Sexualität

"Pussy Slapping": Das steckt hinter dem neuen Pausenhof-Trend

"Pussy Slapping": Warum hauen sich kleine Mädchen auf dem Pausenhof gegenseitig auf den Venushügel? Wir erklären, was hinter dem Pausenhof-Phänomen steckt. 

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"Was ist nur mit der Jugend los?" Das möchte man sich fragen, wenn man einen Artikel des SPIEGELS zum Thema "Pussy Slapping" liest. Laut diesem ist der neueste Trend unter kleinen Mädchen auf dem Pausenhof wohl, sich gegenseitig auf das Geschlechtsteil zu hauen. "Pussy Slapping" nennen sich die Hiebe auf den Venushügel, eine Praxis, die eigentlich aus dem SM-Bereich kommt und stimulieren soll. Hier wird - im Gegensatz zum Pausenhof - allerdings sanft auf den Venushügel und die Schamlippen gehauen, während bei dem Teenie-Pausenhof-Trend regelrecht auf das Geschlechtsorgan eingedroschen wird. 

Laut SPIEGEL-Artikel überrumpeln sich Mädchen auf dem Pausenhof aus dem Hinterhalt, indem sie sich gegenseitig auf das Geschlechtsteil schlagen; zum Teil so doll, dass die Mädchen sich krümmen müssen. Das Ganze ist natürlich total "witzig", "cool" und vor allem eines: provokativ.

Wie der Lübecker Neuropsychologe Erich Kasten spielt die entsetzte Reaktion der Erwachsenen eine wichtige Rolle bei derartigen Jugendphänomenen. Laut Kasten wollen Teenager immer anders sein als Erwachsene und je mehr sich Erwachsene über Teenager-Verhalten aufregen, desto mehr fühlen sich Teenager zu einem solchen Verhalten angestachelt. Neben der Provokation, die "Pussy Slapping" mit sich bringt, spiele auch die Dominanz, die in einem solchen Schlag steckt, eine wichtige Rolle. 

Mit dem Schlag schädigen Mädchen symbolisch das Geschlechtsteil ihrer Geschlechtsgenossinnen, schalten sozusagen "eine Konkurrentin" aus und zeigen ganz nebenbei, wer die Stärkste auf dem Pausenhof ist. 

Schuld an der extremen Entwicklung ist der Zeitgeist. Jugendliche wachsen immer sexualisierter auf. Pornos, Gang-Bangs, gewalttätige Sexualpraktiken - nichts scheint die Jugend mehr so richtig zu schockieren. Sich gegenseitig mit einem Schlag auf das Geschlechtsteil zu demütigen, scheint nun die Krone der abfälligen Entwicklung im Umgang mit der Sexualität zu sein.