Plastik im Meer

Mikroplastik im Waschmittel: Aus der Waschmaschine auf den Teller

Mikroplastik im Waschmittel, Zahnpasta oder verschiedenen Kosmetika:

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Es findet zahlreiche Anwendungen in unserem Alltag. Oft ahnen wir nicht einmal etwas davon. Aber das Problem ist groß, denn wir verschmutzen damit nicht nur die Umwelt, sondern sorgen auch dafür, dass es in unsere Lebensmittel gelangt.

Die Wege bis auf unseren Teller sind vielseitig, aber gerade bei Fisch und Salz leider sehr eindeutig. Es kommt vom Meer direkt bei uns auf den Tisch.

Was versteht man unter Mikroplastik und wo wird es verwendet?

Unter diesen Begriff versteht man synthetische Kunststoffe, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie werden oft als Verunreinigung im Meer gefunden. Oft, das heißt: Dreiviertel allen Mülls im Meer ist Plastik, das bis zu seiner völligen Versetzung 350 bis 400 Jahre braucht.

Die Anwendungsgebiete sind vielfältig und reichen von Kosmetik bis hin zum Waschmittel.

Warum ist es in Waschmittel?

In flüssigen Waschmitteln befindet sich Polyethylen. Er hilft bei der Herstellung der gelartigen Konsistenz. Wäschepots sind mit wasserlöslichem Plastik umhüllt und in Waschmittelpulver werden spezielle Silicone als Schaumregulatoren eingesetzt.

Wie gelangt es vom Waschmittel in die Umwelt?

Aus der Waschmaschine in die Umwelt: Das Mikroplastik im Waschmittel löst sich im Wasser der Waschmaschine und gelangt dadurch ins Abwasser. Viele werden jetzt sagen: Na und? Wozu gibt es Kläranlagen! Und das ist auch richtig, aber diese sind mit dem winzigen Mikroplastik überfordert. Nur eine teure Schlussfiltration könnte die Belastung deutlich verringern. Daher gelangen jährlich viele Milliarden Mikroplastikpartikel in die Vorfluter und damit in Flüsse. Aber auch im Klärschlamm landen große Mengen der Partikel. Da dieser auf Felder gebracht wird, gelangen sie auch auf diese Weise in unsere Umwelt.

Warum ist Mikroplastik ein Problem?

Das große Problem: Mikroplastik wird von Kleinstlebewesen aufgenommen, die wiederum eine Nahrungsquelle für Fische sind. Auch Muscheln, die ihre Nahrung aus dem Wasser filtern, sind stark belastet. Diese wiederum landen direkt bei uns auf dem Essenstisch.

Und nicht nur die Meereslebewesen sind davon betroffen. Auch im beliebten „Fleur de Sel“ befindet sich Mikroplastik. Als hauchdünne Salzschicht wird es von der Wasseroberfläche mit Holzschaufeln abgeschöpft. Durch die Verunreinigung des Wassers ist auch das Salz mit Plastik versetzt.

Wie kann ich Mikroplastik vermeiden?

Plastik umgibt uns. Da ist es gar nicht so leicht darauf zu verzichten, weil man oft auch nicht ahnt, wo es überall drin steckt. Aber mit ein paar kleinen Tricks kann man zumindest seinen Plastikverbrauch einschränken. Vorteile: Es tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch unserem Geldbeutel!

  • Jutebeutel statt Plastiktasche: Es gibt sie schick bedruckt oder auch ganz schlicht. Jutebeutel haben den Vorteil, dass sie nicht nur besser aussehen, sondern sie halten auch mehr aus als der herkömmlichen Plastikbeutel. Wenn immer einer in der Handtasche liegt, braucht man bei einem Spontaneinkauf auch nicht immer eine Plastiktüte für 20 ct kaufen. Das spart auf Dauer Geld und schont die Natur.
  • Waschmittel selber machen: Das spart Geld und man kann zu 100 % sicher sein, dass es frei von Mikroplastik ist.
  • Glasflaschen statt PET: Glasflaschen werden gesäubert und können bis zu 50-mal wiederverwendet werden. Zudem sind sie frei von hormonell wirksamen Substanzen.
  • Codecheck: Diese App hilft bei der Auswahl von Produkten. Sie überprüft zum Beispiel die Inhaltsstoffe von Kosmetika.

Von Lisa Philomena Strietzel

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