Achtung!

Mehr Mikroplastik in Glasflaschen als in Plastikflaschen: Das ist der Grund dafür!

Wie viel Mikroplastik befindet sich in welcher Verpackungsart? Die Antwort ist überraschend!

Frau gießt sich Wasser aus einer Glasflasche in ein Wasserglas ein
Foto: Franci Leoncio/ iStock
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Die Aufnahme von Mikroplastik wollen wir alle möglichst vermeiden, egal ob über die Haut, durch Kosmetik oder über den Gebrauch von Trinkflaschen. Intuitiv greifen wir also eher zu Glas- als Plastikflaschen. Eine französische Studie hat sich nun mit der Frage beschäftigt, welche Verpackungsart am meisten Mikroplastik ins Getränk abgibt. Untersucht haben Forscher der französischen Lebensmittelsicherheit ANSES Plastikflaschen, Glasflaschen, Getränkekartons, Dosen und Getränkekanister. Und das Ergebnis überrascht.

Mikroplastik - Diese Getränke sind besonders belastet

Die französische Studie hat sich außerdem mit der Frage beschäftigt, welche Getränke eine besonders hohe Mikroplastikbelastung haben, untersucht wurden unter anderem Wasser, Softdrinks, Bier und Wein. Dafür wurden in fünf verschiedenen Behältern Getränkeproben genommen und analysiert.

Alle Proben enthielten Mikroplastik, wobei Bier die höchste Belastung auswies, dicht gefolgt von Limonade. Die geringste Kontamination zeigte sich in Wasser: Hier die durchschnittliche Belastung im Detail:

  • Bier: 82,9 ± 13,9 MPs/L 

  • Limonade: 45,2 ± 21,4 MPs/L 

  • Cola: 31,4 ± 16 MPs/L

  • Tee: 28,5 ± 13,1 MPs/L 

  • Wein: 8,2 ± 3,3 MPs/L

  • Wasser: 2,9 ± 0,7 MPs/L

Zum Hintergrund: Bei Mikroplastik handelt es sich um „feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel, die fünf Millimeter und kleiner sind“. Laut einer Übersichtsstudie von The Lancet verschmutzen schätzungsweise acht Milliarden Tonnen Plastikmüll unseren Planeten. Da wundert es nicht, dass der Mensch Mikroplastik über die Nahrung, Haut und sogar die Atmung aufnimmt. Langzeitstudien zu den Auswirkungen, die Mikroplastik auf den menschlichen Körper hat, gibt es noch nicht.

Sind Plastikflaschen also besser als Glasflaschen?

Außerdem hat die Studie die Auswirkungen verschiedener Verpackungsarten wie etwa Kunststoff, Glas, Karton, Dose und Cubitainer untersucht. Das überraschende Ergebnis: Nur mit der Ausnahme von Wein war der Gehalt an Mikroplastik in Glasflaschen im Vergleich zu Plastikflaschen deutlich höher.

Ein Beispiel: Während Tee aus Glasflaschen durchschnittlich 86,3 ± 35,3 MPs/L enthielt, waren es in Plastikflaschen durchschnittlich nur 2,2 ± 1,0 MPs/L.

Laut der Studie kann eine mögliche Erklärung auf die Verschlüsse der Glasflaschen zurückgehen. Denn die in den Glasflaschen gefundenen Mikroplastikpartikel hatten die gleiche Farbe und Zusammensetzung wie die Plastikverschlüsse. Das würde auch erklären, warum Weinflaschen weniger belastet sind.

Um die Kontamination in den Glasflaschen zu verringern, gibt es laut der Forscher eine einfache Lösung: Bevor die Glasflaschen mit den Plastikdeckeln verschlossen werden, müssten die einfach nur ausreichend gereinigt werden, etwa durch Ausblasen und Spülen. In ersten Tests wurde so die Verunreinigung durch Mikroplastik in Glasflaschen auf ein Drittel reduziert.