Es wird knapp!

Strom-Knappheit: Deutsche Stadt schlägt Alarm!

Nur wenige Kilometer von Berlin entfernt geht einer Stadt so langsam der Strom aus...

Strommast (Symbolbild)
Die Stadt Oranienburg schlägt Strom-Alarm. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie
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Bei Deutschlands Atomausstieg waren Kritiker über zukünftige Stromengpässe besorgt. Diese Bedenken waren ein Jahr nach dem Abschalten der Atomkraftwerke erstmal kein Problem. Doch nun meldet eine Stadt in Brandenburg ein Stromversorgungsproblem.

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Keine neuen Hausanschlüsse für die Bewohner von Oranienburg

Wer in Oranienburg ein neues Haus oder eine Wohnung ans Stromnetz anschließen möchte, wird wohl nicht erfreut sein. Denn die Stadtwerke Oranienburg werden vorerst keine neuen Hausanschlüsse genehmigen, wie sie in einer Pressemitteilung verkünden. Im vorgelagerten Hochspannungsnetz gebe es demnach nicht genug Strom für die Stadt.

"Damit sind die Versorgungsmöglichkeiten in der Stadt Oranienburg ausgeschöpft", so Peter Grabowsky, Geschäftsführer der Stadtwerke.

Oranienburg: Erstmal keine neuen Wärmepumpen und Ladesäulen

Auch das Vorantreiben klimaschonender Energie müsse aufgrund der Engpässe in Oranienburg erstmal ausgesetzt werden. Heißt: Der Einbau von Wärmepumpen sei nicht möglich und auch neue Ladesäulen für E-Autos werde es erstmal nicht geben.

Betroffen seien zudem neue Industrie- und Gewerbeflächen. Was den Strombedarf der Bestandskunden angeht, geben die Stadtwerke Entwarnung. Sie seien nicht von den Maßnahmen betroffen.

Doch wie konnte es überhaupt zu diesen Engpässen kommen? Der parteilose Bürgermeister Alexander Laesicke sagt dazu: "Der Strombedarf unserer wachsenden Stadt hat sich enorm entwickelt, schneller, als es in der Vergangenheit vorausgesehen wurde." Laut den Stadtwerken sei auch das wirtschaftliche Wachstum und der steigende Einbau von Wärmepumpen für die erhöhte Stromnachfrage verantwortlich.

Drohen bald auch Stromengpässe in anderen Städten?

Ob das, was Oranienburg gerade durchlebt, auch bald in anderen Orten passieren könnte? Laut dem Wirtschaftsministerium ist Oranienburg ein Einzelfall.

Ein Sprecher des Wirtschaftsministers Robert Habeck sagt der Bild-Zeitung: "Gerade bei stark wachsenden Städten muss der Netzausbau vor Ort mitgeplant werden." Demnach sei das Stromnetz zu langsam ausgebaut worden.

Dieser Aussage wirkt Stadtwerke-Chef Grabowsky dagegen: "Grund für den erhöhten Strombedarf in der wachsenden Stadt Oranienburg ist die gute wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, der Zuzug von Neubürgern nach Oranienburg sowie der verstärkte Einbau von Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität."

In den nächsten Monaten möchte die Stadt von 47.700 auf 50.000 Einwohner wachsen.

FDP und Union kritisieren die Energiewende

Habecks Koalitionspartner Michael Kruse von der FDP sagt gegenüber Bild: "Wenn Habeck Anzahl und Qualität der Gesetze nicht an der Realität der kommunalen Unternehmen orientiert, ist Oranienburg erst der Anfang. Im Wochenrhythmus neue Gesetze aus Berlin, die keiner umsetzt: Das schadet mehr, als es hilft."

Aus der Opposition sorgen sich CDU/CSU um negative, wirtschaftliche Folgen. Nach Fraktionsvize Andreas Jung sei die Energiesicherheit für alle das A und O. "Die Energiewende darf nicht zu Ansiedlungsstopp und Strombremsen führen."

"Netzbetreiber haben ihr Netz vorausschauend zu ertüchtigen, um grundsätzlich Problemen mit mangelnder Kapazität vorzubeugen", so die Bundesnetzagentur gegenüber rbb24. Es soll nun aufgeklärt werden, warum dies in Oranienburg nicht geschehen sei.

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