Tschüss, Alpha-Männer!

Was ist Maledom? So funktioniert männliche Dominanz beim Sex

Mit Maledom holt ihr das Spiel von Macht und Ohnmacht in euer Schlafzimmer. Aber Vorsicht: Es geht um deutlich mehr als männliche Dominanz.

Mann dominiert Frau
Foto: KatarzynaBialasiewicz/iStock
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Du träumst davon, beim Sex die Zügel komplett aus der Hand zu geben und dich von deinem Partner dominieren zu lassen? Maledom kann dem Sexleben einen ganz besonderen Kick verleihen – wenn man männliche Dominanz richtig versteht und durchführt. Denn worum es dabei ganz und gar nicht geht, ist darum, dass der Mann einer Frau seinen Willen aufzwingt.

Was ist Maledom?

Maledom steht für male dominance, also männliche Dominanz. Der Begriff kommt aus der BDSM-Szene und wird dort meist im heterosexuellen Paarkontext verwendet, überwiegend cis-geschlechtlich: Ein dominanter Mann führt eine devote Frau. Selbstverständlich können auch queere Personen männliche Dominanz in ihr (Sex-)Leben integrieren. Der dominante Part wird Dom genannt, der devote Part heißt Sub.

Es gibt physische und psychische Dominanz. Je nach Spielart dominiert der Mann die Frau entweder beim Sex oder auf mehreren Ebenen, zum Beispiel indem er nicht nur im Bett über sie verfügt, sondern im Alltag bestimmt, was sie trägt, was sie isst und ähnliches.

Das Gegenstück zu Maledom, ebenfalls ein Begriff aus der BDSM-Szene, ist Femdom, also weibliche Dominanz.

Was bedeutet männliche Dominanz?

Das Thema Maledom ist mit zahlreichen – teils extrem schädlichen – Missverständnissen behaftet. Denn männliche Dominanz bedeutet nicht, dass ein Mann gegen den Willen (s)einer Frau über deren sexuellen Handlungen oder Leben bestimmen darf. Ganz im Gegenteil: Konsens ist immer key!

Sämtliche Spielarten und Rollen im BDSM basieren auf dem SSC-Prinzip. Diese Abkürzung steht für "Safe, Sane and Consensual", also "sicher, vernünftig und einvernehmlich". Das bedeutet, dass der dominierende Part (egal ob männlich oder weiblich) alle Handlungen, Befehle oder Strafen mit Fokus auf die Sicherheit des/der Sub durchführen muss. Priorität ist es, vernünftige Entscheidungen zu treffen, die die psychischen und physischen Grenzen des Gegenübers respektieren. Zudem muss alles, was passiert, vorher abgesprochen werden. Ein zwingend bindendes Safeword garantiert, dass der devote Part sämtliche Handlungen zu jedem Zeitpunkt abbrechen kann.

Männliche Dominanz lernen: Und tschüss, Alpha-Männchen!

Keine Frage, es kann höllisch sexy sein, sich dem Partner voll und ganz auszuliefern – sowohl im Bett als auch im Alltag. BDSM, Domina-Spielchen, Rollenspiele und ganz grundsätzlich Kink Sex sorgen für ein besonders heißes Feuer, wenn alle Beteiligten das Gleiche wollen.

Dabei darf Maledom nicht mit den klischeehaften Alpha-Männern, die wir aus den sozialen Medien kennen, verwechselt werden. Die selbsternannten Alpha-Männer halten sich für selbstbewusst, erfolgreich und charismatisch und glauben, dass sie Frauen führen müssen, indem sie ihnen den eigenen Willen absprechen. Hier findet ein Machtmissbrauch orientiert an patriarchalen Hierarchien statt.

Maledom im Sinne von BDSM-Sex bedeutet hingegen, den devoten Part zu führen, während dessen Bedürfnisse und Grenzen im Fokus stehen. Echte männliche Dominanz geht Hand in Hand mit intensiver Fürsorge und dem unbedingten Respekt vor den Wünschen und Äußerungen der anderen Person. Dass der Dom dabei auch streng, strafend und im Rahmen des sexuellen Spiels unnachgiebig mit seiner/seinem Sub sein darf, wird vorher festgelegt.

