Gesundheit

Reisekrankheit: Mit Homöopathie besser ans Ziel kommen

Nichts verleidet den Weg zu Urlaubsort mehr als Schwindel, Übelkeit oder gar Erbrechen. Viele Menschen leiden an der Reisekrankheit. Klassische Arzneimittel haben oft Nebenwirkungen. Homöopathische Präparate können die Beschwerden sanft lindern.

Reisekrankheit: Mit Homöopathie besser ans Ziel kommen
Ob im Flugzeug, Auto oder auf dem Schiff - viele Menschen leiden an Reiseübelkeit. Foto: martin-dm/iStock
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Umfragen zufolge leiden etwa 30 Prozent aller Deutschen an der Reisekrankheit. Besonders oft sind Kinder unter zwölf Jahren betroffen. Für sie wird die Reise mit dem Auto, dem Bus, dem Flugzeug oder dem Schiff mitunter zur Tortur. Zwar ist die Reisekrankheit medizinisch betrachtet harmlos. Betroffene belastet sie aber stark. Wirkstoffe aus der Gruppe der Antihistaminika helfen rasch, haben jedoch Nebenwirkungen: sie machen müde. Und Schwangere beziehungsweise Kinder sollten diese nicht ohne ärztlichen Rat einnehmen. Die Homöopathie kann Beschwerden auf sanfte Art lindern

Mit Cocculus oder Petroleum der Reisekrankheit vorbeugen

Die wichtigen Fragen zu Beginn lauten, ob du öfter an der Reisekrankheit leidest beziehungsweise ob du vorbeugend ein homöopathisches Präparat einnehmen möchtest. Denn es gibt mehrere Alternativen. Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen und Abneigung gegen Essen sprechen für Cocculus D6. Hier handelt es sich um eine potenzierte Zubereitung aus der indischen Scheinmyrte (Anamitra cocculus).

Als homöopathisches Präparat empfehlen es Heilpraktiker:innen unter anderem bei Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Typischerweise werden die Symptome beim Ruhen oder Liegen besser. Sie verschlimmern sich aber, wenn du sitzt oder aufstehst. Schlafmangel, Kaffee sowie der Geruch von Essen führen ebenfalls zu einer Verschlechterung. Zur Vorbeugung nimmst du Cocculus bereits einige Stunden vor dem Reisebeginn ein.

Falls du eher an starker Übelkeit leidest, dein Mund viel Speichel produziert und du dennoch Appetit verspürst, lohnt sich ein Versuch mit Petroleum D12, einer homöopathischen Zubereitung aus Steinöl. Dazu raten Heilpraktiker:innen, falls die Reisekrankheit vor allem mit starkem Schwindel verbunden ist. Bei Betroffenen bessern sich die Symptome, falls sie etwas essen. Auch Petroleum D12 sollte zur Vorbeugung bereits mehrere Stunden vor der Reise zum Einsatz kommen.

Akute Reisekrankheit: Ein Fall für Tabacum

Dennoch wünschen sich viele Menschen ein homöopathisches Präparat, falls sie akut an der Reisekrankheit leiden. Der Tipp vieler Heilpraktiker:innen ist Tabacum D12, eine homöopathische Zubereitung aus der Tabakpflanze (Nicotiana tabacum). Tabacum ist ideal, falls sich deine Beschwerden bei stärkeren Bewegungen verschlechtern.

Betroffene leiden unter starkem Schwindel, der sich bei geöffneten Augen nochmals verschlechtert. Sie sind blass und fühlen sich elend. Kreislaufprobleme kommen hinzu, teilweise bis zur Ohnmacht. Viele Menschen berichten auch von kaltem Schweiß. Sie frösteln selbst bei milden Temperaturen. Wärme oder Hitze verschlechtert die Beschwerden; frische Luft empfinden Betroffene jedoch als angenehm.

Homöopathische Präparate richtig dosieren

Falls dein:e Heilpraktiker:in oder Ärzt:in keine anderen Empfehlungen gegeben hat, nehmen Erwachsene zur Vorbeugung dreimal täglich fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette Cocculus D6 ein. Bei Petroleum D12 als Prophylaxe wird allgemein zu zweimal täglich fünf Globuli, fünf Tropfen oder einer Tablette geraten. Tabacum D12 kann bei akuten Beschwerden öfter zum Einsatz kommen: stündlich fünf Tropfen, fünf Globuli oder eine Tablette, bis sich die Beschwerden gebessert haben.

Danach verwendest du dreimal täglich fünf Tropfen, fünf Globuli oder eine Tablette.

Säuglinge bis Ende des ersten Lebensjahres erhalten ein Drittel, Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr die Hälfte und Kinder bis zum zwölften Lebensjahr zwei Drittel der Erwachsenendosis.

Gut zu wissen

Die Reisekrankheit selbst bessert sich meist rasch, sobald du wieder festen Boden unter den Füßen hast. Sollten Beschwerden nicht nachlassen oder sich gar verschlimmern, ist es wichtig, ein:e Ärzt:in zu kontaktieren. Denn Übelkeit und Erbrechen können viele Gründe haben.

Redaktion: Medical Health

Quellen

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/rund-jeder-dritte-leitet-unter-reiseuebelkeit-13373110

https://www.dhu.de/presse/gesund-on-tour-mit-gross-und-klein.html

https://www.dhu-globuli.de/homoeopathie/haeufig-gestellte-fragen.html

Matthias Eisele: Homöopathie. Der einfache Weg zum richtigen Mittel.

2013, Deutscher Apotheker Verlag

Matthias Eisele, Karl-Heinz Friese, Gisela Notter, Anette Schlumpberger: Homöopathie für die Kitteltasche. Indikations- und wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen

2020, Deutscher Apotheker Verlag