Er spricht vom Tod

Guido Maria Kretschmer: Nach dem Tod will er dieses Tabu brechen!

Der Gedanke der Endlichkeit macht Guido Maria Kretschmer sehr zu schaffen, wie er im Interview verrät.

Guido Maria Kretschmer
„Ich finde es falsch, dass kaum jemand über den Tod redet“, sagt Guido und will mit dem Tabu brechen. Foto: IMAGO / Michael Wigglesworth
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Der sonst so fröhliche Guido Maria Kretschmer (58) schlägt im ­Interview mit unseren Kollegen der Zeitschrift "Neue Post" sehr ernste Töne an, spricht offen über den Tod. Erst im Dezember starb seine Mutter Marianne († 85) an Krebs, seinen Vater Erich († 87) verlor er ein paar Monate zuvor.

Nur die Zeit mit Ehemann Frank Mutters (68) und seine Arbeit – gerade ist seine erste Shapewear-Kollektion „Shape it!“ bei ABOUT YOU auf den Markt gekommen – schenken ihm auch in diesen düsteren ­Zeiten Lebensfreude. Unseren Kollegen verrät er, wie sehr ihm der Tod und der Gedanke der Endlichkeit zu schaffen macht.

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Wie geht es Ihnen inzwischen?

Ich habe immer noch nicht ganz zurückgefunden in meine Routinen. Ich muss mich bemühen, alles zu schaffen. Es ist gerade alles ziemlich schwer für mich, weil ich doch sehr an meinen Eltern gehangen habe. Ich ­hätte nicht gedacht, dass es so lange so intensiv schmerzen würde. Ich bin nicht gut darin, ­verlassen zu werden. Mir fehlen mein Vater und meine Mutter jeden Tag. Manchmal sterben die beiden gleich mehrmals am Tag noch einmal für mich. Ich tue mich schwer damit zu akzeptieren, dass sie beide nicht mehr da sind.

Hilft es Ihnen, über die aktu­elle Situation zu sprechen?

Ja, sehr. Ich bin da ganz offen. Man sollte stets Verständnis ­haben für Menschen, die jemanden verloren haben. Niemand ist danach derselbe wie davor. Ich würde am liebsten alle, denen es gerade genauso geht wie mir, in den Arm nehmen.

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Beschäftigt Sie der Gedanke, nun der Nächste in der Reihe zu sein?

Darüber bin ich hinweg. Bei mir ist es das Gefühl der Endlichkeit, das mir zu schaffen macht. Ich denke darüber nach, was man noch alles hätte machen können – und mir fallen ­immer wieder Dinge ein, die ich ­gerne noch mit meinen Eltern geteilt hätte. Mir wird jetzt erst so richtig bewusst, dass der Tod das unmissverständliche Ende ist. Nichts ist damit vergleichbar. Der Tod ist die Höchststrafe.

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