Liebesleben

Mindfuck Love: So blockieren wir uns selbst in der Liebe

Wir wollen Liebe - kriegen sie aber nicht, weil wir uns selbst mit negativen Gedanken blockieren und sabotieren. Dr. Petra Bock hat diese Gedanken Mindfucks getauft und sieben Stück identifiziert. So werden wir unsere Mindfucks los.

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"Es gibt wohl keinen Bereich im Leben, in dem wir mehr Potenzial verschenken als in der Liebe. Kein Wunder! Selbstsabotage ist im Spiel, wenn wir uns und andere mit entmutigenden Gedanken blockieren. Zu oft machen wir uns klein, halten still, setzen uns unter Druck und machen uns Illusionen, obwohl wir längst ahnen oder wissen, was eigentlich richtig wäre."

So lautet die Ankündigung von Dr. Petra Bock für ihr Buch "Mindfuck Love". Mindfuck steht für Blockade-Gedanken. Selbstsabotage? "Hab' ich nicht, mach ich nicht", wird sich mancher jetzt denken. Doch wer das Buch liest, wird sich sehr oft ertappt fühlen, es gibt nämlich wahnsinnig viele Möglichkeiten, sich selbst durch ungute Gedanken zu blockieren - egal ob Single auf Partnersuche oder in einer Beziehung! Ein Beispiel: Wer immerzu denkt „Ich bin eh nicht gut genug, um jemals wieder geliebt zu werden“, gräbt an seinem Selbstbewusstsein und bekommt somit eine Ausstrahlung, die tatsächlich mögliche Partner vertreibt.

Die 7 Mindfuck-Arten in der Liebe

Die Coaching-Expertin hat sieben Mindfucks identifiziert:

  • Katastrophen-Mindfuck
  • Selbstverleugnungs-Mindfuck
  • Bewertungs-Mindfuck
  • Druckmacher-Mindfuck
  • Regel-Mindfuck
  • Misstrauens-Mindfuck
  • Übermotivations-Mindfuck

Wie welcher Mindfuck genau funktioniert und wie wir ihn loswerden können erklärt sie im Buch ganz genau.

Ein Beispiel: Der Regel-Mindfuck wirkt auf uns, wenn unsere Gedanken sich an gesellschaftlichen Regeln festklammern. Wir denken dann etwa: "Jeder muss exakt den gleichen Betrag zum Lebensunterhalt beisteuern." oder "Eine gute Beziehung bedeutet, dass man immer Lust aufeinander hat." Wir orientieren uns an diesen Regeln und vergeben so den Raum für individuelle Lösungen, die tatsächlich zu uns und unserem Beziehungspartner passen. Folglich werden wir immer frustrierter und enttäuschter und denken, dass unsere Beziehung nicht gut genug ist, wenn wir diesen vermeintlichen Regeln nicht gerecht werden.

Was macht uns als Paar eigentlich aus?

Stattdessen, so empfiehlt Dr. Bock, sollten Liebende sich ihrer Paar-DNA bewusst werden. Dazu sollten wir uns daran erinnern, wie wir waren und wovon wir geträumt haben, als wir frisch verliebt waren. Vielleicht haben Sie große Reisepläne geschmiedet und wollten nie in einem Reihenhaus leben - sind aber irgendwie doch im Reihenhaus gelandet? Dann wird es Zeit, sich auf diese gemeinsamen Ziele zurück zu besinnen und zu überlegen, wie sie doch noch gemeinsam gelebt werden können. Denn zu dieser Zeit waren Sie das Paar, dass Sie sein können, wenn Sie sich nicht von Blockade-Gedanken behindern lassen. Nie zeigen wir uns so unverstellt und offen, wie wenn wir frisch verliebt sind.

Unbewusste Angst vor einer schlechten Beziehung

Als Single hingegen müssen wir uns vielleicht bewusst werden, dass wir unbewusst eine Beziehung blockieren, weil wir insgeheim schlecht davon denken. Frau Dr. Bock berichtet von einer eleganten Frau, die komplett hoffnungslos zu ihr kam. Sie machte sich immer sehr hübsch, traf reihenweise interessierte Männer, ließ jedoch jeden am langen Arm verhungern. Im Gespräch mit der Therapeutin offenbarte sie, dass sie bei dem Wort "Beziehung" immer an zwei Menschen im Jogging-Anzug dachte, "auf dem Sofa vor dem Fernseher. Mit einer Tüte Chips". Eine Beziehung ohne Couch mit Abenteuer und Glamour, wie sie sie sich wünschte, hielt sie gar nicht für möglich. Klar, dass sie sich damit selbst alle Chancen auf so eine inspirierende Beziehung selbst verbaute.

