TV-Star Julia Leischik aus "Vermisst": Ich bin kein Abenteuertyp

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Julia Leischik Foto: RTL/Gregorowius
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Berufliche Herausforderung

Für ihre Sendung „Vermisst“ reist Julia Leischik (39) um die ganze Welt und sucht für verzweifelte Menschen nach den Personen, die sie manchmal schon seit Jahrzehnten aus den Augen verloren haben. DAS NEUE BLATT traf die sympathische Kölnerin zum Interview.Das neue Blatt: Wie muss man sich ihre Arbeit vorstellen?

Julia Leischik: Die Recherchen sind sehr aufwändig. Wir können auch nicht an einem Stück drehen, müssen auf ein Visa warten oder von Dorf zu Dorf und von Tür zu Tür gehen, um nach einer vermissten Person zu suchen.

Wie viele Menschen suchen bei Ihnen Unterstützung?

Julia Leischik: Inzwischen haben wir über 15000 Bewerbungen. Für all diese Menschen sind wir - das gesamte Team von „Vermißt“ - der letzte Hoffnungsschimmer.

Wie verkraften Sie all die Geschichten?

Julia Leischik: Vom ersten Brief oder Anruf bin ich dabei. Manchmal höre ich unglaubliche Schicksale, die sehr berühren. Ich lasse mich auf die Menschen und deren Geschichten ein. Und bespreche alles mit meinen Kollegen vor Ort. Das hilft sehr.

Was war Ihr ergreifendstes Erlebnis dabei?

Julia Leischik: Als ein krebskranker Mann aus Düsseldorf nach über 50 Jahren seine Tochter wieder sah und kurz danach in Frieden sterben konnte.

Reist auch manchmal die Angst mit?

Julia Leischik: Ja. Ich bin kein Abenteuertyp. Und ich kam schon zweimal in eine sehr brenzlige Situation. Zum einen in Peru, als wir zu schnell in ein Bergdorf auf fast 5000 Metern gegangen sind. Da bekam ich die Höhenkrankheit. Ich hatte schlimme Atemnot und musste ins Krankenhaus. Wenn einem so die Luft wegbleibt, bekommt man richtig Angst.

Und das zweite Mal?

Julia Leischik: Das war in Samoa. Da gab es aufgrund des Erdbebens in Chile eine Tsunami-Warnung. Wir mussten auf den höchsten Punkt eines Berges. Ich wusste zwar, dass an dieser Stelle rein theoretisch nichts passieren konnte. Aber auch da hatte ich Angst vor der Naturgewalt. Genauso wie vorm Fliegen. Auch da muss ich mich immer überwinden.

Wie gehen Sie mit Ängsten um?

Julia Leischik: Ich versuche, mich nicht hinein zu steigern. Ich beruhige mich immer selbst. Das geht dann schon irgendwie. Außerdem mach ich mir bewusst, dass im Straßenverkehr schneller was passieren kann als auf einer Reise. Oder die Gefahr zumindest genauso hoch ist. Ich bin keine Draufgängerin. Obwohl ich mich selbst einmal vor über zwanzig Jahren in eine gefährliche Situation gebracht habe.

Inwiefern?

Julia Leischik: Da habe ich als Abiturientin eine Parteiveranstaltung der Republikaner besucht und mir erlaubt, eine kritische Frage zu stellen. Mit dem Ergebnis, dass mich ein 50jähriger Mann hinterher mit einem einzigen Schlag umgehauen hat. Das Schlimme dabei war, dass mir niemand seiner Parteikollegen geholfen hat. Im Gegenteil: Die standen daneben und klatschten auch noch Applaus. Das war sehr beschämend.

Was ist, wenn doch mal etwas passiert?

Julia Leischik: Seit der Geburt meiner Tochter, seit über fünf Jahren - habe ich einen Organspenderausweis in meinem Geldbeutel. Außerdem habe ich handschriftlich notiert, was geschehen soll, wenn ich sterbe. Eine Patientenverfügung jedoch habe ich noch nicht.

Glauben Sie an Schicksal?

Julia Leischik: Ich möchte nicht glauben, dass alles vorherbestimmt ist, fühle mich dann machtlos. Ich denke, jeder ist auch selbst verantwortlich für sein Handeln.

Haben Sie auch schon mal jemand gesucht?

Julia Leischik: Nein. Ich bin sehr wohl behütet im bayrischen Wald aufgewachsen. Kurz nach meiner Geburt in Köln sind wir umgezogen. Inzwischen leben meine Schwester und ihre Kinder, meine Eltern und ich mit meinem Mann und unserer fünfjährigen Tochter wieder in Köln. Ich bin ein absoluter Familienmensch und sehr glücklich, wenn ich mit allen eng zusammen sein kann.

Sie haben schon die ganze Welt bereist. Schon mal ans Auswandern gedacht?

Julia Leischik: Überhaupt nicht. Ich bin da glücklich, wo meine Familie und meine Freunde sind und möchte auch nicht, dass irgend jemand wegzieht. Die Wocheneden im Garten meiner Eltern sind das Schönste für mich. Ich bin sehr bodenständig und dabei auch ein bisschen langweilig. Aber ich finde Kraft in festen, engen und beständigen Beziehungen.

Haben Sie ein Lebensmotto?

Julia Leischik: Nicht wirklich. Aber ich liebe es, Sprüche abzuschreiben. Ganz besonders wichtige kommen in einen Rahmen. Sie bestärken mich in einer bestimmten Situation und manchmal kann ich in ihnen auch Trost finden.

Sind Sie abergläubig?

Julia Leischik: Nicht im klassischen Sinne. Aber ich habe einen Ring, auf dem die Worte Vertrauen und Liebe eingraviert sind. An bestimmten Tagen ziehe ich den Ring bewusst an und drehe das Wort nach oben, das besonders wichtig für mich ist.

Welche Rolle spielt Gott?

Julia Leischik: Es gibt sicherlich eine höhere Macht. Aber ich hadere noch mit mir. Ich beneide Menschen, die tief gläubig sind. Ich für mich habe diese Thema noch nicht geklärt. Ich suche noch...

Sie feiern dieses Jahr Ihren 40. Geburtstag. Ist das ein Problem für Sie?

Julia Leischik: Nein. Ich bin froh, wenn ich feiern kann. Obwohl ich zugeben muss, dass es mir nicht gefällt hier und da weitere Falten zu entdecken. Aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als die anzunehmen. Ich bin nicht so eitel und möchte mich auch nicht irre machen von irgend einem Schönheitsideal.

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