Schicksal

Helga Feddersen: Durch die Liebe fand sie zurück ins Leben

Helga Feddersen († 60) wusste schon als junge Frau, was sie wollte, doch das Schicksal machte es ihr nicht leicht...

Schwarz-weiß-Fotografie der Hamburger Volksschauspielerin Helga Feddersen, Deutschland 1970er Jahre.
Die Hamburger Volksschauspielerin Helga Feddersen, Deutschland 1970er Jahre. Foto: IMAGO / United Archives
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Schon mit 19 betrat sie die Bretter, die die Welt bedeuten, und sah voller Hoffnung eine Karriere als Schauspielerin vor sich: Helga Feddersen († 60), Tochter eines Hamburger Kaufmanns, wusste schon als junge Frau, was sie wollte.

Das Schicksal schlug zu

Und für die hübsche Hamburger Deern schien ja auch alles richtig gut anzulaufen. 1951 erhielt sie bereits erste Filmangebote. Doch dann schlug das Schicksal zu. Man entdeckte einen bösartigen Tumor hinter ihrem Ohr. Die notwendige Krebs-Operation führte zu einer Gesichtslähmung, von der sie sich nur langsam erholte.

Nach fünf Jahren kehrt das Glück zurück

Das Glück kehrte erst nach fünf Jahren langsam zurück. Sie spielte wieder Theater, spezialisierte sich auf die Rolle der naiven, liebenswerten Ulknudel. Und sie lernte ihre große Liebe kennen: den 23 Jahre älteren Götz Kozuszek. Durch ihn fand sie zurück ins Leben! „Erst seit ich ihn kenne, mag ich mich wieder richtig“, gab sie offen zu, wie sehr sie ihr Leiden belastet hatte. 1962 traten sie vor den Altar – ihre Ehe hielt bis zu seinem Tod im Jahr 1985. Kozuszek wurde Helgas größter Förderer. Er animierte sie zur Schriftstellerei und bestärkte sie, es im Fernsehen zu versuchen. Vor allem ihre komischen Rollen – ob als Sketch-Partnerin von Dieter Hallervorden oder als lustige Co-Moderatorin in Frank Zanders Plattenküche – sorgten für ihren großen Durchbruch. 1983 erfüllte sie sich einen Herzenswunsch: Sie gründete mit einem Freund, Olli Maier, das kleine Theater am Holstenwall in Hamburg und brachte dort Abend für Abend ein begeistertes Publikum zum Lachen.

Der Krebs machte ihr wieder einen Strich durch die Rechnung

Doch der Krebs machte ihr wieder einen Strich durch die Rechnung. Schließlich war Helga Feddersen zu schwach, um auf die Bühne zu treten. Sie konnte ihr geliebtes Theater nicht weiterführen, wurde depressiv, dämpfte ihre Qualen mit Medikamenten. Ihr Langzeitfreund Olli wurde ihr engster Vertrauter. Er heiratete sie auf ihrem Sterbebett. Der Krebs ließ ihr Lachen am 24. November 1990 für immer verstummen.

Autor*in: Redaktion Retro