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Femdom: Die Lust an weiblicher Dominanz

Als Femdom hast du alle Zügel in der Hand – und wir meinen wirklich alle. Im Bett, im Alltag, wo auch immer du willst. Neugierig?

Frau mit Peitsche im Bett
Foto: sakkmesterke/iStock
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Wer braucht schon 50 Shades of Grey, wenn er 50 Shades of Femdom haben kann? Eine Femdom dominiert ihre*n Partner*in im Bett und – wenn alle es wollen – auch in anderen Aspekten des Alltags. Dabei gibt es zahlreiche, supererotische Spielarten, bei der die Frau* die Zügel in der Hand hat.

Also, hinsetzen, Stift und Papier zur Hand und mitschreiben!

Was ist Femdom?

Femdom steht für female dominance/domination, also weibliche Dominanz. Der Begriff ist das Pendant zu Maledom und kommt wie dieser aus der BDSM-Szene. Dort wird er überwiegend im cis-geschlechtlichen Paarkontext verwendet: Eine Frau dominiert einen Mann. Selbstverständlich aber ist die Welt der weiblichen Dominanz auch allen queeren Menschen zugänglich und kann in unterschiedlichen Kontexten ausgeübt werden.

Eine Femdom wird auch Domme, Domina oder Top genannt. Ihr Untergebener ist der*die Sub (kurz für submissive, also unterwürfig) oder Bottom.

Als Femdom gibst du den Ton an. Das beginnt beim Sex und kann in jeden anderen Bereich des Alltags übergehen, wenn du deinem*deiner Sub zum Beispiel vorgibst, wann und was er*sie essen darf oder zu tragen hat. Im Großteil der Spielarten überschneiden sich Femdom und Maledom.

Zwei spezielle Formen der Dominanz finden sich allerdings nur in der Welt der Femdom: Findom und Feminisierung. Bei der Findom, kurz für financial domination, kontrolliert die Frau* die Finanzen der unterworfenen Person und entscheidet, wofür diese ihr Geld ausgeben muss. Bei der Feminisierung, auch Sissyfizierung genannt, verkleidet die Femdom ihren Bottom mit klischeehaft weiblichen Klamotten, also kurzen Röckchen, Strümpfen, Haarschmuck und Make-up.

Beide Spielarten kommen beim Maledom nicht vor. Scheinbar finden es unterworfene Frauen* nicht (sexuell) erregend, wenn ein dominanter Mann über ihre Finanzen bestimmt oder sie in kernige Truckerklamotten steckt. Hüstel…

Femdom und Domina: Was ist der Unterschied?

Vor allem in breiten Gesellschaft herrscht das Bild der Peitsche schwingenden Domina vor, die einen Mann knechtet. Während der Begriff Domina oft synonym mit Femdom verwendet wird, gibt es einen gravierenden Unterschied: Domina ist ein Beruf, Femdom eine erotische Spielart. Eine Domina verdient Geld damit, dass sie andere unterwirft. Als Femdom ist weibliche Dominanz dein Privatvergnügen.

Femdom-Spielarten: So dominierst du ihn

Dominante Frauen* können aus dem Vollen schöpfen, wenn es darum geht, sich ihre*n Partner*in zu unterwerfen. Ein paar erste Ideen gefällig?

Femdom-Spielarten können sein:

Weibliche Dominanz lernen: Konsens is key

So machtvoll die Position einer Femdom ist, so viel Verantwortung trägst du als dominante Person. Im Zentrum aller (sexuellen) Handlungen stehen nicht etwa die Wünsche der Femdom, sondern die Wünsche der/des Sub.

Femdom orientiert sich wie Maledom an festen Regeln. Sämtliche Spielarten und Rollen im BDSM basieren auf dem SSC-Prinzip. Diese Abkürzung steht für "Safe, Sane and Consensual", also "sicher, vernünftig und einvernehmlich". Das bedeutet, dass der dominierende Part (egal ob männlich oder weiblich) alle Handlungen, Befehle oder Strafen mit Fokus auf die Sicherheit des/der Bottom durchführen muss. Priorität ist es, vernünftige Entscheidungen zu treffen, die die psychischen und physischen Grenzen des Gegenübers respektieren. Zudem muss alles, was passiert, vorher abgesprochen werden. Ein zwingend bindendes Safeword garantiert, dass der devote Part sämtliche Handlungen zu jedem Zeitpunkt abbrechen kann.

