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One-Night-Stands: Was ist so gut daran?

Noch vor wenigen Jahren galt es als anrüchig, heute genießen mehr und mehr Frauen das Abenteuer eines One-Night-Stands. Drei von ihnen erklären uns, was für sie den Kick ausmacht.

one night stand mit einem fremden
Was macht den Kick an einem One-Night-Stand aus? 3 Frauen berichten
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Es ist sieben Uhr morgens. Pia wacht auf. Sie streckt sich wohlig und dreht sich genüsslich um. Neben ihr liegt ein knackig gebauter Mann, der auf den Namen Adrian hört – glaubt sie zumindest. Er spielt Fußball in einem Zweitligaclub und hat einen athletischen Körper, der ihr letzte Nacht viel Freude bereitete.

Überall im Schlafzimmer verstreut liegen sowohl seine als auch ihre Klamotten, auf dem Nachttisch finden sich gleich vier aufgerissene Päckchen Kondome. Sportler sind tatsächlich sehr leistungsfähig, erinnert sich Pia.

Die Hälfte aller jungen Frauen steht auf One-Night-Stands

An ihrer Nachttischlampe hängt ihre sündhaft teure Lejaby-Panty, die sie sich speziell für die Jagd nach solchen Nächten gekauft hat. Als ihr nach und nach mehr Details der heißen Liebesnacht mit Adrian einfallen, lächelt Pia genießerisch – und macht sich innerlich schon mal ein paar Notizen, was sie ihren Freundinnen heute alles berichten wird.

Getroffen hat sie Adrian gestern das erste Mal, am Samstagabend in einer schicken Bar. Vermutlich war es auch das letzte Mal. Denn Pia steht auf One-Night-Stands. So wie, das hat eine aktuelle Studie ergeben, inzwischen die Hälfte aller jungen Frauen!

„Ich gehe im Web auf Jagd!“

Julia, 23, Office-Programm-Trainerin

Meine One-Night-Stands suche ich mir schon lange nicht mehr in Bars, sondern im Internet. Die Auswahl ist groß, man muss nicht erst einen Haufen Geld für Getränke bezahlen und weiß viel schneller, an wem man ist. Es gibt mittlerweile eine Menge Spezial-Portale, auf denen sich Menschen mit dem gleichen Interesse finden: unverbindlicher Sex für eine Nacht.

Meist verabrede ich mich mit einem Mann, der mich reizt, dann doch in einer Bar , man will ja schließlich erst mal sehen, ob man sich auch riechen kann, denn Webcam und Chat sagen nicht wirklich alles aus. Wir trinken ein Glas und dann geht es meistens zu mir – da kann ich mich besser fallen lassen.

Den Männern sage ich vorher, dass ich nicht schlafen kann, wenn ein Fremder neben mir liegt, damit sie gleich verschwinden. Und falls ich mal bei ihm ins Bett steige, gehe ich nach dem Sex und behaupte, dass ich morgen früh raus muss. Vorher schaue ich immer auf sein Klingelschild und simse meiner Schwester Name und Adresse.

„Meinen ersten One-Night-Stand hatte ich mit 20“

Ich bekomme Männer eigentlich fast immer ins Bett, die meisten finden es unwiderstehlich, wenn eine Frau offen mit dem Thema Sex umgeht und gleich sagt, dass sie nicht auf eine Beziehung aus ist.

Meinen ersten One-Night-Stand hatte ich mit 20. Ungeplant. In einer Foxtrott-Bar lernte ich einen tollen Tänzer kennen, charmant und heiß. Am nächsten Morgen rief ihn seine Freundin an, während er noch bei mir im Bett saß! Er log ihr was vor, aber ich merkte, dass mir das nicht wehtat. Die Nacht war fantastisch – aber wiedersehen wollte ich ihn nicht!

Von da an war bei mir die Lust auf Sex und Erotik mit Unbekannten geweckt. Das Tolle: Jeder Mann ist anders und man macht immer wieder neue sexuelle Erfahrungen. Dass das alles ausschließlich mit Kondom läuft, ist klar! Natürlich möchte ich irgendwann auch mal eine normale Beziehung mit einem Mann haben, aber eins steht für mich fest: Ich werde ganz offen über mein bisheriges Sexleben sein. Wenn einer das nicht aushält, hat er ein Problem, nicht ich!

„London ist voller heißer Toy Boys!“

Pia, 25, Kauffrau für Marketingkommunikation in der Ausbildung

Bei mir fing alles in London an. Vorher war ich ein unbeschriebenes Blatt, aber in London hab ich es krachen lassen, One-Night-Stands waren mein Hobby!

