Netflix-Doku

„Fit for TV: The Reality of the Biggest Loser“ deckt alle Skandale der US-Show auf!

Diese Netflix-Doku erklärt den Untergang des amerikanischen Fernseh-Formats „The Biggest Loser“. Hier mehr dazu!

Eine Körperwaage wird von einem Maßband eingeschnürt.
Die Netflix-Doku „Fit for TV: The Reality of the Biggest Loser“ schaut hinter die Kulissen der TV-Show. Foto: Netflix
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Das umstrittene Fernseh-Format „The Biggest Loser“, in dem übergewichtige Kandidat*innen in einem „Abnehm-Wettbewerb“ gegeneinander antreten, lief dieses Jahr bereits mit der 14. Staffel in Deutschland. Und das, obwohl die Vorgänger-Show aus den USA bereits vor Jahren abgesetzt wurde – aus Gründen. Welche Skandale dahinter stecken zeigt die neue Dokumentation „Fit for TV: The Reality of the Biggest Loser“ ab dem 15. August auf Netflix.

Worum geht es in „Fit for TV: The Reality of the Biggest Loser“?

Die dreiteilige Dokuserie „Fit for TV: The Reality of the Biggest Loser“ blickt hinter die Kulissen des ehemals zuschauerreichen TV-Reality-Wettbewerbs. Dabei sollen sowohl die guten als auch die schlechten und komplexen Seiten der Show beleuchtet werden.

Durch Interviews mit ehemaligen Teilnehmer*innen, Trainer*innen, den Produzent*innen und medizinischen Fachleuten untersucht die Doku den Ansatz der Serie, die Unterstützung für die Kanditat*innen und die Herausforderungen, mit denen man beim Dreh von Reality-TV konfrontiert wird.

Die Serie zeigt außerdem, wie sich das Leben der Beteiligten nach Ende der Serie langfristig verändert hat – zum Guten und Schlechten – und diskutiert den Spagat zwischen Unterhaltung der Zuschauer*innen und Wohlergehen der Beteiligten.

Der Trailer zu „Fit for TV: The Reality of the Biggest Loser“:

Was ist das Konzept hinter „The Biggest Loser“?

In den USA lief die Reality-TV-Show „The Biggest Loser“ auf dem Sender NBC. Die Serie begleitete 30 Wochen lang eine Gruppe von Menschen, die versuchten, Gewicht zu verlieren. Die Motivation: eine Gewinnsumme von 250.000 Dollar. Der*Die Gewinner*in wurde anhand des höchsten prozentualen Gewichtsverlusts im Verhältnis zum Ausgangsgewicht ermittelt.

Auf ihrem Weg zum Gewichtsverlust wurden die Teilnehmer*innen in Dreierteams aufgeteilt und erstellten gemeinsam mit Trainern Trainings- und Ernährungspläne. Die Teams traten in verschiedenen Challenges um Preise an – beispielsweise in sportlichen Wettkämpfen oder Willenskrafttests – wie „Versuchungen“, bei denen die Teilnehmer*innen mit kalorienreichen Speisen oder Getränken in Versuchung geführt wurden.

In jeder Folge wurden die Teilnehmer*innen gewogen, um festzustellen, wie viel jede*r abgenommen hatte. Das Team mit dem höchsten Gewicht stand zur Eliminierung an, wobei ein Teammitglied von den anderen aus der Show gewählt wurde. Der*Die Teilnehmer*in, der*die bis zum Ende der Staffel die meisten Pfunde verloren hatte, erhielt den Geldpreis von 250.000 Dollar und den Titel „Biggest Loser“.

Das Foto zeigt ehemalige Kandidat*innen der Fernsehshow „The Biggest Loser“.
Ehemalige Kandidat*innen der Fernsehshow „The Biggest Loser“. Foto: Netflix

Wann lief „The Biggest Loser“ im Fernsehen?

In den USA lief „The Biggest Loser“ von 2004 bis 2016. Im Jahr 2020 wurde ein zweiter Versuch gestartet, der nach einer Staffel wieder abgesetzt wurde.

In Deutschland läuft die Reality-Show noch. Die diesjährige Staffel lief Anfang des Jahres und ist noch über joyn einsehbar.

Warum wurde „The Biggest Loser“ in den USA abgesetzt?

Auch wenn die Show vielen Beteiligten half, Gewicht zu verlieren, waren die Mittel zum Zweck die teils negativen Folgen nicht wert. Von Essstörungen über Untergewicht hat die Sendung viele negative Schlagzeilen auf sich gezogen.

Die Skandale rund um „The Biggest Loser“

Zwei Beispiele sind Kai Hibbard und Rachel Frederickson:

Kai Hibbard war 2006 Finalistin der dritten Staffel von „The Biggest Loser“. Sie erzählte, dass die Show bei ihr eine Essstörung ausgelöst habe. Gegenüber der New York Post sagte sie: „Die ganze verdammte Show ist eine Katastrophe, die dicke Menschen bloßstellt, und ich schäme mich, daran teilgenommen zu haben“, sagte Hibbard. „Man denkt einfach, man hat so viel Glück, dabei zu sein, dass man gar nicht auf die Idee kommt, irgendetwas in Frage zu stellen oder sich zu beschweren.“

Dies war nicht das erste Mal, dass die Show in die Kritik geraten ist, weil sie Menschen dazu drängt, mit allen Mitteln abzunehmen.

Die Gewinnerin der 15. Staffel, Rachel Frederickson verließ die Show mit Untergewicht. Sie gewann dafür, dass sie beim Finale 2014 nur noch abgemagerte 53 Kilo wog (vorher lag ihr Gewicht bei 130 Kilo). Die Zuschauer*innen waren sich einig, dass die Show zu weit gegangen sei.

Nach der 17. Staffel stellte NBC die Serie angesichts zunehmender Kritik und Gegenwind ein.

Was macht das deutsche Format anders als der US-Vorgänger?

Bei „Leben leicht gemacht - The Biggest Loser“ handelt es sich um die deutsche Adaption der gleichnamigen US-TV-Sendung. Die deutsche Variante wurde erstmals 2009 mit Ex-Eiskunstläuferin Katarina Witt als Moderatorin bei ProSieben ausgestrahlt. Danach wechselte die Sendung zu Kabel Eins und die Moderation wurde von der ehemaligen Boxerin Regina Halmich übernommen. Seit Staffel 4 läuft die Sendung mit Ex-Kickboxerin Christine Theiss als Moderatorin auf Sat. 1.

Ob die deutsche Variante der Abnehm-Unterhaltungs-Show weniger Fehler begeht und besser auf das Wohlergehen der Teilnehmer*innen aufpasst, ist umstritten. Auch hier gibt es Kandidat*innen, die sich kritisch über die Show äußerten.

Fraglich ist auch, ob generell die Gesundheit der Teilnehmer*innen im Fokus bleiben kann, wenn ein Preisgeld lockt und Sensationsmache und Einschaltquoten Ziel der Sender sind.