Die 10 besten Tipps für eine erfolgreiche Beziehung

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Mit Aufmerksamkeit und viel Liebe lässt sich eine wunderschöne Beziehung gestalten. Foto: iStock
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Liebe machen: Sandra Konrad verrät ihre besten Beziehungs-Tipps

Wie kann langfristig eine glückliche, lebendige Beziehung gelingen? Mit diesen Tipps von Sandra Konrad schaffen Sie ein starkes Band zwischen sich und Ihrem Partner.

Als ich vor einer Weile einem Freund erzählte, dass ich ein Buch darüber schreibe, wie die Liebe oft missverstanden und überfordert wird, mailte er mir einen Cartoon, in dem eine Fee heranschwebt und einem Mann zuruft: „Heute ist Ihr Glückstag. Ich habe noch einen Wunsch zu vergeben. Für Schnellentschlossene.“ Der Mann antwortet ohne lang zu überlegen: „Dann möchte ich endlich wahre, reine, aufrichtige, immerwährende, unendliche, tiefe, leidenschaftliche, bedingungslose Liebe finden.“ Im letzten Bild sieht man einen kleinen Hund, der sich hingebungsvoll an das Bein des Mannes klammert.

In diesem Cartoon findet sich die Quintessenz all dessen, was Sie über die Liebe wissen müssen: Das, was wir uns alle wünschen, gibt es nicht. Jedenfalls nicht zwischen zwei Menschen. Das heißt nicht, dass es keine Liebe gibt oder dass Liebe nicht absolut wundervoll, aufrichtig, tief oder leidenschaftlich sein kann. Ganz im Gegenteil – es gibt sie, die große, die wahre, ja sogar die andauernde Liebe. Aber sie ist nicht perfekt. Sie ist nicht immer himmelhochjauchzend. Sie ist kein Rausch wie die Verliebtheit, sondern ein nüchterneres, dafür aber umso stärkeres Band.

Auf die Liebe gibt es keine Garantie und Liebe allein macht noch keine Beziehung aus. Eine Liebesbeziehung ist eine Aktivität zweier Partner, die idealerweise gekennzeichnet ist durch Achtsamkeit, Offenheit, Verbindlichkeit und dem Wunsch, sich immer wieder aufeinander einzulassen.

Hier die 10 wichtigsten Tipps für eine gelingende Beziehung:

1. Bleiben Sie auf dem Teppich.

Natürlich dürfen Sie träumen. Aber je unrealistischer Ihre Wünsche und Erwartungen an die Liebe sind, desto schwieriger wird es, einen Partner zu finden oder eine glückliche Beziehung zu führen. Ein Partner ist kein Bedürfniserfüller, kein Wünsche-von-den-Augen-Ableser, auch wenn Hollywood-Filme uns das nur zu gern suggerieren. Ein Partner ist im besten Fall ein souveränes Gegenüber mit eigenen Wünschen und Erwartungen. Partnerschaft bedeutet verhandeln, Prioritäten setzen und Kompromisse schließen. Von beiden.

2. Sprechen Sie über Ihre Gefühle und Ihre Bedürfnisse.

Kein Mensch kann Gedanken lesen. Öffnen Sie sich einander: Teilen Sie Ihre Gefühle, Ihre Ängste, Ihre Wünsche mit. Warten Sie nicht, bis sich Enttäuschungen und Frust aufgestaut haben und Sie nur noch Problemgespräche führen oder gar über eine Trennung nachdenken. Wichtig: Manchmal ändern sich Bedürfnisse im Laufe der Zeit. Versäumen Sie nicht, Ihrem Partner diese Veränderungen mitzuteilen. Veränderungen sind Zeichen für Lebendigkeit und Wachstum. Und nichts ist erfüllender als eine Verbindung zweier Menschen, die sich einander immer wieder zuwenden und versuchen, den anderen zu verstehen.

3. Respektieren Sie Unterschiede.

Sich zu verstehen heißt nicht, einander immer zuzustimmen. So ähnlich sich zwei Partner auch sein mögen – sie bleiben immer zwei unterschiedliche, voneinander getrennte Individuen. Eine Beziehung zu führen heißt nicht, sich für den anderen aufzugeben oder dies vom Partner zu verlangen. Freuen Sie sich über Gemeinsamkeiten und Nähe, aber respektieren und wertschätzen Sie auch die Unterschiedlichkeiten. Vielleicht können Sie gerade dadurch etwas voneinander lernen und sich weiterentwickeln.

4. Haben Sie keine Angst vor Konflikten.

Sie sind in einer echten Beziehung unvermeidlich. Wenn zwei Persönlichkeiten ihre Leben zusammenlegen, entsteht Reibung. In vielen Bereichen werden Lösungen gefunden, bestimmte Themen werden spannungsgeladen bleiben. Das heißt nicht, dass Ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Jedes Paar hat sowohl mit lösbaren als auch mit unlösbaren Problemen zu kämpfen. Paare, die nie unterschiedlicher Meinung sind, leben oft in symbiotischen Beziehungen, in denen Disharmonien von einem oder beiden „heruntergeschluckt“ werden, was im Laufe der Zeit zu tiefem Groll oder Entfremdung führen kann. Glückliche Paare behalten ihr Vertrauen und ihren Humor während sie über lösbare Probleme verhandeln und im Laufe der Zeit mit den unlösbaren Problemen zu leben lernen.