Vor zwei Jahren entschloss ich mich, eine Zeit lang nach England zu gehen, um Ideen für meine berufliche Zukunft zu sammeln und meine Sprachkenntnisse zu vertiefen. Ich hatte Glück und bekam einen Job im schnieken „Restaurant Tartine“ in Chelsea. Dort gab es eine Clique aus der African Community – schwarz, hübsch und reich. Sie kamen jeden Abend.

Fußballer sind witzig – und gut im Bett

Einer davon, Steve, stand auf mich und wir begannen ein Verhältnis. Er nahm mich in die heißesten Clubs Londons mit, ins „Funky Buddha“ beispielsweise. Die Sache mit Steve hatte sich bald erledigt, aber ich war in der Upper-Club-Class drin. Sobald man da mit kurzem Rock auftaucht, drücken einem zehn Promoter Einladungen für die nächsten heißen Club-Partys in die Hand. Dienstags haben dort immer die Fußballer gefeiert, Zweit- aber auch manchmal Erstligisten.

Mit meiner Freundin Naomi lief das immer nach dem gleichen Muster ab: In einem It-Club fingen wir mit einem Wodka-Lime in der Hand an, uns nach Toy Boys umzuschauen. Meist konnten wir uns schon nach kurzer Zeit aussuchen, an welchem der VIP -Tische wir Platz nehmen wollten. Meistens entschieden wir uns für die Fußballer – die waren fast durch die Bank gut im Bett und witzig. Und sie hielten uns für leichte Beute.

„In England ist die Kultur des schnellen Sex sehr viel verbreiteter“

Wir landeten oft im Hotelzimmer, orderten schnell ein paar Kondome beim Zimmerservice und schon ging es zur Sache. Eins muss man ihnen ja lassen, Sportler sind wahnsinnig ausdauernd und meist sogar die versautesten im Bett. Oft fand ich am Morgen das Geld für ein Taxi auf dem Nachttisch, aber mehr darf es nie sein, sonst heißt das, dass der Mann dich für eine Nutte hält.

Einmal sprach mich eine Dame von einem Escort-Service an und sagte mir, dass ein Typ, mit dem ich gesprochen hatte, mir 5.000 Pfund bietet, wenn ich mit ihm die Nacht verbringe. Der Idiot! Ich wäre gratis mit ihm mitgegangen, er war echt toll. Aber so musste ich natürlich Nein sagen. Diese Grenze ist sehr fein, ab wann man eine Nutte und bis wann man eine emanzipierte Frau ist, die sich ihren Sex holt, wo und wie sie Lust hat.

Vorsicht vor zu viel Alkohol

Wenn man sich Erotik auf diese Art verschafft, unverbindlich und schnell, dann kann man das nur mit einem guten Selbstwertgefühl. In England ist die Kultur des schnellen Sex sehr viel verbreiteter als hier, vermutlich wegen der hemmungslosen Trinkkultur. Viele der Abenteuer, die die Menschen dort haben, enden damit, dass man neben einem Fremden mit entsetzlichem Mundgeruch aufwacht, an den man sich nicht erinnern kann. Da muss man als Frau aufpassen und niemals zu betrunken mit einem Fremden mitgehen! Das gibt immer ein böses Ende.

Manche Männer können dann nicht mehr, viele Frauen haben, wenn sie total betrunken sind, auch nichts vom Sex und am Ende vergisst man im Vollrausch das Kondom. Gleich eines meiner ersten unangenehmen Erlebnisse hatte mit zu viel Alkohol zu tun – das war am Anfang meiner „Karriere“.

„Durch den Alkoholnebel schien der Vibe zwischen uns allen zu stimmen“

Ich ging mit einem Mann in einen Club, Daniel, mit dem ich schon ein paar Nächte verbracht hatte, und er machte mich dort mit Sara und seinem Cousin Jeff bekannt. Wir feierten wild, tanzten und tranken. Ich hatte schon öfter Frauen geküsst, aber noch nie mehr in Erwägung gezogen. Durch den Alkoholnebel schien der Vibe zwischen uns allen zu stimmen. So kam es, dass wir irgendwann alle im gleichen Wagen auf dem Weg zu Daniels Wohnung saßen.

Die beiden Jungs wurden immer geiler beim Anblick der heißen Küsse zwischen Sara und mir. Den Rest der Nacht habe ich eher dunkel in Erinnerung, aber es blieb ein beklemmendes Gefühl von Scham zurück. Seither bleibe ich nüchtern.

In Deutschland ist man schnell die Schlampe

Meine anderen One-Night-Stands waren ungefähr zur Hälfte so richtig klasse, der Rest war nicht unbedingt entsetzlich, aber eben eher B-Liga. Jetzt bin ich gerade wieder frisch nach Deutschland zurückgekehrt. Hier habe ich es bisher noch nicht ganz so wild getrieben, Frankfurt ist für mich ein neues Pflaster. Außerdem wird man hier, wenn man in der unmittelbaren Umgebung herumvögelt, doch schnell als Schlampe abgestempelt.

