Ski-Sportler

Sven Hannawald: "Die Diagnose war für mich eine Erlösung"

Skrispringer Sven Hannawald hat sich der Krankheit gestellt und sagt nun, weshalb die Diagnose eine Befreiung war.

Sven Hannawald
Foto: IMAGO / Fotostand
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Er wollte immer ganz vorne sein. Immer weiter, immer höher. Und er hat es geschafft. Als einziger Skispringer der Welt gewann Sven Hannawald 2002 alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee. Doch nur wenige Jahre später bremste ihn ein Burnout.

Lange wusste der Sportler nicht, was mit ihm los war. Warum er sich immer so müde fühlte. Nach mehreren erfolglosen Arztbesuchen klärte ihn schließlich ein Psychotherapeut über seine Erkrankung auf. „Die Diagnose war für mich eine Erlösung“, sagt Hannawald rückblickend. Endlich wusste er, was er dagegen tun konnte, und kämpfte sich zurück ins Leben.

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Sven Hannawald: Sein Ehrgeiz hatte Schattenseiten

Schon als Kind nahm das Skispringen einen wichtigen Platz in Hannawalds Leben ein. Mit sieben Jahren besuchte er ein Skisprungtraining, mit 17 wechselte er in ein Ski-­Internat. Alles drehte sich um den Sport. Spä­ter gewann er Gold bei den Olympischen Spielen, wurde Skiflugweltmeister und 2002 sogar Sportler des Jahres. Was für eine Karriere! Sein Ehrgeiz hat ihn an die Spitze katapultiert. Doch genau das wurde ihm auch zum Verhängnis...

Sven Hannawald: Auf dem Höhepunkt seiner Karriere, konnte er irgendwann nicht mehr

Ausgerechnet auf dem Höhepunkt zwang ihn ein Burnout in die Knie. „Es war ein schleichender Prozess“, erinnert sich der ehemalige Skispringer. „Ich war ständig müde.“ Als Leistungssportler sei er natürlich gezwungen gewesen, immer Vollgas zu geben. „In meinem Kopf ging es 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche ums Skispringen.“

In Gedanken gönnte er sich nie eine Pause. „Wenn ich von einem Wettkampf nach Hause fuhr, dachte ich schon an den nächsten.“ Getrieben wurde der Wahlmünchner von seinem Ehrgeiz: „Halbe Sachen sind nicht mein Ding.“ Selbst im Urlaub konnte er nicht abschalten. „Ich fühlte mich wie ein gehetztes Tier.“ Wegen dieser Unruhe und der „bleiernen Schwere“, die er verspürte, suchte er schließlich Rat bei verschiedenen Ärzten. Doch niemand konnte ihm helfen. Jedes Mal hörte er das Gleiche: „Sie sind kerngesund!“

Nach jedem Termin hätte der Sportler in Tränen ausbrechen können, er war völlig verzweifelt. Warum konnte ihm niemand helfen? Mehr als eineinhalb Jahre dauerte seine Odyssee. Das nagte extrem an der Psyche des gebürtigen Unterfranken.

Sven Hannawald fand endlich Gehör und kämpfte sich zurück ins Leben

Er setzte seine ganze Hoffnung auf einen Facharzt für Psychosomatik. Bei ihm fand Hannawald endlich Gehör. „Schon nach einer halben Stunde hat er mir gesagt, das sich einen Burnout habe“, erinnert sich die Skisprunglegende. „Das war für mich das Befreiende.“ Der Therapeut riet ihm dazu, in eine Klinik zu gehen.

Mit Reha und viel Therapie kämpfte Sven Hannawald sich zurück ins Leben. „Der Klinikaufenthalt war entscheidend für mich.“ Der Skispringer beendete auch seine Karriere. Das war der einzige Ausweg, um endlich aufatmen zu können. Aus der Öffentlichkeit ist er verschwunden, doch privat hat sich bei dem 49­Jährigen einiges getan.

2016 heiratete Hannawald in aller Stille seine große Liebe Melissa (34).Mit der Geburt von ihrem Sohn Glen (heute 7) und Tochter Liv (heute 4) wurde seine Familie komplett. „Die Kleinen schenken uns viele tolle Glücksmomente“, schwärmt der ehemalige Skispringer. Nie hätte er gedacht, dass es ein Leben neben dem Leistungssport gibt. Heute ist seine kleine Familie das Wichtigste für ihn.

Sven Hannawald: Heute kann er mit Stress besser umgehen

Auch beruflich hat er wieder Fuß gefasst. Seit 2016 ist Sven Hannawald Skisprungexperte bei Eurosport und in der ARD. Außerdem hat er gemeinsam mit einem Partner eine eigene Unternehmensberatung gegründet. Die Gefahr, sich zu überfordern, besteht zwar immer noch, aber mit Stress kann Sven Hannawald heute besser umgehen. Termine plant er weit im Voraus, kleine Auszeiten werden nicht mehr aufgeschoben.

Erfahre im Video noch mehr über Sven Hannawalds neues Leben nach seiner legendären Skispringer-Karriere:

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