Formel-1-Legende

Niki Lauda: Fünf Tage rang er mit dem Tod, aber er kämpfte sich zurück ins Leben

Rennfahrer Niki Lauda hat keine Chance. Er sitzt in einem Feuerball fest. Die Kollegen hören seine Schreie...

Niki Lauda
Foto: Clive Mason / Staff / Getty Images
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Nürburgring, 1. August 1976: Der 27 Jahre alte Weltmeister Niki Lauda sitzt beim Großen Preis von Deutschland hoch konzentriert in seinem Ferrari 312T2. Der Boden ist regennass. Er gibt Gas. Da passiert es: In einer Linkskurve bricht das Heck des Rennwagens plötzlich aus. Der Wagen schlingert, zieht scharf nach rechts und knallt mit Tempo 220 in die Streckenbegrenzung. Binnen Sekunden entzündet sich das Benzin. Niki Lauda hat keine Chance. Er sitzt in einem Feuerball fest. Die Kollegen hören seine Schreie.

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Er wurde bewusstlos aus dem Wagen gezogen. Mit schwersten Verbrennungen und Lungenproblemen kam Niki Lauda ins Krankenhaus. Fünf Tage rang er mit dem Tod, aber er kämpfte sich zurück ins Leben. Rund 40 Tage nach seinem Unfall saß er beim Großen Preis von Italien mit verbranntem Gesicht und Ohr wieder im Cockpit. Seit dem Unfall trug er zum Schutz stets eine rote Mütze. Sie wurde zu seinem Markenzeichen.

Andreas Nikolaus „Niki“ Lauda kam am 22. Februar 1949 in Wien zur Welt – jetzt hätte er seinen 75. Geburtstag gefeiert. Sein Ziel, Rennfahrer zu werden, sollte der Sohn eines wohlhabenden Großindustriellen gegen den Wunsch der Familie durchsetzen. Aus Trotz kaufte er sich schon mit 15 Jahren von seinem Taschengeld ein altes VW Cabrio (Baujahr 1949 wie sein Geburtsjahr), mit dem er „jeden erdenklichen Blödsinn“ machte und auf dem Grundstück seiner Großeltern über selbst gebaute Rampen raste.

Einige Jahre später machte er erhebliche Schulden, um seinen beruflichen Traum zu verwirklichen. Der Beginn einer unglaublichen Karriere, die ihm drei WM-Titel in der Formel 1 bescheren sollte.

Niki Lauda beim Marlboro British Grand Prix am 18 Juli 1982
Niki Lauda beim Marlboro British Grand Prix am 18 Juli 1982. Foto: Adrian Murrell / Staff / Getty Images

Niki Lauda: Seine drei wichtigsten Lieben

Privat waren drei Frauen in seinem Leben besonders wichtig: Mit der Unternehmertochter Mariella Reininghaus war er jahrelang verlobt, doch zu einer Hochzeit sollte es nicht kommen. 1975 lernte er Marlene Knaus kennen, damals noch Lebensgefährtin des Weltstars Curd Jürgens, die er 1976 heiratete. Aus dieser Ehe stammen die Söhne Lukas (* 1979) und Mathias (* 1981). Doch die Wege des Paares trennten sich nach 15 Jahren. Angeblich war Niki Laudas Untreue der Scheidungsgrund.

Niki Lauda und Marlene Knaus im Juli 1974 in Brands Hatch England
Niki Lauda und Marlene Knaus im Juli 1974 in Brands Hatch England. Foto: Anwar Hussein / Kontributor / Getty Images

2008 heiratete er die Flugbegleiterin Birgit Wetzinger. Aus dieser Ehe stammen die Zwillinge Max und Mia (* 2009). Ferner hat Lauda einen Sohn Christoph (*1981) aus einer außerehelichen Beziehung.

Niki Lauda: So tickte der Rennfahrer privat

Niki Lauda hatte den Spitznamen „Computer“. Immer offen, kurz und knapp – und wenn es sein musste – knallhart und unbequem. Auch sein Geiz war legendär. Auf die Frage, womit seine Lieben zu Weihnachten rechnen dürften, erklärte er einmal: „Eh so wie immer – der Hund kriegt a Wurscht, die Frau a Bussl.“

Im Jahr 1979 tat er überraschend seinen Abschied kund: „Ich habe keine Lust mehr, im Kreis herumzufahren.“ 1982 kam er zurück in die Formel 1, wurde 1984 ein drittes Mal Weltmeister (nach 1975 und 1977) und trat 1985 endgültig zurück.

Der begeisterte Pilot fand ein neues Standbein und gründete vier Airlines. Doch am 26. Mai 1991 erlebte er seine größte Katastrophe: 223 Menschen starben beim Absturz einer seiner Passagiermaschinen kurz nach dem Start in Thailand.

Niki Lauda: Seine letzten Jahre

Niki Lauda Begräbnis
Foto: NurPhoto / Kontributor / Getty Images

Der Formel-1-Star war seit seinem Unfall gesundheitlich sehr angeschlagen. Er hatte zwei Spendernieren bekommen, 2018 erhielt er zudem eine neue Lunge. Niki Lauda starb am 20. Mai 2019 mit 70 Jahren. Seinen letzten Kampf hat er verloren. Beigesetzt wurde er in seinem Rennoverall auf dem Friedhof Heiligenstadt in Wien.

Genau wie Niki Lauda, erzielte auch Michael Schumacher unglaubliche Erfolge in der Formel 1. Wieso es keine öffentlichen Informationen über seinen Gesundheitszustand gibt, erfährst du im Video:

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