London hingegen ist so groß, da triffst du nie einen Mann, mit dem du im Bett warst, zweimal. Ich kann nur jeder Frau raten, sich mal ein oder zwei Jahre in einer richtig großen Stadt die Hörner abzustoßen!

„Ich wollte nicht solo zuhause versauern!“

Madeleine, 28, Bauingenieurs-Studentin

Sex ist einfach ein wichtiger Teil meines Lebens. Wenn ich einen festen Partner habe, dann reicht mir natürlich dieser eine Mann. Aber wenn nicht, so wie nun seit etwas über einem Jahr, dann bin ich nicht bereit, auf Erotik und Spaß zu verzichten und einsam daheim zu versauern.

Meistens läuft es so, dass ich verschiedene Bars oder auch Chatrooms im Internet ansteuere, von denen ich weiß, dass man dort Männer mit Klasse findet. Ich suche mir nicht wirklich einen Mann aus und mache ihn dann auf mich aufmerksam. Vielmehr warte ich, bis ich im Netz oder an der Bar Signale oder Blicke von mehreren Typen empfange, und suche mir dann einen aus.

Viele Männer schlafen danach gleich ein

Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob das die richtige Strategie ist, denn ich habe eine deutlich schlechtere Ausbeute an guten One-Night-Stand-Erlebnissen als meine Freundinnen. Während viele Frauen mir erzählen, dass es bei ihnen im Schnitt jedes zweite Mal supertoll war, habe ich immer wieder das Problem, dass ich scheinbar Männer anziehe, die recht schnell fertig werden, sich umdrehen und einschlafen. Dafür aber sind die 30 Prozent, mit denen es Spaß macht, so richtig klasse!

„Ich dachte mir schon da, dass er nicht unbedingt der Hammer ist“

Dadurch, dass man sich keine Beziehung mit ihnen wünscht und das vorher auch klar ausgedrückt hat, kann man sich besser fallen lassen, auch einmal etwas ausprobieren oder einfach die Erfahrung genießen, wie sich der neue Mann anfühlt, wie er sich anhört, riecht und schmeckt. Zu wild und ungehemmt sollte man beim ersten Mal allerdings auch nicht sein.

Ich hatte mal einen Mann auf StudiVZ kennen gelernt. Wir haben uns gleich auf Skype geschrieben, wie sehr wir Lust auf Sex haben – so mit allen Details, was wir denn gerne mit dem anderen machen würden. Er wollte sich dann gleich am nächsten Tag treffen. Gesagt, getan. Er holte mich ab und wir waren was essen, aber ich dachte mir schon da, dass er nicht unbedingt der Hammer ist. Bei Pasta, Rotwein und Kerzenschein stockte immer wieder die Unterhaltung.

Er war so schlecht!

Da habe ich gemerkt, dass es egal ist, ob man soeben den Mann seines Lebens datet oder ob es nur um einmaligen, schnellen, harten und heißen Sex danach geht: Eine gute Unterhaltung und ein Einvernehmen untereinander müssen einfach sein! „Aber okay“, dachte ich mir, „nicht jeder muss auch der große Entertainer sein.“ Am Ende ist er dann noch mit zu mir gekommen und fing auch gleich an, mich zu verführen. Und er war so schlecht!

„Ich kam mir vor wie ein Stück Wäsche in der Trockenmaschine“

Ich meine, wir kannten uns überhaupt nicht, aber er legte gleich mit Stellungen los, die ich noch nie in meinem Leben ausprobiert hatte! Er drehte mich hin und drehte mich her, oben, unten, ich kam mir vor wie ein Stück Wäsche in der Trockenmaschine oder ein Würstchen auf dem Grill! Ich sagte ihm dann, dass ich das nicht so prickelnd finde. Er entgegnete nur, dass ich nicht normal sei und dass alle Frauen darauf stehen würden. Irgendwann ist er dann abgehauen, es war der mieseste Sex meines Lebens.

Auch beim One-Night-Stand sollte man sich an den anderen langsam herantasten, und liebe Herren, eine Frau möchte auch befriedigt werden, am besten vorher! Ansonsten heißt es bei mir: „Mehr als Sex ist bei mir nicht drin, Junge, auch kein gemeinsames Frühstück .“

Die meisten sind darüber heilfroh oder finden es sogar sexy. Denen ist so eine Frau zehnmal lieber als ein Topmodel mit Beziehungswahn und Kinderwunsch. Also keine Schüchternheit, meine Damen – so unattraktiv kann man gar nicht sein, dass sich nicht ein Mann für unbeschwerten Einmal-Sex findet.

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