so gut es geht zu unterstützen, während er selbst natürlich ebenfalls unter dem Verlust leidet. Er selbst sagt: "Ich versuche, stark zu sein." Noch weiß das Paar nicht, ob Hermes' Chemotherapie oder andere Gründe eine Rolle spielten. Die Testergebnisse stehen noch aus.

In der Zwischenzeit entschied sich das Ehepaar dazu, seine Geschichte auf Facebook zu posten. Lauren vermutete, dass es ihr helfen würde, mit dem tragischen Verlust umzugehen . Viele bekundeten ihr Mitleid, schickten Geschenke und Blumen. Doch was das Paar am meisten bewegte, waren die Erfahrungen von anderen Paaren: "Wir fanden heraus, wie häufig Fehlgeburten vorkommen. Ich bin Arzt und hatte keine Ahnung, dass ungefähr eine von vier Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt endet."

Für Lauren und Hermes steht fest, dass sie weiter versuchen möchten, Kinder zu bekommen. Sie werden sich allerdings noch Zeit damit lassen.