Probleme im Einzelhandel?

Selbstbedienungskassen: Droht jetzt das traurige Aus?

Selbstbedienungskassen sind mittlerweile in vielen Geschäften etabliert, doch es soll auch Probleme geben.

Selbstbedienungskasse
Foto: IMAGO / Wolfgang Maria Weber
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Statt seine Waren von einem Kassierer scannen zu lassen und bei diesem zu bezahlen, können Kunden nun vermehrt ihren Einkauf selbst scannen. Im Ausland sollen mache Geschäfte die einst gefeierte Innovation der Selbstbedienungskasse wieder abschaffen wollen. Doch welche Probleme verbergen sich dahinter und wie sieht die Lage in Deutschland aus?

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Selbstbedienungskassen: Das sind die Vorteile

Die Kasse zum Selbstscannen soll vor allem mehr Kunden bedienen und das Ladenpersonal entlasten. Neben Supermärkten sind sie zum Beispiel auch in Drogerien, Baumärkten oder Möbelhäusern zu finden. Auch bei Fast-Fashion-Läden haben sie ihren Platz gefunden.

Die Self-Checkouts sind vor allem praktisch, wenn man nur eine kleine Anzahl von Waren hat und es schnell gehen soll, oder man gerade keine Lust auf Smalltalk oder andere sozialen Interaktionen an der Kasse hat. Oft ist hier auch nur eine Kartenzahlung möglich, welche auch schneller erfolgt, als nach Kleingeld zu kramen.

Meist gibt es neben den Selbstbedienungskassen auch noch reguläre Kassen mit Personal. Die Kunden können so selbst entscheiden, wo sie gerne bezahlen wollen.

Auch im Ausland sind die Terminals zur Selbstbedienung stark vertreten. Nun häufen sich jedoch die Berichte, in denen von Problemen die Rede ist und wo es heißt, dass zahlreiche Geschäfte wieder zum "normalen" Kassenbetrieb zurückkehren.

Geschäfte aus den USA und UK melden Probleme

Ausländische Geschäfte wie Walmart, Dollar General und Booths sollen einige Selbstbedienungs-Terminals wieder abbauen, wie die BBC berichtete.

Zu den Problemen gehöre zum einen, dass die Terminals oft nicht richtig funktionieren oder nicht so intuitiv bei der Nutzung sind, wie erwartet. Außerdem sollen viele Kunden bei der Bedienung Hilfe benötigen, was im Endeffekt das Personal nicht wie erhofft entlastet, sondern höhere Kosten verursache.

Ein weiteres Problem sei Diebstahl. Dieser gelingt zum Beispiel beim Wiegen von Obst oder Gemüse, in dem Kunden einen billigeren Preis oder eine geringere Stückzahl auswählen.

Diesen Problemen sollen die Unternehmen jetzt mit mehr Personal an der Kasse und einem Abbau der Selbstbedienungskassen entgegenwirken.

Eine weitere Überlegung sei, ein Limit für die Artikel-Anzahl beim Self-Checkout einzuführen. Somit bestehe die Option für das Selbstscannen nur für kleine Einkäufe.

Das läuft in Deutschland bei den Selbstbedienungkassen anders

Hierzulande scheinen diese Probleme nicht so präsent zu sein. Laut einer Umfrage des Handelsforschungsinstituts EHI aus dem Jahr 2020 hatten die Selbstbedienungs-Terminals keine signifikanten Auswirkungen auf Inventurdifferenzen.

Neben den klassischen Selbstbedienungskassen sind Handscanner oder Apps, mit denen die Ware über das Handy gescannt werden kann, im Kommen. So können Kunden ihre Artikel schon bevor sie im Warenkorb laden scannen, am Ende wird der Gesamteinkauf mit einem letzten Scan eingelesen, was in der Regel sehr schnell erfolgt.

Gegenüber Techbook äußeren sich Märkte wie Rewe, Edeka und Kaufland positiv über die neuen Bezahlvorgänge. Einsätze sollen meist nach Standort und Kundennachfrage erfolgen.

Während die SB-Kassen in Deutschland eher eine Alternative zu den besetzten Kassen darstellen, sei noch genug Personal vorhanden, um bei der Bedienung zu helfen oder Diebstähle zu kontrollieren. Bei Dollar General in den USA sei das Unternehmen hingegen "zu abhängig von den Selbstbedienungs-Checkouts", wie Vorstandsvorsitzender Todd Vasos zugibt.

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