Frank Rosin im Interview: "Ein Hobbykoch macht keine Fehler"
Frank Rosin hat eine Leidenschaft für gutes Essen - und die Rettung von Restaurants, wie er in "Rosins Restaurants" beweist. Im Interview plaudert der TV-Star aus dem Kochtopf.
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Frank Rosin (52) gehört zweifellos zu den erfolgreichsten Köchen Deutschlands. Sein Restaurant „Rosin“ in Dorsten wurde mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet und ist auch nach 25 Jahren beliebter denn je.
Kein Zweifel – der Mann weiß nicht nur, wie man ein himmlisches Menü zaubert, sondern auch, was sonst noch nötig ist, um ein lukratives Lokal zu führen. Dieses Wissen behält der Gourmet jedoch nicht für sich. Bereits seit 2009 greift in seiner Fernsehsendung „Rosins Restaurants – ein Sternekoch räumt auf!“ Gaststättenbetreibern in Schwierigkeiten unter die Arme.
In dieser Zeit hat er nicht nur zahlreiche Menschen und ihre Geschichten kennengelernt, sondern auch viele köstliche Gerichte, von der afrikanischen Linsensuppe über Flammkuchen bis hin zum Schweriner Broiler. Die besten Rezepte hat er jetzt, zusammen mit vielen Tipps und Anekdoten, in einem Kochbuch zur Sendung veröffentlich. Bei uns erzählt er, wie er zum Kochen kam und was er an seinem Job besonders liebt.
Frank Rosin über seinen Werdegang und die Leidenschaft zum Kochen
Sie kommen aus einer Gastronomiefamilie, die unter anderem Imbissbuden besaß. Inwieweit hat Sie das in Ihrem Werdegang beeinflusst?
"Mein Vater war der Erste, der Pommes frites in Deutschland als Großhändler verkauft hat, und von daher kannte ich jedes Restaurant vom Kücheneingang. Das rege Treiben hat mich immer interessiert und mich als Kind fasziniert, und es war klar, ich wollte nichts anderes mehr machen als das. Obwohl ich auch gerne Musiker geworden wäre, aber das hätte mein Vater nicht so toll gefunden. Daher mache ich jetzt Musik als Hobby."
Was haben Sie während Ihrer Gesellenzeit in Kalifornien gelernt, was sie in Deutschland vielleicht nicht gelernt hätten?
"Kalifornien war ja schon nach meiner Lehre, nach der Bundeswehrzeit und nach meiner Zeit auf der 'Sea Cloud'. Ich brauchte einfach mal eine Auszeit.
Ich habe in den Achtzigern gelernt und die Ausbilder waren alle zwischen 50 und 60 Jahre alt. Damals war das Bildungsniveau der Köche nicht so hoch, das Stresspotenzial niedrig und die Frustrationsgrenze ebenso. In der Küche herrschte ein rauer Ton. Wir hatten eine Sechs-Tage-Woche mit zwölf bis 15 Stunden am Tag. Das wollte ich so mein Leben lang nicht machen.
In Kalifornien habe ich gelernt, meine Gedanken zu sammeln. Als ich zurückkam, habe ich mich selbstständig gemacht. Das war 1991."
Welcher Fehler wird von Köchen, auch Hobbyköchen, am häufigsten gemacht und wie verhindert man ihn?
"Hobbyköche können eigentlich keine Fehler machen, denn sie sind leidenschaftliche Köche, die kochen, weil sie kochen möchten und nicht, weil sie kochen müssen. Viele Köche machen den Fehler, dass sie viel zu viel kopieren. Wichtig ist, dass man authentisch ist und sich selbst treu bleibt."
Was ist neben gutem Essen das Wichtigste für ein erfolgreiches Restaurant?
"Die Menschen. Kaffee und Cola kann ich überall haben. Ich entscheide mich in der Gastronomie, irgendwohin zu gehen, in ein Restaurant, nicht wegen des Kaffees, sondern weil ich da ganz bestimmte Menschen treffe, die mir gefallen und die eine Aura transportieren."
Was war Ihr bisher bester Moment in der Sendung „Rosins Restaurants“?
"Ich finde es immer schön, Menschen glücklich zu machen. Ich muss auch oft eine Träne vergießen, weil da so viel Emotion und Nähe drinsteckt. Das Schönste ist immer, wenn die Kinder der Betreiber vor einem stehen und sagen: 'Danke, dass Sie uns geholfen haben. Danke, dass es jetzt weitergeht, und danke, dass meine Eltern jetzt wieder glücklich sind.'“
Welches ist Ihr Lieblingsrezept aus dem neuen Kochbuch zur Sendung?
"Die Rezepte sind alle sehr lecker. Aber das Kalbsschnitzel mit der Pilzpfanne von Seite 126 hat es mir besonders angetan."
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