Goodbye Billigflüge!

Neue Steuer soll Fliegen noch teurer machen

Fliegen innerhalb der EU könnte deutlich teurer werden. Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans plant die Einführung einer Kerosinsteuer. 

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Für kleines Geld mal eben nach Mallorca, Paris oder Athen – das könnte bald Geschichte sein. Zumindest in der EU. Die geplante Steuer auf Kerosin würde Flugtickets teurer machen.     

Neue Steuer für die Luftfahrt

Wie die „F.A.Z.“ berichtet, will EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans seinem Wahlkampfversprechen nachkommen und eine europaweite Kerosinsteuer einführen, um die Umwelt zu schützen. Der Entwurf dazu liegt der Zeitung vor. 

Das von Timmermans und seinem Team ausgearbeitete Klimapaket trägt den Titel „Fit for 55“ und sieht vor, dass sämtliche EU-Staaten die europäischen Mindeststeuern für Energie auch auf Kerosin anwenden. Bisher ist es so, dass Steuern zwar auf Benzin und Diesel erhoben werden, nicht aber auf Kerosin für die Luftfahrt. 
Verpflichtend würde dies für Flüge innerhalb Europas gelten. Den Staaten soll allerdings freigestellt werden, ob sie die Kerosinsteuer auch bei Flügen in Nicht-EU-Staaten erheben. Lediglich Cargoflüge sind von der geplanten neuen Steuer ausgenommen, damit keine Nachteile beim internationalen Wettbewerb entstehen. 

Teurere Tickets, weniger Kohlendioxid: Die Kerosinsteuer

Die Debatte um eine mögliche europaweite Kerosinsteuer wird seit Monaten immer wieder geführt. Bereits im Mai 2019 veröffentlichte die EU-Kommission eine Studie dazu, die einige interessante Zahlen hervorgebracht hat. 

Demnach würde durch die Kerosinsteuer der Preis pro Flugticket um rund 10 Prozent steigen. In der Folge könnte die Nachfrage von Reisenden um rund 11 Prozent sinken, was wiederum 11 Prozent der Jobs in der Luftfahrtbranche kosten würde. Dem gegenüber steht der ebenfalls um 11 Prozent geringere Kohlendioxidausstoß, der die Umwelt deutlich entlasten würde.  

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Entscheidung steht noch aus

Bisher ist die neue Steuer, die Fliegen teurer machen soll, nur geplant. Um den Plan in die Tat umzusetzen, müssen vorher das EU-Parlament und der Ministerrat zustimmen. Eine Besonderheit bei Abstimmungen dieser Art: Geht es in der EU um Steuerentscheidungen, müssen die Mitgliedsstaaten einstimmig entscheiden. Das letzte Wort um die Kerosinsteuer ist mit Sicherheit noch nicht gesprochen. 

Artikelbild & Social Media: iStock / Kesu01

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