Ryanair: Wie gefährlich sind Billigflüge wirklich?
Ryanair begeistert mit Billigpreisen. Doch wie gefährlich ist das günstige Fliegen? Eine Sendung deckt auf, wie die Sicherheit bei Ryanair leidet.
Wer in den letzten Jahren innerhalb Deutschlands verreisen wollte, musste feststellen: Fliegen ist oftmals günstiger als Zugfahren. Was absurd klingt, ist mittlerweile in ganz Europa normal. Billiganbieter wie Ryanair machen es möglich, für teils unter 20 Euro an sein Ziel zu gelangen. Das setzt auch andere Fluggesellschaften unter Druck.
So leidet die Sicherheit unter Billigpreisen
Wie kann ein Unternehmen wie Ryanair mit so günstigen Preisen überleben? Wer bereits mit Ryanair geflogen ist, weiß: Zunächst wird am Service und Komfort gespart. Doch nun hat die Sendung „Story im Ersten“ Risiken der Billigairlines aufgedeckt – die äußerst bedenklich sind.
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Der Druck auf Piloten steigt
Auch wenn ein Flugzeug dank moderner Technik und Autopilot heutzutage quasi alleine fliegt, legen wir unsere Sicherheit vor allem in die Hände des Piloten. Doch selbst an dieser Stelle wird bei Ryanair gespart, so die ARD-Sendung.
Es wird in der Sendung ein Pilot gezeigt, der angibt unter enormen Druck zu stehen: Denn er wird nach der Anzahl seiner Flüge bezahlt. Wenn er nicht flöge, verdiene er auch kein Geld, so der Pilot. Urlaub oder Krankheit bedeuten dementsprechend Lohneinbußen – was dazu führt, dass Piloten, die einst als absolute Gutverdiener galten, sich auch krank ins Cockpit setzen, um ihr Gehalt zu retten. Dabei erfordert ihr Job höchste Konzentration.
Ryanair bestreitet die Vorwürfe der ARD-Sendung: Man verhalte sich absolut konform mit dem europäischen und irischen Arbeitsrecht. "Bei Ryanair können Piloten bis zu 170.000 Euro pro Jahr verdienen,
bei Flugzeiten von unter 18 Stunden pro Woche und mit Dienstplänen, die nach fünf Arbeitstagen vier freie Tage vorsehen", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.
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Wenig Geld, wenig Sprit
Doch nicht nur der Pilot wird unter Druck zum Sicherheitsrisiko. Auch an anderen Stellen wird zwangsläufig gespart, so das die Sendung der ARD. Ryanair sei bereits des Öfteren wegen Spritmangel und damit verbundenen Notlandungen negativ aufgefallen. Die gestrige Reportage zeigt unter anderem, dass die Anweisungen, so wenig wie möglich zu tanken, tatsächlich existieren. Auch das bestreitet Ryanair: "Kein Ryanair-Pilot wird 'unter Druck gesetzt, weniger Treibstoff mitzunehmen'. Es liegt im uneingeschränkten Ermessen jedes einzelnen Ryanair-Piloten, auf jeder Strecke und auf jedem Flug, den sie durchführen, zusätzlichen Treibstoff mitzunehmen."
Wer mit Ryanair fliegt, spart somit nicht nur Geld – sondern auch an der eigenen Sicherheit. Soweit das Fazit der "Story im Ersten".
Eddie Wilson, Chief People Officer bei Ryanair, sagt dazu: "Dieses ARD-Programm entbehrt jeder Grundlage und war lediglich ein Mittel für die gescheiterten Piloten-Gewerkschaften der Lufthansa, um von ihren ständigen Streiks sowie den Lohn- und Arbeitskürzungen abzulenken. Diese Verhandlungen finden zu einem Zeitpunkt statt, in dem Ryanair in Deutschland und in ganz Europa rasant wächst."
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(ww4)