Das verrät Ihr Freundeskreis über Sie

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Alle 7 Jahre wechseln wir unseren Freundeskreis Foto: Tim Pannell/Corbis
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Große Clique oder Zweiergespann - alles Typsache!

Große Clique oder Zweiergespann: Kaum eine Beziehung offenbart so viel über uns, wie die zu den Menschen, mit denen wir uns am wohlsten fühlen. Was es bedeutet, ob wir eine oder drei beste Freundinnen haben.

Mit wem wir befreundet sind, ist kein Zufall. Auch wenn wir uns manchmal darüber wundern, dass Menschen uns begeistern, die so ganz anders sind als wir selbst. Aber alle haben gemeinsam, dass wir uns in ihrer Nähe geborgen und ganz authentisch fühlen.

Grundsätzlich gilt: "Wir bewerten Freundschaften auf einer Art Qualitätsskala", sagt Dr. Wolfgang Krüger, Psychologe und Autor des Buches "Wie man Freunde fürs Leben gewinnt" ( jetzt bei amazon.de bestellen ). Das Prinzip ist simpel: Menschen, denen wir ohne zu zögern die Abzeichen "vertrauensvoll" und "verlässlich" auf die Brust heften würden, zählen wir zu unseren engsten Freunden. Darunter kann jemand sein, den wir schon sehr lange kennen, der uns also zum Beispiel schon über den ersten Liebeskummer hinweggetröstet hat. Aber auch neue Bekannte nennen wir Freunde, wenn sie unser Herz zum Klingen bringen und uns im Ernstfall schon beigestanden haben. Wie aber erklärt es sich darüber hinaus, welche Freundschafts-Konstellation uns die liebste ist?

Die Kindheit und der Freundeskreis in diesen Tagen prägen unsere Vorlieben

Gründe dafür, ob wir uns heute gerne mit einer Freundin oder mit vielen umgeben, finden sich schon in der Kindheit. War man früher eher Einzelgänger oder "stilles Mäuschen", wird man sich auch heute vor allem in einer Vier-Augen-Beziehung wohlfühlen . In einem größeren Freundeskreis hingegen finden sich Menschen besser zurecht, die mit (mehreren) Geschwistern aufgewachsen sind und schon früh gelernt haben, sich durchzuboxen.

Ist man gern in einen großen Freundeskreis integriert, heißt das jedoch keineswegs, dass man es genießt, dort sein Ego durchzusetzen - im Gegenteil. "Gerade Cliquen-Typen müssen schließlich akzeptieren können, immer wieder Kompromisse einzugehen", erklärt der Freundschaftsexperte.

Ähnliche Interessen und der gleiche Lebensumstand lassen uns mit vielen Menschen zusammenrücken. "Doch spätestens mit der eigenen Familiengründung verliert die Clique oft an Bedeutung", sagt Krüger. Dann konzentrieren wir uns meistens - allein aus Zeitgründen - auf ein oder zwei gute Freunde.

Die beste Freundin

Ist man ganz ehrlich, gibt es selbst in einem größeren Freundeskreis oft eine Person, der man gedanklich die Goldkrone aufsetzt. Diese bekommt dann das Prädikat "beste Freundin" verliehen. Knapp 70 Prozent aller Frauen gehören zu diesem "Nur du und ich"-Typ. Männer hingegen setzen eher auf lockerere Freundschaftsbeziehungen: Nur 32 Prozent haben explizit einen Freund, der ihnen besonders nahesteht.

Die beste Freundin genießt bei uns eine Art emotionalen Sonderstatus. Oft mögen wir sie so gern, dass es uns gar nichts ausmacht, mit ihr Konflikte zu klären - oder eben hinzunehmen. Ganz nach dem Motto: "Sie kommt immer zu spät? Nun ja, so ist sie halt."

Trotzdem ist es wichtig, auch für neue Freundschaften offen zu bleiben. Denn eine einzige Freundin kann niemals alle Bedürfnisse stillen - weil sie, wie jeder Mensch, eben nur eine begrenzte Anzahl an Eigenschaften hat, die uns bereichern können. Dass wir uns dennoch oft auf eine Person fokussieren, liegt an einem Vertrauensvorschuss: Hat sich die Freundin schon mehrfach als erste Anlaufstelle bei Problemen bewährt, wird sie zum beständigen Eckpfeiler in unserem Leben.

Können uns Männer so nahestehen wie Frauen?

Warum die eine lieber mit Frauen befreundet ist, die andere mit Männern, das lässt sich gar nicht so leicht erklären. Was man weiß: "Nach der Pubertät spielt die Geschlechterfrage in einer Freundschaft meist nur noch eine untergeordnete Rolle", so Krüger.

Trotzdem zeigt sich, dass an manchen Klischees viel dran ist. Frauen, die früher gerne auf Bäume geklettert oder mit dem Fahrrad den Berg runtergedüst sind, haben tatsächlich häufiger "Männer-Freunde". Sie schätzen an ihren Kumpels , dass sie weniger emotional reagieren. "Das kann für eine enge Freundschaft sehr entlastend sein", sagt der Experte. "Außerdem sind Männer in Konflikten toleranter. Eine Frau, die in einen männlichen Freundeskreis integriert ist, genießt einen Bonus: Man lässt ihr viel mehr durchgehen, als das in einer Frauenclique der Fall wäre."

Was auch erklärt, warum manche Frauen sich noch wohler mit vielen besten Freunden fühlen als mit nur einem. In einer Clique kommt ihr weiblicher Sonderstatus noch mehr zum Tragen.

Der bunte Freundschaftsmix

"Man kann tatsächlich die Größe der Persönlichkeit daran messen, mit wie vielen unterschiedlichen Menschen man befreundet ist", sagt Krüger. Zählen wir einen Akademiker genauso zu unseren Freunden wie einen Handwerker oder Künstler, heißt das, dass wir auch in anderen Lebensbereichen offen und kommunikativ sind. Überwiegend gleiche Temperamente, Interessen oder Jobs im Freundeskreis deuten darauf hin, dass wir sehr ausgeglichen sind und in uns ruhen. Also uns auch nicht so gern von unvertrauten Eigenschaften aufmischen lassen.

Wie auch immer wir unseren Freundeskreis aber "zusammensetzen", wichtig ist nur eines: dass wir uns in der Runde unserer Lieben richtig wohlfühlen.

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