"Jetzt ist Bruno endlich frei für mich"
Interview mit Jutta Speidel
DAS NEUE BLATT besuchte sie im Liebesurlaub in Südtirol
Seit sieben Jahren sind Jutta Speidel (55) und ihr „Cappuccino-Mann“ Bruno Maccallini (50, „Isch ’abe gar kein Auto“) ein Paar – aber zusammen leben sie noch immer nicht. Und das, obwohl Jutta im Interview verkündet: „Jetzt ist Bruno endlich frei für mich.“ DAS NEUE BLATT besuchte die beiden im Liebesurlaub in Südtirol und fragte:
DAS NEUE BLATT: Wie hat Bruno es geschafft, Ihr Herz zu erobern?
Jutta Speidel: Gar nicht. Ich habe es für ihn geöffnet. Sonst wäre nichts gegangen. Anfänglich wollte ich ja nicht mit einem verheirateten Mann zusammen sein.
DAS NEUE BLATT: Stimmt. Bruno war damals doch noch verheiratet…
Jutta Speidel: Nun ist das Gott sei Dank vorüber. Wenn diese Ehe nicht längst kaputt gewesen wäre, dann hätte es mit uns ohnehin nicht funktioniert. Ich bin schließlich keine Zweitfrau.
DAS NEUE BLATT: Aha.
Jutta Speidel: Heimlich ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann zu haben, das ist nicht mein Ding. Nein, wenn ich jemanden liebe, dann will ich das auch öffentlich können und mich nicht verstecken müssen. Deswegen hat’s auch ein bisschen gedauert mit uns beiden.
DAS NEUE BLATT: Aber Sie leben noch immer nicht zusammen?
Jutta Speidel: Genau. Ich wohne in München, er lebt in Rom. Aber er wohnt auch ein bisschen bei mir.
DAS NEUE BLATT: Das funktioniert?
Jutta Speidel: Ja – es ist anstrengend, aber es geht. Ich glaube, ich bin ohnehin nicht für ein Zusammenleben mit einem Mann geeignet.
DAS NEUE BLATT: So, so…
Jutta Speidel: Ach, wir machen das schon seit sieben Jahren so.
DAS NEUE BLATT: Eine gemeinsame Wohnung kommt also überhaupt nicht in Frage?Eine gemeinsame Wohnung kommt also überhaupt nicht in Frage?
Jutta Speidel: Doch. Wir haben ja eine. In Rom. Mit einer wunderbaren Dachterrasse. Ich freue mich schon auf den Frühling. Dann wird sie ordentlich bepflanzt. In dieser Wohnung lebt Bruno. Aber sie gehört uns beiden.
DAS NEUE BLATT: Ach?
Jutta Speidel: Das ist sogar schon unsere zweite gemeinsame Wohnung. Wir haben sie gemeinsam gefunden. Also, ich kann Ihnen sagen – wenn Sie glauben, in Deutschland eine schöne Wohnung zu finden sei schon schwer, dann versuchen Sie es erst einmal in Italien…
DAS NEUE BLATT: Wirklich?
Jutta Speidel: Ja, an einen Makler braucht man erst gar nicht zu denken. Zeitungsannoncen kann man vergessen. Man muss durch den Stadtteil wandern, in den man ziehen möchte. An den Laternenpfählen kleben dann so Zettel, auf denen Wohnungen angeboten werden.
DAS NEUE BLATT: In Rom sind die Mieten bestimmt hoch, oder?
Jutta Speidel: Und wie. Wohnraum ist dort noch teurer als in London. Unglaublich. Ich frage mich, wie die Einheimischen das nur bezahlen können. Aber wahrscheinlich vererben die die Mietverträge an die folgenden Generationen weiter.
DAS NEUE BLATT: Jetzt wo sie so ein tolles Heim in Rom gefunden haben…
Jutta Speidel: …ist es ganz schön, wenn ich dort für ein paar Tage leben kann. Wie eine Einheimische. Aber dann zieht es mich auch wieder zurück. Ein kompletter Umzug kommt nicht in Frage.
DAS NEUE BLATT: Ungewöhnlich.
Jutta Speidel: Aber ich will nicht nach Rom ziehen, weil ich hier mein Haus habe, meine Mutter, meine Kinder und meine Arbeit.
DAS NEUE BLATT: Aber er könnte vielleicht auch zu Ihnen ziehen.
Jutta Speidel: Darüber haben wir schon gesprochen. Er kann sich noch nicht so recht von Italien lösen. Aber ich werde mich hüten, ihn zu zwingen. Nein, ich werde ihm keine Pistole auf die Brust setzen. Ich weiß doch außerdem gar nicht, ob ich den Mann andauernd um mich haben möchte.
DAS NEUE BLATT: Dennoch sind Sie glücklich verliebt, oder?
Jutta Speidel: Natürlich. Aber grundsätzlich bedeutet jede Beziehung Arbeit, auch bei uns. Männer und Frauen können gar nicht in ewiger Harmonie leben. Dafür sind sie einfach zu unterschiedlich. Da gibt’s Reibung.
DAS NEUE BLATT: Also flirten Sie noch?
Jutta Speidel: Wieso denn nicht? So etwas ist doch schön. Meine Mutter ist jetzt 84 Jahre alt. Und wenn sie ein Kompliment von einem Mann bekommt, freut sie sich auch. Egal ob Männlein oder Weiblein – dafür sind wir doch alle empfänglich.