Öffnungszeiten: Jetzt sollen die Geschäfte auch noch Sonntags öffnen!
Der deutsche Handelsverband fordert, dass die Geschäfte auch sonntags öffnen dürfen. Andernfalls fürchtet die Organisation den Untergang des Einzelhandels.
Montags bis samstags können wir Lebensmittel und Lifestyle-Produkte shoppen gehen. Das ist schon seit der Weimarer Republik so. Einzige Ausnahme für das Öffnen der Geschäfte am gesetzlich vorgeschriebenen Ruhetag sind Volksfeste und Märkte (etwa eine Kirmes). Der deutsche Handelsverband fordert ein Umdenken - und will, dass Shopping auch sonntags möglich ist.
Geschäfte sonntags öffnen durch Gesetzesänderung
Zwischen Politik und dem Handelsverband kriselt es schon lange: Handelspräsident Josef Sanktjohanser kritisiert derzeit neben der Bonpflicht und der niedrigen Lebensmittelpreise auch das Verbot des verkaufsoffenen Sonntags. Der Welt sagte er: "Wir sperren uns ja nicht gegen Vorgaben. Bislang aber wird teils nach ideologischen Maßstäben gehandelt. Und das treibt den Niedergang der Innenstädte noch weiter voran. Profiteur ist dann am Ende allein der Onlinehandel." Daher fordert Sanktjohanser: "Der Königsweg ist eine Grundgesetzänderung."
Einzelhandel: Immer mehr Geschäfte schließen
Nach Informationen der Welt seien bereits 40.000 Einzelhandelsgeschäfte zwischen 2010 und 2019 geschlossen worden. "Dieses Ladensterben dürfte sich in den kommenden Jahren weiterhin rasant fortsetzen, vor allem in den Klein- und Mittelstädten", so Sanktjohanser.
Aktuell gab C&A laut Manager Magazin bekannt, in Deutschland rund 100 der 450 Läden zu schließen. Auch H&M, S.Oliver und Pimkie trennen sich von einigen ihrer Geschäfte - und legen den Fokus auf den Online-Handel.
Viele Händler fordern schon seit Jahren eine Gesetzesänderung der Öffnungszeiten. Doch Kirchen und Gewerkschaften wehren sich dagegen, den Ruhetage aufzugeben, weil sie den Schutz der Beschäftigten sowie die christliche Tradition gefährdet sehen.
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