München: Zimmer gegen Sex endet in Gefängniszelle
Weil ein Münchener Zimmer gegen Sex vermietet haben soll, wurde er jetzt zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Unfassbare Tat in München: Das Landgericht hat dort nun einen Vermieter zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt, weil er seine Mieterin und zwei Jugendliche mit ihm und auch anderen Männern genötigt haben und ihre Notlage ausgenutzt haben soll.
München: Vermieter nutzt Not junger Frauen aus
Wie das Gericht am Dienstag erklärte, wurde der 58-Jährige wegen besonders schwerer Zwangsprostitution, ausbeuterischer Zuhälterei und der Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger schuldig gesprochen. Auch ein Mitangeklagter wurde verurteilt, zu zwei Jahren Haft wegen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen.
Die älteste der drei Frauen im Alter von damals 15, 17 und 28 Jahren soll der Staatsanwaltschaft zufolge von dem Vermieter ein Zimmer angeboten bekommen haben. Er soll allerdings in Aussicht gestellt haben, dass in dem Zimmer Frauen sexuelle Dienste anbieten könnten. Trotzdem zog die Frau ein.
Ein Viertel aller Männer glaubt Frauen zum Sex überreden zu müssen
In der Anklage wird dem Mann zulasten gelegt, dass er die persönliche Notlage der Frauen ausgenutzt habe, die zum Teil von Obdachlosigkeit bedroht und drogensüchtig gewesen seien. Die Vorwürfe, dass er die jungen Frauen unter Druck und zum Sex mit ihm oder anderen Männern gezwungen habe, wies der Verurteilte zurück.
Immer wieder werden Zimmer gegen Sex angeboten
Er habe die Frauen weder vergewaltigt noch zur Prostitution gedrängt, erklärte er zum Prozessauftakt im Dezember vergangenen Jahres. Allerdings gestand er, dass die Frauen in seiner Wohnung 2019 zum Teil unter seiner Organisation Freier für sexuelle Dienste empfangen hätten.
In München, aber auch in anderen Städten, kommt es immer wieder vor, dass Frauen bei der Wohnungssuche unmoralische Angebote erhalten. "Hier nutzen gewissenlose Menschen die extreme Wohnungsnot in München und die Notsituation vieler Wohnungssuchender gnadenlos aus", wie Volker Rastätter, Geschäftsführer des DMB Mietervereins München, beim Prozessbeginn im Dezember erklärte. Zwar sei dies noch kein Massenproblem, aber jeder Einzelfall sei einer zu viel, so Rastätter.
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