Maledom: Sexstellungen für den Dom

Sexstellung ist nicht gleich Sexstellung, wenn es um männliche Dominanz geht. Wer als Dom seine Sub dominieren möchte, sollte eine Sexposition wählen, die den penetrierenden Part in den Fokus rückt.

Die 3 besten Sexstellungen für Maledoms sind:

  1. Doggy-Style

Ob Bio-Penis, Strap-On oder Vibrator, ob vaginal oder anal: Im Doggy-Style geht der devote Part in den Vierfüßlerstand und der dominierende Part dringt von hinten ein. Hier könnt ihr Kink Sex integrieren und an den Haaren ziehen oder Spanking miteinbauen.

Mann und Frau haben Sex in der Doggy-Stellung - er zieht dabei an ihren Haaren.
Foto: Wunderweib.de
  1. Der gespankte Frosch

In dieser sexy Pose kniet der unterwürfige Part auf der Matratze, streckt die Arme zwischen den Knien hindurch nach hinten, wo sie anschließend vom dominanten Part gefesselt werden. Die unterwürfige Position kann der dominante Part nutzen, um die intimsten Körperstellen zu verwöhnen, Spanking auszuprobieren oder mit dem Penis/Strap-On anal oder vaginal einzudringen. Auch eine Doppelpenetration bietet sich hier an.

Zwei Frauen haben BDSM-Sex mit Handschellen und Spanking.
Foto: Wunderweib.de
  1. Der gefesselte Schmetterling

Alles beginnt in der Sexstellung "Der Schmetterling". Der devote Part liegt auf dem Rücken und streckt die Beine gespreizt hoch in die Luft. Die Hände können verbunden werden oder – wenn gewünscht – mit Handschellen oder Seilen z.B. am Bett fixiert werden. Der dominante Partner hat wortwörtlich freies Spiel: Er oder sie kann mit dem Penis oder Strap-On eindringen und zeitgleich seine freien Hände für Belohnungen und Bestrafungen nutzen. Nippelklemmen passen hervorragend zu dieser Maledom-Sexstellung.

Mann und Frau haben BDSM-Sex in der Schmetterlingsstellung.
Foto: Wunderweib.de

Die 5 wichtigsten Maledom-Grundsätze

  1. Die Bedürfnisse der Sub stehen im Vordergrund

Es geht beim Maledom nicht darum, Machtgefälle auszunutzen. Im Fokus steht, was die Sub möchte. Um ihre Wünsche herum werden die (sexuellen) Handlungen ausgeführt.

  1. Das Safeword ist zwingend bindend

Das letzte Wort bei allen Formen von BDSM hat immer das Safeword. Es darf nie ignoriert werden. Bei Sexpraktiken wie dem Deepthroating muss das klassische Safeword in eine Geste umgewandelt werden, zum Beispiel ein Handsignal oder Fingerzeig.

  1. Sicherheit ist Dom-Sache

Der dominante Part hat dafür Sorge zu tragen, dass sämtliche Handlungen sicher für die Sub ablaufen. Er trägt die volle Verantwortung.

  1. Konsens ist unumgänglich

Spontane Handlungen haben bei männlicher Dominanz im Bett nichts verloren. Dom und Sub müssen im Vorfeld ausführlich darüber sprechen, was erlaubt, erwünscht und geduldet ist und was nicht. Hierbei darf die Sub zu nichts gezwungen oder überredet werden.

  1. Maledom während eines Streits pausieren

Wut und verletzte Gefühle haben im Spiel von Macht und Ohnmacht keinen Platz. Wenn ein Paar aktuell im Streit steckt, muss dieser zuerst geklärt werden, bevor Maledom, BDSM & Co. weiterlaufen.

Artikelbild & Social Media: KatarzynaBialasiewicz/iStock