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Femdom: 3 Sexstellungen für die Domme

Welche Sexstellung ist die heißeste Femdom-Stellung? Hier sind drei dominante Ideen!

1. Dominier ihn im (Reverse) Cowgirl

Bei der Reiterstellung sitzt die Frau auf dem Mann und verbraucht die meisten Kalorien...
Foto: Redaktion Wunderweib

In der Reiterstellung hat die Femdom die volle Kontrolle. Während du ihn im Cowgirl reitest, hast du die Hände frei, um gezielte Schmerzreize zu setzen – Stichwort Nippelklemmen oder heißes Kerzenwachs. Im Reverse Cowgirl entziehst du ihm zur Strafe den Blickkontakt. Tipp: Fessle in beiden Stellungen seine Hände, damit er keine Chance hat, dich zu berühren.

2. An den Stuhl gefesselt

Ein Mann ist auf einem Stuhl gefesselt, eine Frau sitzt mit einer Gerte vor ihm.
Foto: Wunderweib.de

Fessel deine*n Sub mit Armen und Beinen an einen Stuhl und er*sie wird dir hörig sein. Diese Sexstellung ist ideal für Peitschenspiele und andere Schmerzreize, zum Beispiel Nippelklemmen. Auch Dirty Talk passt hier perfekt.

3. Facesitting

Grafik einer Frau, die nackt auf dem Gesicht einer anderen Frau sitzt
Foto: Wunderweib.de

Facesitting ist eine besonders dominante Form des Cunnilingus. Dazu setzt du dich auf das Gesicht deiner Partnerin*deines Partners und kontrollierst so den Oralverkehr. Besonders heiß wird es, wenn dein*e Bottom ans Bett gefesselt ist.

Achtung: Diese Sexpraktik erfordert besonders viel Aufmerksamkeit vonseiten der Femdom. Da Gesicht und Mund sowie die Hände des*der Sub meist bedeckt bzw. gefesselt sind, braucht ihr ein unmissverständliches Stoppzeichen – zum Beispiel mit dem Fuß auf die Matratze klopfen. Dieses Signal darf der Femdom unter keinen Umständen entgehen, egal, wie erregt sie ist.

Die 5 wichtigsten Femdom-Grundsätze

  1. Fokus auf die Bedürfnisse des Sub

Weder bei Femdom noch bei Maledom geht es darum, Machtgefälle auszunutzen. Im Fokus steht, was die*der Sub möchte. Um diese Wünsche herum werden die (sexuellen) Handlungen ausgeführt.

  1. Das Safeword ist bindend

Das letzte Wort bei allen Formen von BDSM hat immer das Safeword. Es darf nie ignoriert werden. Bei Sexpraktiken wie dem Facesitting muss das klassische Safeword in eine Geste umgewandelt werden.

  1. Sicherheit ist Femdom-Sache

Der dominante Part hat dafür Sorge zu tragen, dass sämtliche Handlungen sicher für die*den Sub ablaufen. Er trägt die volle Verantwortung und handelt nach dem SSC-Prinzip.

  1. Konsens is key

Spontane Handlungen haben bei weiblicher Dominanz im Bett nichts verloren. Domme und Sub müssen im Vorfeld ausführlich darüber sprechen, was erlaubt, erwünscht und geduldet ist und was nicht. Hierbei darf der*die Sub zu nichts gezwungen oder überredet werden.

  1. Femdom pausieren im Streit

Wut und verletzte Gefühle haben im Spiel von Macht und Ohnmacht keinen Platz. Wenn ein Paar aktuell im Streit steckt, muss dieser zuerst geklärt werden, bevor Femdom, Maledom, BDSM & Co. weiterlaufen.

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Video: Glutamat

Artikelbild & Social Media: sakkmesterke/iStock