Textil-Siegel: Welche Kleidung wird wirklich fair hergestellt?
Welchen fairen Textil-Sigeln kannst du vertrauen? Wir haben eine Liste der besten Label und was sie genau bedeuten.
Immer wieder schockieren uns Nachrichten aus der Textilbranche - ob der Einsturz einer Fabrik in Bangladesch oder der Fund eines Hilferufs auf der Waschanleitung eines Primark-Kleides . Die Modebranche steht unter Druck auf nachhaltig produzierte Kleidung zu setzen.
Wie und wo kannst du fair hergestellte Kleidung kaufen? Textil-Siegel sollen dabei helfen! Doch heute gibt es über 100 solcher Nachhaltigkeitsstandards. Wir erkären, welche wirklich sinnvoll sind.
Wann ist Mode eigentlich nachhaltig?
Mode ist nachhaltig, wenn sie gut zum Menschen und gut zur Umwelt ist. Das heißt, sie sollte unter sozialverträglichen, fairen Bedingungen hergestellt und umweltschonend produziert werden. Im Idealfall beides! Bio allein heißt nicht unbedingt auch fair. Der Vorteil? Wer nachhaltige Mode trägt, kann sich sicher sein, dass er kein Chemielabor auf der Haut trägt und dass die Menschen für ihre Arbeit entsprechend entlohnt wurden. Auch das gute Gewissen spielt hier natürlich eine Rolle.
Die Nachfrage nach grüner und fairer Mode steigt - und mit ihr auch die Anzahl an Nachhaltigkeitsstandards und Gütesiegeln. Wir zeigen die gängigsten Textil-Siegel und erklären, was sie bedeuten.
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Diese Textil-Siegel gibt es
Textiles Vertrauen (nach Öko-Tex Standard 100 und 1000): Kleidung mit einem solchen Siegel folgt einer Prüfung von Grenzwerten auf Formaldehyd und giftiger Farbstoffe. Somit werden etwa allergieeregende Zusätze ausgeschlossen. Textiles Vertrauen nach Öko-Tex Standard 100 berücksichtigt weder den Anbau der Fasern, noch die Herstellungsbedingungen - und ist somit kein wirkliches "Bio-Siegel". Der Öko-Tex Standard 1000 prüft außerdem soziale Kriterien. Beide Siegel gelten nur mit Prüfnummer!
Globale Organic Textile Standard (GOTS): GOTS ist der weltweit führende Textilverarbeitungsstandard für Bio-Fasern, einschließlich ökologischer und sozialer Kriterien, überprüft durch eine unabhängige Zertifizierung der gesamten textilen Lieferkette.
Fair Wear Foundation: Die weltweite Fair Wear Foundation setzt sich, wie der Name schon sagt, für faire und menschenwürdige Arbeitsbedingunen in Textil-Betrieben ein. Ziel ist es, dass die Mindeststandards der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) sowie die jeweiligen Gesetze vor Ort eingehalten werden. Darin enthalten: existenzsichernde Erwerbseinkommen. Die Organisation betrachtet die gesamte Lieferkette. Mitglieder sind unter anderem Acne und Filippa K.
IVN NATURTEXTIL/ NATURTEXTIL BEST: Das IVN-Siegel (Internationaler Verband der Naturtextilien e.V.) wird vergeben, sobald die Textilien aus Naturfasern bestehen, die dem maximalen Bio-Niveau entsprechen. Die Baumwolle muss hierfür zu 100 Prozent aus Biofasern bestehen, auch Knöpfe und Reißverschlüsse werden berücksichtigt. "IVN zertifiziert NATURTEXTIL BEST" kennzeichnet darüber hinaus ebenfalls die Sozialverträglichkeit des Kleidungsstücks.
Cotton made in Africa: Die Initiative "Cotton made in Africa" stellt soziale, ökonomische und ökologische Kriterien auf. Um auf den Einsatz von Pestiziden und gentechnisch veränderter Baumwolle zu versichten, schult Cotton made in Africa afrikanische Kleinbauern in umweltschonende Anbaumethoden, die langfristig zu einem höheren Ertrag führen und natürlich auch gesundheitsverträglicher für die Bauern sind.
Fairtrade Cotton: Diese Fairtrade-Siegel für Baumwolle steht für Rohbaumwolle, die fair angebaut und gehandelt wurde. Der Fairtrade-Mindestpreis hilft den Bauern die Kosten einer nachhaltigen Produktion zu decken. Die Produzenten erhalten eine Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte.
Der grüne Knopf: Beim "Grünen Knopf" handelt es sich um ein staatliches Textilsiegel, das 26 soziale und ökologische Produktkriterien und 20 Unternehmenskriterien umfasst. Neben einer Unternehmensprüfung werden zunächst nur die beiden Produktionsschritte Nähen und Zuschneiden sowie Färben und Bleichen berücksichtigt.
Fazit: Kein Textil-Siegel deckt alle Standards gleichzeitig ab, um soziale UND ökologische Aspekte abzudecken, müssten also verschiedene Textil-Siegel miteinander kombiniert werden. Die Kombination aus Fair Wear Foundation, GOTS, IVN zertifiziert NATURTEXTIL sowie Fair Trade Certified Cotton wäre eine mögliche Option.
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