Und was passiert, wenn wir unsere Mindfucks überwinden?

Petra Bock schreibt: "Sobald Sie bei sich selbst angekommen sind, werden Sie keine unfreiwillige Einsamkeit, keine Nullnummern oder Krücken-Beziehungen mehr suchen oder akzeptieren. Sie sind offen offen für das Leben, und es wird sich Ihnen öffnen. Sie haben Ihre eigene Würde und können dem anderen die seine lassen. Da Sie selbst vollständig sind, wünschen Sie sich jemanden, der es auch ist. Zwei vollständige Menschen aber erleben Liebe einer anderen Qualität . Sie ist tief, wahrhaftig, intensiv und lebendig. Sie ermöglicht jedem von beiden zu wachsen, durch den anderen berührt und und in seinem eigenen Potenzial geliebt, erkannt und gefördert zu werden. Diese Liebe lässt uns selbstwirksamer und stärker mit dem Leben umgehen."

3 Fragen an die Autorin

Kann ich meine Mindfucks überhaupt selbst erkennen?

Zugegeben, die Mindfuck-Theorie klingt verheißungsvoll, ist aber gar nicht so leicht zu verstehen und auch nicht umzusetzen. Wir hatten nach dem Lesen jedenfalls noch einige Fragen an Petra Bock - und hier sind Ihre Antworten:

Dr. Petra Bock | Foto: Stefan Maria Rother

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1. Frau Dr. Bock, ich führe gerade eine sehr glückliche Beziehung und habe auf den ersten Blick keine Mindfuck-Gedanken in unserer Beziehung entdecken können. Sollte ich es dabei belassen oder sehr genau forschen und grübeln, um ganz sicher zu gehen, dass mein Freund und ich keine Blockade-Gedanken haben, die uns in fünf Jahren einholen? Sprich: Lohnt sich vielleicht ein prophylaktisches Coaching?

Petra Bock: Gratulation! Wenn alles passt, ist es wunderbar! Was sich immer lohnt, ist die gemeinsame DNA der Liebe, das was Sie als Paar emotional und vom Lebensgefühl her ausmacht, herauszuarbeiten und sich regelmäßig zu fragen: Was tun wir für unsere DNA, leben wir die Essenz unserer Beziehung? Wie können wir unsere ganz besondere Liebe immer wieder lebendig halten? Das können Sie sowohl alleine als auch mit einem versierten Coach erarbeiten (eine Liste in der Methode von mir persönlich ausgebildeter und empfohlener Coachs finden Sie auf www.mindfuck-coaching.com)

2. Sie haben sich die Mühe gemacht, die typischen Mindfucks aufzuschreiben, damit Ihre Leser selbst mit der Theorie der Blockade-Gedanken arbeiten können. Aber kann es nicht sein, dass blockierte Menschen gar nicht in der Lage dazu sind, alleine zu erkennen, dass Sie unter Mindfucks leiden, weil ihr persönlicher Wächter sie daran hindert?

Petra Bock: Der Mindfuck-Ansatz enthält eine neue Beschreibung und Theorie über mentale Blockaden und eine eigene Methode zu deren Überwindung. Diese Methode habe ich in den letzten gut zehn Jahren aus Tausenden Coaching-Gesprächen mit sehr unterschiedlichen Menschen entwickelt. Mir ist wichtig, dass jeder Mensch, der das möchte, selbstständig damit arbeiten und aus eigener Kraft sein Leben nachhaltig verbessern kann. Bei den meisten Themen kann jeder von uns erkennen, was er oder sie da gerade macht. Es macht sogar Spaß, das herauszufinden. Es ist wie ein Rätsel in eigener Sache. Es bringt aber nur etwas, wenn wir verstehen, was wir da gerade machen, wie wir uns genau selbst sabotieren. Deshalb erkläre ich alles so genau. Nur dann, wenn es so richtig ans Eingemachte geht und man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht: Eine Freundin bitten, die Mindfucks gemeinsam durchzugehen oder einen dafür ausgebildeten Coach buchen.

3. Erlauben Sie mir die persönliche Frage: Sind Sie in einer glücklichen Beziehung, in der Sie mit Ihrem Partner Ihre Theorie selbst ausprobieren konnten?

Petra Bock: Ja. Wir fragen uns in regelmäßigen Abständen in entspannten Situationen bei einem guten Glas Wein, ob unsere Paar-DNA lebendig ist und wie wir sie mit neuen gemeinsamen Erlebnissen stärken können.

Buch-Cover: Mindfuck-Love
Buch-Cover: Mindfuck-Love Foto: Knaur Verlag
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