Bezos-Ex MacKenzie Scott: Die Heldin, über die wir jetzt sprechen müssen
Während alle über ihn und seine Neue sprechen, ist Bezos Ex-Frau MacKenzie Scott diejenige, die eine Plattform verdient hat. Alles, was du über die Philanthropin wissen musst.
Noch immer werden vorwiegend Männer für ihre Erfolge gefeiert. Ihnen wird eine Bühne geboten. Doch ist das immer gerechtfertigt? Ziemlich sicher nicht.
Oftmals ist es unfair. Denn häufig stehen hinter diesen erfolgreichen Männern Frauen, die maßgeblich an deren Erfolg beteiligt waren. So auch im Fall von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Dieses „Phänomen“ bezeichnet man übrigens als den „Matilda-Effekt“.
Bezos Ex-Frau MacKenzie Scott war nicht nur an der Gründung des Unternehmens beteiligt. Während Bezos zuletzt sein Geld für eine pompöse Hochzeit ausgegeben hat (und die ganze Welt bei diesem Spektakel zuschaute), spendet Scott einen Großteil ihres Vermögens, um wohltätige Zwecke zu unterstützen – ohne viel Aufmerksamkeit dafür einzufordern. Doch die sollte sie bekommen. Denn mit ihren Spenden in Milliardenhöhe transformiert sie die Philanthropie.
Philanthropie
Das Wort Philanthropie leitet sich aus dem Altgriechischen von den Wörtern philos "freundlich, Freund" und anthropos "Mensch" ab. Ein*e Philanthrop*in könnte als auch als Menschenfreund*in bezeichnet werden. Wie in Scotts Fall bezieht sich das häufig auf das Geben durch Geld, z. B. durch Spenden.
Anstatt uns also mit Bezos Hochzeit zu beschäftigen, klären wir lieber die Frage: Wer ist MacKenzie Scott und was macht diese Frau so besonders?!
MacKenzie Scott: Amazon-Mitbegründerin, Schriftstellerin, Mutter und Philanthropin
Den meisten ist sie wohl nur als die ehemalige Frau an der Seite von Jeff Bezos bekannt: MacKenzie Scott. Obwohl es sehr viel mehr Gründe dafür gibt, sich ihren Namen zu merken.
Denn sie ist nicht nur Amazon-Mitbegründerin, Schriftstellerin und Mutter, sie zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie einen Großteil ihres Vermögens gespendet hat.
Nach der Heirat mit Bezos 1993 half Scott ihm bei der Planung und Gründung von Amazon und übernahm unter anderem die komplette Buchhaltung im ersten Jahr nach der Gründung.
Scott, die Englisch an der Princeton University studierte, mit der renommierten Schriftstellerin Toni Morrsion als Mentorin, arbeitete anschließend außerdem als Autorin. Für ihren Debütroman „The Testing of Luther Albright“ erhielt sie 2006 einen American Book Award. Und auch ihr zweites Buch „Traps“, das sie 2013 veröffentlichte und in dem sie die Lebensgeschichten von verschiedenen Frauen behandelte, wurde von Kritiker*innen gelobt.
Nach der Scheidung von Bezos 2019 erhielt Scott Anteile der Amazon-Aktien in Höhe von ca. 36 Milliarden US-Dollar. Dadurch wurde sie zu einer der reichsten Frauen der Welt.
Doch dieses Vermögen wollte die Amerikanerin nicht für sich behalten. Als Philanthropin setzt sie sich dafür ein, diverse Organisationen zu unterstützen und das Gemeinwohl zu fördern.
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Für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit: MacKenzie Scott spendet 19 Milliarden Dollar ihres Vermögens
2019 unterzeichnete Scott die Initiative „The Giving Pledge“ und verpflichtete sich damit, die Hälfte ihres Vermögens zu spenden. Seit der Scheidung von Bezos vor sechs Jahren hat Scott insgesamt mehr als 19 Milliarden Dollar an über 2000 Organisation gespendet.
Bemerkenswert ist auch, dass es sich dabei um ungebundene Spenden handelt. Das bedeutet, dass die Empfänger*innen selbst entscheiden können, zu welchen Zwecken sie die Gelder verwenden möchten.
„Ich muss die Menschen, die mir etwas bedeuten, nicht fragen, was ich ihnen sagen oder was ich für sie tun soll. Ich kann das, was ich habe, mit ihnen teilen, um hinter ihnen zu stehen, wenn sie für sich selbst sprechen und handeln", so Scott.
So transformiert MacKenzie Scott die Philanthropie
In einer dreijährigen Studie untersuchte das Center for Effective Philanthropy, welche Auswirkungen diese großzügigen Spenden auf die Philanthropie haben. In der Studie heißt es: „Scotts sehr große, nicht zweckgebundene Spenden - mit wenigen bis gar keinen Einschränkungen hinsichtlich der Zeit, in der sie verwendet werden müssen - haben die Empfängerorganisationen verändert und viele der Gemeinden, denen diese Organisationen dienen, beeinflusst."
In der Studie berichten unter anderem Führungskräfte der unterstützen Organisationen, dass durch Scotts ungebundene Spenden eine „langfristige finanzielle Nachhaltigkeit ihrer Organisation gewährleistet ist“.
Auch wenn die Studie darauf hinweist, dass es noch Jahrzehnte dauern könnte, „um die Auswirkungen der Spenden auf die gemeinnützigen Organisationen und den Sektor insgesamt wirklich zu verstehen", so sei der Effekt auch nach fünf Jahren immer noch positiv.
Die Organisationen, die Scott unterstützt hat, setzen sich unter anderem für Themen wie Gleichberechtigung, Bildung, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit ein. Auf Scotts Website gibt es eine Übersicht mit allen Organisationen, die Dank ihrer großzügigen Spenden ihre wichtige Arbeit weiterhin leisten können.
Quellen
https://cep.org/report-backpacks/breaking-the-mold-the-transformative-effect-of-mackenzie-scotts-big-gifts/?section=quote#quote (zuletzt aufgerufen am 03.07.2025)
https://yieldgiving.com/gifts/ (zuletzt aufgerufen am 03.07.2025)
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