Schock: "Meine Tochter wurde von einem Schmerzmittel fast getötet."
Nachdem sie ihm ein gewöhnliches Schmerzmittel verabreicht hatte, brach bei ihrem Baby das Stevens-Johnson-Syndrom, eine lebensbedrohliche Krankheit, aus.
"Ich bin seit 13 Jahren Mutter, von mittlerweile 6 Kindern, und ich hatte nie von dieser Krankheit gehört." So beginnt die australische Bloggerin Jen Shaw einen Beitrag auf ihrem Blog barefootkitchens.com, in dem sie über die Krankheit 'Stevens-Johnson-Syndrom' aufklärt.
Jen erzählt, wie ihre Tochter Chasely - damals 7 Monate alt - an einer Erkältung litt. Der Kinderarzt verschrieb ihr Ruhe, viel Flüssigkeit, Kuscheln und - wenn nötig: ein Schmerzmittel. Jen beschränkte sich zuerst auf Flüssigkeit und Kuscheln, doch als sich am nächsten Tag die Symptome noch verstärkt hatten, gab die Mutter ihrem Baby ein paar Tropfen Nurofen.
"Nach der ersten Dosis schien sie ein bisschen glücklicher und wir konnten ein paar Besorgungen in der Stadt erledigen", schreibt die Mutter. Als die erste Dosis abgeklungen war, wirkte Chasely jedoch noch knartschiger und schlapper als noch am Morgen. Die Mutter verabreichte ihr deshalb eine zweite Dosis.
Chasely wurde daraufhin unruhig und schien große Schmerzen zu haben. Die Eltern vermuteten zuerst, dass ihr Bäuchlein einfach verstimmt war; vielleicht hatte sie etwas Falsches gegessen. In der Nacht konnte Jen nicht schlafen, ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass ihre kleine Tochter nicht einfach nur mit normalen Bauchschmerzen zu kämpfen hatte.
"Ich erinnere mich, dass ich auf der Nurofen-Flasche nach einer Liste von Symptomen suchte, die für eine allergische Reaktion sprechen könnten; ich konnte aber nichts finden. Ich hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass Chasely bestimmte Lebensmittel nicht vertrug und ich fragte mich, ob das Nurofen irgendein Konservierungsmittel oder eine Zutat enthielt, das für ihre Beschwerden verantwortlich war", schreibt Jen auf ihrem Blog.
Chasely ging es inzwischen richtig schlecht; alle 15 Minuten wurde sie wach und quietschte vor Schmerzen. Jen beschloss, sie in die Notaufnahme zu bringen. Als sie dort ankamen, hatte ihre Tochter bereits überall am Körper Ausschlag. Die Ärzte schickten Mutter und Tochter mit der Diagnose „Virale Infektion" nach Hause. Jen wunderte sich über den Ausschlag auf Chaselys gesamten Körper, aber nahm an, dieser sei eine Begleiterscheinung des Virus'.
Der angebliche Virus wurde nicht besser. Am nächsten Morgen hatte Chasely sogar im Gesicht schmerzhafte Blasen, die nässten; sie war blass und sehr krank.
"Wir fuhren zurück ins Krankenhaus. Die Krankenschwester musste nur einen Blick auf sie werfen, um zu wissen, wie krank sie war. Wir wurden sofort nach hinten in einen Raum geschickt. Der Tag in der Notaufnahme war sehr beängstigend, ich konnte auf den Gesichtern des Personals Sorge, aber vor allem große Verwirrung ablesen. Ein Gesichtsausdruck, der zeigte, dass sie keine Ahnung hatte, was mit meinem kleinen Mädchen nicht stimmte", schreibt Jen.
Chasely wurde untersucht und Jen über den Krankheitsverlauf befragt. Die Ärzte waren zunächst ratlos, bis Jen wieder auf ihr Bauchgefühl hörte und den Verdacht äußerte, der ihr schon ein paar Tage zuvor gekommen war: „Ich habe dieses mulmige Gefühl, dass sie eine schwere allergische Reaktion auf das Nurofen haben könnte." Der behandelnde Arzt wollte Chasely daraufhin auf das Stevens-Johnson-Syndrom testen.
Der Verdacht bestätigte sich: Bei Chaselys schmerzender Hauterkrankung handelte es sich tatsächlich um die arzneimittelallergisch bedingte Krankheit, die sogar tödlich enden kann. Chaselys Haut war inzwischen so rot und heiß, dass ihr die kleinste Bewegung Schmerzen bereitete. Ihr Zustand verschlechterte sich kontinuierlich, wie Jen auf ihrem Blog berichtet:
"Am Freitagmorgen erkannte ich mein eigenes Baby kaum wieder. Eine Ärztin sagte mir, ich solle mich auf das Schlimmste einstellen. Mein Kind sei sehr krank und sehr schwach."
Chasely wurde mit einer Augensalbe behandelt, da das Stevens-Johnson-Syndrom die Augen angreift. Chasely bekam außerdem ein schmerzlinderndes Gel in den Mund, damit sie wieder essen konnte und Opiate gegen die Schmerzen.
Am Sonntag begannen ihre Schwellungen endlich zurückzugehen und die Blasen klangen allmählich ab. Dienstag, 8 Tage, nachdem Jen ihrer Tochter das Schmerzmittel verabreicht hatte und fünf Tage, nachdem Chasely ins Krankenhaus eingewiesen worden war, durften die Mutter und ihr Baby endlich nach Hause gehen. Inzwischen gilt als sicher, dass Chaselys Krankheit durch Nurofen und Ibuprofen ausgelöst wurde.
Jen richtet sich mit ihrem Blogeintrag an alle Mütter:
"Je mehr ich über SJS lese, desto mehr merke ich, wie viel Glück Chasely hatte, dass sie nicht noch mehr Komplikationen hatte. Seien Sie deshalb immer achtsam, wenn sie neue Medikamente verabreichen, lesen Sie die Packungsbeilage und schauen Sie nach, welche Warnungen darin gegeben werden. Und beobachten Sie Ihre Kinder, ob sich irgendwelche Veränderungen zeigen, Ausschläge, Schmerzen, Husten und erhöhte Temperatur. Es wurde berichtet, dass die Ausschläge und Blasen sich anfühlen, als würde man von innen verbrennen."
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