Wahre Horror-Geschichte

„Cecil Hotel“: In diesem Hotel wohnt der Tod

Viele, die hier eincheckten, kamen nicht mehr lebendig heraus: die schockierende Wahrheit über das „Cecil Hotel“ in Los Angeles …

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Die Geschichte dieses Gebäudes ist so unglaublich, dass sie jetzt zum Thema einer Netflix-Doku wurde: „Verschwunden: Tatort Cecil Hotel“. Immer wieder kam es hier zu grausigen Vorfällen, die bittere Bilanz: Bis heute haben mindestens 22 Menschen hinter diesen Mauern ihr Leben verloren – durch Mord, Selbstmord oder unter ungeklärten Umständen. Bei der Eröffnung im Jahr 1924 in Downtown L.A. war das „Cecil“ ein Prunkpalast: 700 Zimmer auf 14 Stockwerken, eine Lobby aus Marmor, Cafés und Restaurants im Erdgeschoss. Beliebt bei Geschäftsleuten und Touristen auf der Durchreise. Doch in den 50ern verkam das Hotel zunehmend, was auch der Lage zuzuschreiben ist: Ein paar Straßen weiter etablierte sich die Gangster- und Drogenszene der Stadt. Das „Cecil“ wurde umgewandelt in ein Haus für längere Aufenthalte, die Zimmer wurden nun mit günstigen Wochentarifen vermietet.

„Cecil Hotel“: Das Haus scheint Vergewaltiger und Mörder magisch anzuziehen

Zu den bekanntesten Gästen dieser Zeit zählten Richard Ramírez und der gebürtige Österreicher Johann Unterweger. Sie gingen in die Kriminalgeschichte ein – als brutale Serienmörder, die Frauen vergewaltigten und töteten. Seit 2017 ist das „Cecil“ geschlossen und wird renoviert. Geplant ist ein modernes City-Hotel mit Bar auf der Dachterrasse. Doch eine Frage ist ungeklärt: Will hier wirklich noch jemand übernachten?

Die Bestie vom Wienerwald wohnte im „Cecil Hotel“

Als der Österreicher Johann „Jack“ Unterweger 1991 im „Cecil“ eincheckte, hatte er in Europa schon eine Haftstrafe hinter sich: 1974 hatte er in Deutschland eine Frau ausgeraubt und mit ihrem eigenen BH stranguliert. Wegen guter Führung wurde er vorzeitig entlassen. Ein Fehler, wie sich später herausstellte. Denn Unterweger mordete einfach weiter. Seine Opfer: Insgesamt elf Prostituierte, die er immer auf die gleiche Weise tötete – aus ihrer Unterwäsche band er Henkersknoten und erwürgte sie damit. Drei der Frauen starben in seinem Zimmer im „Cecil“. 1992 wurde „Die Bestie vom Wienerwald“ in Florida festgenommen, nach der Verkündung des Urteils (lebenslange Haft) beging Unterweger Selbstmord.

Das „Cecil Hotel“ und die Schwarze Dahlie

Am Morgen des 15. Januar 1947 wurde die bestialisch verstümmelte Leiche von Elizabeth Short auf einem leeren Baugrundstück unweit des „Cecil Hotel“ gefunden. Ihr Körper lag auf dem Rücken, war nackt und auf Hüfthöhe vollständig durchtrennt worden. Einige der inneren Organe waren entfernt, die Brüste verstümmelt worden. Die Mundwinkel waren bis zu den Ohren aufgeschlitzt. Bis heute gilt dieser Mordfall als ungelöst, ein Täter wurde nie gefasst: Nur so viel ist klar: Die 23-Jährige, die Schauspielerin in Hollywood werden wollte, bewohnte zuletzt das „Cecil Hotel“. Lernte sie hier ihren Killer kennen?

Die Leiche auf dem Dach des Cecil Hotels

Als sich am 19. Februar 2013 mehrere Gäste über schwachen Wasserdruck und einen merkwürdigen Geruch beschwerten, untersuchte ein Hotelmitarbeiter die Wassertanks auf dem Dach – und machte einen grausigen Fund: In einem der riesigen Behälter trieb die Leiche der seit über drei Wochen vermissten Kanadierin Elisa Lam. Die 21-jährige Studentin war auf Urlaubsreise in L.A. und bewohnte ein Mehrbettzimmer im „Cecil“. Sie habe sich seltsam benommen, sagten später andere Hotelgäste aus. Diesen Eindruck belegen auch Aufnahmen der Überwachungskamera des Fahrstuhls: Elisa betritt die Kabine, scheint sich vor jemandem zu verstecken. Dann stellt sie sich in die Tür und fängt an zu gestikulieren, als würde sie mit jemandem sprechen. Am Ende fährt der Lift ohne sie los. Wie die junge Frau in den Wassertank gelangte, ist bis heute völlig unklar. Es konnten keine Spuren von Drogen oder Fremdeinwirkung festgestellt werden. Als Todesursache wird Ertrinken genannt.

Auch der Night Stalker wohnte im „Cecil Hotel“

Niemanden an der Rezeption kümmerte es, als Richard Ramírez mit blutverschmierter Kleidung durch die Lobby Richtung Fahrstühle entlangschlenderte … Der Amerikaner bewohnte von 1984 bis 1985 ein Zimmer im 14. Stockwerk des „Cecil Hotel“. Hier lagerte er das Werkzeug, das er zum Töten brauchte: Messer, Klemmen, Zangen, Axt und Revolver. Tagsüber schlief er, nachts machte er sich auf die Jagd: Aus dem Nichts fiel er über seine Opfer her – alte und junge Frauen, Teenager, Kinder und Männer. Er missbrauchte sie, quälte sie, dann tötete er sie. Jeder, der ihn dabei störte, musste ebenfalls sterben. Insgesamt 13 Morde gehen auf sein Konto und mindestens elf Vergewaltigungen. Am 31. August 1985 wurde der von der Presse „Night Stalker“ genannte Killer von der Polizei in der Nähe des Hotels überwältigt, als er ein Auto stehlen wollte. Vor Gericht wurde Ramírez zum Tod in der Gaskammer verurteilt – die Strafe wurde allerdings nie vollstreckt. Am 7. Juni 2013 starb er mit 53 Jahren an Leberversagen. Bizarr: Im Knast erhielt er Liebesbriefe von vielen Frauen – unter anderem von Doreen Lioy, die er 1996 sogar heiratete.

Autor: David Holscher

Artikelbild & Social Media: IMAGO / ZUMA Wire

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