Klimawandel

Hitzewelle, Sintflut & Co.: Darum wird das Wetter immer extremer!

Von extremer Hitze bis zu verherrenden Überschwemmungen: Das Wetter spielt derzeit verrückt - was dahinter steckt.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Eine Wetter-Schreckensmeldung jagt die nächste: In den vergangenen Wochen litten Teile der USA und Kanada unter einer extremen Hitzewelle, bei der Temperaturen bis zu 47 Grad erreicht wurden. Derzeit sorgen in Deutschland die schweren Überflutungen im Westen für Entsetzen.

Extreme Wetterphänomene durch Klimawandel

Zwei Klimaextreme, die vielen Menschen Sorge bereiten. Doch wie lassen sich diese Erscheinungen erklären? Wetterphänomene wie in diesem Sommer habe es auch schon in der Vergangenheit gegeben, doch die Häufigkeit dieser Extreme hänge durchaus mit dem Klimawandel zusammen, so ZDF-Meteorologin Katja Horneffer.

Nach Hochwasser in Kreis Ahrweiler: 1300 Menschen vermisst

Dass die Extremwetterlagen nun häufiger, länger und schlimmer auftreten, hängt mit zwei sich wandelnden Klimaphänomenen zusammen, erklärt Klimaexperte Harald Kunstmann gegenüber "BR24". Zum einen sorge die globale Erwärmung dafür, dass die Temperatur der Luft steige und damit mehr Wasserdampf aufnehme könne. Dadurch sei der Niederschlag stärker ausgeprägt.

Darum gibt es immer öfter Katastrophen

Hinzukommt, dass sich der Jetstream immer weiter verlangsame. Der Jetstream verliert an Kraft, weil die Arktis und die Luft darüber immer wärmer werden. Das enge Band, in dem Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde erreicht werden, beult zudem aus, sodass sich kalte Luft aus Polregion stärker als früher Richtung Süden ausbreitet.

Um zu verhindern, dass sich der Jetstream weiter verlangsamt, muss nun gehandelt werden - darin sind sich Forscher einig. Und auch die Politik ist alarmiert. "Die Zahl von extraordinären Wetterereignissen hat dramatisch zugenommen“, erklärte Angela Merkel nach der Hochwasser-Katastrophe.

Forscher warnten schon vor Jahren vor globaler Erwärmung

Auch andere Politiker stellen in diesen Tagen den Zusammenhang zwischen den Ereignissen und dem Klimawandel heraus und sprechen sich im Wahlkampf für mehr Klimaschutz aus. Zu spät, meinen Experten. So habe man bereits seit Jahrzehnten vor der globalen Erwärmung gewarnt, so Klimaforscher Stefan Rahmstorf. Ein nachhaltiges Umdenken in der Politik habe es aber auch nach dem Hochwasser 2002 in Dresden und Umgebung nicht gegeben, kritisiert er im "n-tv"-Interview.

Artikelbild und Social Media:  Getty/ Bernd LAUTER / AFP/ KATHRYN ELSESSER/AFP 

Zum Weiterlesen: