Als eine Fremde sie belehren will, hätte niemand mit dieser Antwort gerechnet

Als eine fremde Frau ihre Art ihr Baby an der Brust zu halten kritisiert, hätte niemand mit dieser Antwort gerechnet. Eine Antwort, die uns alle angeht.

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Ihre Art ihr Baby zu halten ist "falsch"?

Kelly Dirkes ist eine sympathische junge Frau aus den USA, die sich um mehrere Kinder mit Down-Syndrom kümmert. Wie es aussieht, adoptiert sie die Kinder und zieht sie liebevoll groß. Und wie jede junge Frau mit Kindern, macht auch sie die immer gleichen Erfahrungen: Belehrungen und ungebetene Ratschläge fremder Menschen.

Kelly Dirkes gibt auf ihrer Facebook-Seite nicht viel von sich preis, doch Erfahrungen, die sie besonders bewegen, teilt sie.

Ihr großes Herz führte nun zu dieser unangenehmen Begegnung im Supermarkt - und für ihre Reaktion darauf wird Kelly jetzt gefeiert.

Sie war in einer Filiale des Supermarktes "Target" einkaufen und trug dabei eines ihrer Pflegekinder in einem Tuch an der Brust. Das fiel einer fremden Frau auf, die meinte, das Kind sei zu groß, um noch im Tragegurt getragen zu werden und Kelly solle das Kind lieber in den Sitz des Einkaufwagens setzen. Hier ihre Antwort:

"Liebe Frau im Target (Supermarkt),

ich habe das schon häufiger gehört, wissen Sie. Dass ich "das Baby verwöhnen" würde. Sie waren überzeugt, dass sie niemals lernen würde, "selbstständig" zu sein. Ich lächelte, küsste sie auf die Stirn und kaufte weiter ein.

Wenn Sie nur wüssten, was ich weiß.

Wenn Sie nur wüssten, wie sie die ersten zehn Monate ihres Lebens ganz allein in einem sterilen Brutkasten verbracht hat, mit nichts anderem um sich zu trösten, als an ihren Fingern zu saugen.

Wenn Sie nur wüssten, wie ihr Gesicht in dem Moment aussah, als ihr Waisenhaus-Pfleger sie mir das erste Mal gab - eine Mischung aus Ruhe und blankem Entsetzen. Niemand hatte sie jemals zuvor auf diese Weise gehalten und sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.

Wenn Sie nur wüssten, dass sie nach dem Aufwachen in ihrem Bettchen lag und nicht weinte - denn bisher hat nie jemand darauf reagiert.

Wenn Sie nur wüssten, dass Angst zu ihrem Alltag gehörte, genauso wie ihren Kopf gegen die Gitter ihres Bettchens zu schlagen und sich selbst zu schaukeln, um etwas sensorischen Input zu bekommen.

Wenn Sie nur wüssten, dass das Baby in dem Tragegurt herzerweichend "unselbstständig" ist - und wie wir Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre damit zubringen, den Teil ihres Gehirns, der "Trauma" und "nicht sicher" schreit, zu "überschreiben".

Wenn Sie wüssten, was ich weiß.

Wenn Sie wüssten, dass das Baby jetzt wimmert, wenn man sie absetzt, statt wenn man sie hochnimmt.

Wenn Sie wüssten, dass das Baby jetzt aus voller Kraft "singt", morgens und nach ihren Nickerchen, weil sie weiß, dass sie jetzt jemand holt, aus ihrem Bettchen nimmt und ihre Windeln wechselt ...

Als eine fremde Frau ihre Art ihr Baby an der Brust zu halten kritisiert, hätte niemand mit dieser Antwort gerechnet. Eine Antwort, die uns alle angeht.
Als eine fremde Frau ihre Art ihr Baby an der Brust zu halten kritisiert, hätte niemand mit dieser Antwort gerechnet. Eine Antwort, die uns alle angeht. Foto: Kelly Dirkes / Facebook

Wenn Sie nur wüssten, dass das Baby jetzt in den Armen ihrer Mama und ihres Papas in den Schlaf gewogen wird, anstatt dass es sich selbst in den Schlaf schaukelt.

Wenn Sie nur wüssten, wie das Baby alle zum Weinen brachte, als sie zum ersten Mal andere nach Trost fragte, komplett ohne Hilfe.

Wenn Sie nur wüssten.

"Das Baby zu verwöhnen" ist der wichtigste Job, den ich jemals haben werde, und es ist ein Privileg. Ich werde sie ein wenig länger tragen - oder so lange sie mich lässt - denn sie lernt so, dass sie sicher ist. Dass sie dazugehört. Dass sie geliebt wird.

Wenn Sie nur wüssten..."

Viele Menschen, die sich in die Erziehung fremder Kinder einmischen, sollten sich an diesen Text erinnern. Denn sie wissen nicht, warum Eltern so handeln. Es muss nichts mit Unwissen zu tun haben, wenn ein Kind "verhätschelt" wird. Jedes Kind ist anders und braucht unterschiedlich viel Liebe und Aufmerksamkeit.

Und lieber, man gibt zu viel davon, als zu wenig.

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