Alltagstipp

Supermarkt: Aufgedeckt - Diese Marken stecken hinter den Eigenmarken!

Günstiger einkaufen ohne Verzicht? Wir verraten, welche Marken hinter den Eigenmarken der Supermärkte stecken.

Nahaufnahme: Hand einer Frau, die Milch in einen vollen Einkaufswagen stellt.
Foto: IMAGO / Martin Wagner
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Lebensmittel kosten doch überall fast das Gleiche, oder? Nein! Es macht einen enormen Unterschied an der Kasse, wo wir zugreifen.

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Seit gut zweieinhalb Jahren haben die Preise für Grundnahrungsmittel spürbar angezogen – und wer nicht genau hinsieht, zahlt ohne Not noch mehr drauf, als er ohnehin schon muss. Bei insgesamt drei Probeeinkäufen in jeweils 20 verschiedenen Supermärkten und Discountern hat die Verbraucherzentrale NRW die Kassenbons genau verglichen. Je nach Anbieter und Lage der Kommune kostete ein Einkauf mit den gleichen Produkten zwischen 34,78 Euro und 71,58 Euro. Interessant: Eigenmarken sind überall günstiger als die bekannten Markenprodukte, bei der Qualität muss man trotzdem meist keine Abstriche machen. Frisches Obst und Gemüse dagegen war bei einigen Stichproben beim Discounter teurer als im Supermarkt.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Sicher, im ländlichen Raum hat man nicht immer die Wahl. Gibt es nur einen Supermarkt, geht man eben dorthin. Doch auch in der Großstadt tendieren wir dazu, in unsere Lieblingsmärkte zu gehen, ohne vorher groß die Preise zu vergleichen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Griff ins Regal: Markenprodukte, die von einem einzigen Hersteller stammen, verbinden viele Kunden nach wie vor mit allerhöchster Qualität und einem bestimmten Lebensgefühl. Zum Beispiel Hipp, Iglo oder Ferrero.

Damit das so bleibt, investieren Hersteller in schicke Verpackungen, Neuentwicklungen und teure Werbekampagnen. Das macht sich dann beim Preis bemerkbar. Und doch schwören die Stammkäufer auf dieses eine Produkt. Ob bewusst oder unbewusst: Für sie fühlt es sich wie ein Verzicht an, wenn sie zum No-Name Produkt greifen.

Spar-Helden sind die Handelsmarken

Mit einem großangelegten Vergleichstest über einen Zeitraum von drei Jahren hat die Stiftung Warentest sogenannte Marken-Zwillinge (siehe Tabelle unten) unter die Lupe genommen. Inhaltsstoffe, Qualität, Geschmack, Verpackung, Kennzeichnung – in sehr vielen Fällen liegen die Produkte der Handelsmarken Kopf an Kopf mit den großen Marken. Auch und gerade im Bio-Segment.

Die Marken-Produkte erzielten im Test durchschnittlich die Note 2,8, die Handelsmarken sogar Note 2,7. Fast immer sind die Hausmarken viel günstiger. Wer besonders auf den Cent achten möchte, kann mit den Niedrigpreis-Handelsmarken (z.B. von Aldi, Netto, Lidl und Penny) immer am meisten Geld sparen. Auf dem Prüfstand waren gut 1100 Produkte.

Bei dem Grundprinzip gibt es nur Gewinner

Du fragst dich, warum die etablierten Marken-Hersteller nicht auf die Barrikaden gehen? Ganz einfach: Sie verdienen selbst kräftig daran! Handelsketten wie Rewe, Edeka oder Aldi bestellen bei ihnen im großen Stil Molkereierzeugnisse, Süßwaren, Getränke, Tiefkühlprodukte und Waren aller Art für den Haushalt. Die Hersteller und Produzenten liefern die Produkte zu, manchmal mit leicht veränderter Rezeptur oder günstigeren Rohstoffen, manchmal aber auch exakt gleich, nur eben in anderer Verpackung und unter anderem Namen. Das garantiert ihnen satte Zusatzumsätze. Unter wer-zu-wem.de findest du die Liste des Marken-Detektivs Stefan Duphorn, der schon die Produktionsstätten für mehr als 900 No-Name-Produkte ermittelt hat. Er entschlüsselt auch zahlreiche Verpackungsangaben, etwa „Alaska-Seelachs“: Ist gar kein Lachs, sondern Dorsch aus dem Atlantik.

„Sherlock-Kunde bitte umgehend an Kasse 1!“

Ein bisschen Detektiv-Arbeit ist nötig, wenn du mehr aus deinem Budget herausholen willst. Denn über die wöchentlich wechselnden Angebote sind manchmal auch die Markenprodukte günstiger als die Handelsmarken. Papier-Prospekte gibt es nur noch selten. Vergleichs-Apps wie „kaufda“ oder „Marktguru“ sind zeitaufwendig, helfen aber, Cent-Beträge zu sparen. Wer immer die gleichen zwei, drei Läden ansteuert, etwa Lidl, Rewe oder Edeka, ist mit den Eigen-Apps der Händler gut beraten. Die zeigen zwar nur die eigenen Preise an, helfen aber dabei, bei Angeboten gezielt auf Vorrat zu kaufen (etwa bei Nudeln, Kaffee, Konserven oder Öl). Treuepunkte und Rabattaktionen können weitere Preisvorteile bringen. Der Preis ist leider nur mit Fleiß heiß.

Das sind die Marken-Zwillinge

Produkt

Händler

Hersteller

Casa Morando

Steinofenpizza

Aldi Nord

Alberto

Goldähren

Buttertoast

Aldi Nord

Golden Toast

Sonniger Orangensaft

Aldi Nord

Eckes- Granini

Be light Erdnuss Flips

Aldi Süd

Lorenz Bahlsen

Körner Joghurt

Aldi Süd

Ehrmann

Grotemeyers's Konditorei Käsekuchen

Kaufland

Coppenrath & Wiese

K-Classic Salami

Kaufland

Redlefsen

Gold Advocaat Eierlikör

Lidl

Verpoorten

Milbona Buttermilch

Lidl

Müllermilch

TK Paella

Lidl

Frosta

Adelskronen Premium Pils

Penny

Oettinger Brauerei

Mühlenhof Schwarzwälder

Penny

Abraham

Frischella Frischkäse

Rewe

Arla

ja! Allgäuer Schmelzkäse

Rewe

Hochland

ja! Milder Röstkaffee

Rewe

Dallmayr

ja! Paprika Chips

Rewe

Chio

Pommersche Gutsleberwurst

Rewe

Rügenwalder Spezialitäten

Handelsmarke

Im Gesamtvergleich von 48 Tests bekamen die No- Name-Produkte öfter ein „Sehr gut“ als die Marken. Durchschnitt: 2,7

Marke

Die Marken schlugen sich mit der Durchschnitts-Note „Gut“ zwar auch wacker, erreichten aber nur einen Mittelwert von 2,8

Im Video erfährst du, welche Supermarktfallen dich richtig Geld kosten und wie du sie vermeidest:

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