5. Setzen Sie sich auseinander, aber bleiben Sie fair.

Es spielt keine Rolle, ob ein Paar sich laut oder leise zugrunde richtet. Die schlimmsten Kommunikationsfouls sind: Vernichtende Kritik an der Person des Partners, anstatt konkrete Kritik an seinem Verhalten zu üben; sich zu rechtfertigen, statt auf die Gefühle des Partners einzugehen; Verachtung und Rückzug. Wenn Sie im Streit den emotionalen Kontakt zu Ihrem Partner verlieren und in eine destruktive Streitspirale geraten, brechen Sie die Diskussion ab. Vereinbaren Sie gleichzeitig einen neuen, zeitnahen Termin, um „abgekühlter“ weiterzusprechen. Wenn Sie einen Konflikt nicht alleine lösen können, suchen Sie therapeutische Hilfe , je früher, desto besser. Sich Unterstützung zu holen ist keine Bankrotterklärung, sondern ein Zeichen, wie wichtig Ihnen Ihre Beziehung ist.

6. Vertragen Sie sich.

Viele unglückliche Paare gehen nach einem Streit ohne sich zu vertragen in den Alltag über. So folgt eine Verletzung auf die nächste, keine Wunde heilt jemals aus. Zu den lebenswichtigen Maßnahmen in einer Beziehung gehört es, kleine versöhnliche Schritte aufeinander zuzugehen, Entschuldigungen auszusprechen, aber auch anzunehmen. Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, entschuldigen Sie sich und versuchen Sie, Ihr Verhalten dementsprechend zu ändern. Wenn Ihr Partner einen Fehler gemacht hat, überlegen Sie, was Sie brauchen, um Ihrem Partner zu verzeihen. Manche Wunden brauchen Zeit um zu heilen, aber ein Paar braucht auch in den schwierigsten Phasen Momente des Friedens und Ausruhens miteinander. Es ist wichtig, Streitgesprächen einen Rahmen zu geben und sie bewusst zu beenden. Würdigen Sie die kleinen Fortschritte oder Verständigungen, die zwischen Ihnen und Ihrem Partner stattgefunden haben. Finden Sie Rituale, die Ihnen beiden signalisieren, dass Sie bereit sind, sich wieder anzunähern. Lassen Sie aus vielen kleinen Konflikten keine große Krise werden.

7. Erkennen Sie Ihren eigenen Anteil an Beziehungsproblemen.

Jeder Mensch trägt ein Päckchen mit sich. Viele Partnerschaftskonflikte entzünden sich an unseren Altlasten, während wir glauben, der andere trage die alleinige Schuld. Finden Sie heraus, welche in der Kindheit erfahrenen Verletzungen zu aktuellen Schwierigkeiten führen: In welchen Situationen verwechseln Sie Ihren Partner mit einem Elternteil? Wann werden Sie von kindlichen Ohnmachtsgefühlen überschwemmt und können nicht mehr erwachsen reagieren? Welche Konflikte wiederholen sich in Ihrem Leben immer wieder? Solange Sie Ihre alten Themen unbewusst mit Ihrem Partner reinszenieren, sind Sie beide Gefangene der Vergangenheit. Je besser Sie aber Ihre eigenen Muster erkennen, desto eher können Sie ihnen entgegensteuern und sie schließlich sogar auflösen.

8. Übernehmen Sie Verantwortung.

Überlegen Sie nicht, was Ihr Partner tun könnte, damit es besser läuft, sondern fangen Sie selbst an, ein besserer Partner zu sein. Finden Sie heraus, wie Sie Ihren Partner erfreuen können und wie er (oder sie) sich geliebt und gesehen fühlt. Vermitteln Sie Ihre Liebe. Wir neigen dazu, die wichtigsten Menschen in unserem Leben für selbstverständlich zu halten. Oft verlieren wir im Laufe einer Beziehung unsere rosarote Brille und kritisieren unseren Partner eher, als ihn zu loben. Dabei braucht es fünfmal mehr Lob als Kritik, um ein angenehmes Beziehungsklima zu schaffen.

9. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen.

Die besten Freunde haben mehr Spaß miteinander, die Nachbarn mehr Sex , die Kollegen weniger Geldsorgen? Hören Sie auf, sich, Ihren Partner und Ihre Beziehung mit anderen zu vergleichen. Von außen sehen die Dinge oft anders aus, als sie sich von innen anfühlen. Und genau darauf kommt es an: Wie Sie sich in Ihrer Beziehung fühlen. Wie Ihr Partner sich fühlt. Jede Beziehung ist ein kreativer Akt zwischen zwei Menschen. Jedes Paar tanzt einen ganz speziellen Tanz miteinander und tariert Nähe- und Distanzbedürfnisse aus, findet sein Gleichgewicht und seinen Rhythmus. Egal, was andere dazu sagen oder denken.

10. Ihre Beziehung ist das, was Sie daraus machen.

Jeden Tag. Nicht die Höhe- und die Tiefpunkte machen eine Liebesbeziehung aus, sondern vor allem die Zeit dazwischen. Es gibt Phasen, wie beispielsweise die Familiengründung oder während beruflicher Umbrüche, in denen Sie nicht die Erfüllung aus Ihrer Beziehung ziehen, die Sie gerne hätten. Bleiben Sie gelassen und achtsam zugleich. Schaffen Sie sich Oasen, in denen Sie sich begegnen können. Überraschen Sie Ihren Partner von Zeit zu Zeit. Pflegen Sie Ihre Beziehung wie einen Garten – jeden Tag ein bisschen. Säen Sie, ernten Sie, beobachten Sie, vertrauen Sie, genießen Sie, machen Sie Liebe.

Dieser Text ist ein Gastbeitrag von Dr. Sandra Konrad. Sie ist Diplom-Psychologin und arbeitet seit 2001 als systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin in eigener Praxis in Hamburg. Noch viel mehr Tipps von ihr gibt es in ihrem Buch "Liebe machen - Wie Beziehungen wirklich gelingen" | ISBN 978-3-492-05676-2 | Piper.

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