Keine halben Sachen

Kati Witt: Mit  57 Jahren - Jetzt lässt sie ihr Herz sprechen!

Kati Witt sammelt inzwischen lieber Spenden als Medaillen. Im Interview spricht sie über ihr Herzensprojekt.

Kati Witt lässt ihr Herz sprechen
Foto: IMAGO / Future Image
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Mit ihren mitreißenden Kür-Darbietungen brachte sie regelmäßig Millionen Herzen zum Dahinschmelzen. Heute nutzt die zweifache Olympiasiegerin Katarina Witt (57) ihre Berühmtheit, um körperlich eingeschränkte Kinder und Jugendliche zu fördern. „Kinder mit Behinderungen haben oft zu wenig Möglichkeiten, ihre sportliche Begabung zu entfalten“, sagte sie kürzlich auf einem Event. Wir sprachen mit ihr.

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Vor einiger Zeit trafen Sie US-Schauspiel-Star Teri Hatcher, die Ihnen einen Spendenscheck für Ihre Stiftung überreichte. Waren Sie früher auch süchtig nach Teris Serie, den Desperate Housewives?

Tatsächlich war ich viel zu ungeduldig, weil man damals immer eine Woche auf die nächste Folge warten musste. Heutzutage ist das viel besser: Man kann eine Serie quasi auf einen Schlag durchgucken. Das ist meine Lieblingsbeschäftigung, wenn das Wetter schlecht ist.

Genießen Sie strahlende Auftritte auf dem roten Teppich hin und wieder noch?

Na klar, es wurde ja auch mal Zeit, dass wir alle wieder tolle Kleider aus dem Schrank holen und feiern können (lacht)!

Was empfinden Sie als besonders bereichernd bei Ihrem karitativen Engagement für körperlich eingeschränkte Kinder und Jugendliche?

Ganz ehrlich? Die Freude der Kinder! Da gibt es ein ganz tolles Beispiel: Wir haben viele Kinder, die im Rollstuhl sitzen, und für die organisieren wir einen Rollstuhl-Parcours. Daran haben sie immer einen Riesenspaß – und werden durch die Bewegung gleichzeitig kräftiger und fitter, so wie der kleine Til, der immer mit Feuereifer mitgemacht hat und jetzt viel besser in seinem Alltag zurechtkommt.

Inwiefern?

Nun, er kann jetzt zum Beispiel allein Bordsteinkanten oder auch mal eine Treppe überwinden und auf diese Weise plötzlich viel mehr am Leben teilnehmen. Sogar die S-Bahn benutzt er inzwischen ohne Begleitung. Seine Eltern scherzen schon, dass ihr Sohn nun ständig unterwegs sei … Und genau solche Geschichten bestärken mich in meiner Arbeit! Mir ist es ungeheuer wichtig, dass sich die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen durch unseren Einsatz steigert, sie durch gezielte Förderung selbstständiger werden und endlich selbstbestimmt ihr Leben meistern können.

Das sind Erfolge, die Sie gewiss ebenso stolz machen wie das, was Sie selbst in Ihrem Leben sportlich erreicht haben, oder?

Aber ja! Ich freue mich und bin unendlich stolz, dass wir uns durch die verschiedensten Spenden, die wir erhalten, weiter auf genau diese spezielle Förderung konzentrieren können. Und ich bin immer wieder begeistert von den jungen Menschen und davon, mit wie viel Ehrgeiz sie an die Sache herangehen. Diesen Mut und diese Energie kann man nur bewundern!

Welche ist denn für Sie persönlich Ihre schönste Kindheitserinnerung?

Ich hatte trotz des Leistungssports eine wunderschöne, unbeschwerte Kindheit und habe tatsächlich nur gute Erinnerungen. Natürlich herrschte ein gewisser Leistungs- und Erfolgsdruck. Aber das war erst in späteren Jahren.

Wie war das Verhältnis zu Ihren Eltern?

Als Kind habe ich einfach früh meinen Traum-Sport gefunden, und meine Eltern haben mich aus vollem Herzen in allem unterstützt. Sie haben mir den Rücken gestärkt und mir das Gefühl gegeben, dass ich alles erreichen kann. Sie sagten: Mach‘s richtig oder lass es sein. Das ist auch heute noch mein Motto. Ich mache keine halben Sachen!

Bekommt man Sie denn aktuell noch auf dem Eis zu sehen?

Leider nein, momentan gar nicht mehr. Ich würde mich ja selbst gerne öfter auf dem Eis sehen, aber die Zeit lässt es einfach nicht zu. Aber: Das ist für mich ein optimaler Vorsatz für das neue Jahr – wieder häufiger auf die Kufen zu steigen. Die Magie auf dem Eis ist nämlich wirklich einzigartig!

Im Video: Kaum eine Band ist so erfolgreich wie Abba, doch ihr Ruhm hatte einen hohen Preis.

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Artikelbild und Social Media: IMAGO / Future Image