Tod durch Red Bull? So gefährlich sind Energy Drinks

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Sport und Energy Drinks: Eine tödliche Kombination. Foto: Stiftung Warentest, test-Heft 9/13
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Tödliches Erfrischungsgetränk

Der Kopf schmerzt, die Augen brennen und Arme und Beine fühlen sich an wie Blei? Einzige Lösung: die aufputschende Wirkung von Flying Horse, Red Bull und Co. Für viele ist der Griff zum Energy Drink zur Routine geworden. Welcher Gefahr sie sich dabei aussetzen, ist den wenigsten bewusst. Ein 14-jähriger Junge musste am eigenen Leib erfahren, wie gefährlich der Genuss von Energy Drinks sein kann.

Er wollte einfach nur Spielen, zusammen mit seinen Freunden am PC. Wie so oft. Dieses Mal wurde ihm die nächtliche Computerparty zum Verhängnis. Um sich möglichst lange wach zu halten, trank der Junge aus Norwegen binnen sechs Stunden vier Liter des koffeinhaltigen Energy Drinks. In einer Spielpause brach er in der Cafeteria zusammen: ganz plötzlich und unerwartet. Er hatte Schaum vor dem Mund, fiel anschließend ins Koma. „Als er eingeliefert wurde, war er in einem ernsten Zustand. Es war lebensgefährlich. Betroffen waren seine Leber, seine Lungen, sein Herz und auch seine Nieren, die haben versagt. Also, es war wirklich sehr ernst“, sagt Kathrine Duns - die Ärztin, die Henrik behandelt hat.

Warum sind Energy Drinks so gefährlich?

Energy Drinks enthalten neben aufputschenden Substanzen, wie Taurin, Inosit und Glucuronolacton auch die besorgniserregende Kombination Koffein und Zucker. Das Gefährliche: Sie kommen alle in erhöhter Konzentration vor. Seit dem 2. Juni 2013 ist gesetzlich geregelt, dass Energy Drinks maximal 320 mg Koffein pro Liter enthalten dürfen. Auf diese Grenze müssen die Hersteller auf Dosen und Flaschen hinweisen, nicht aber auf ihre gefährliche Wirkung. In einem von Stiftung Warentest durchgeführten Test haben sich bis auf einen Hersteller, alle an die Angaben gehalten. Ab Dezember 2014 wird die Information „Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“ Pflicht.

Die Menge macht’s - die Kombination auch

Wer hin und wieder mal ein Glas des süßen „Gummibärchensaftes‘ trinkt, wägt sich in keiner gefährlichen Position. Gefährlich wird es dann, wenn der Konsum überhand nimmt. Oder wenn er in Verbindung mit alkoholischen Getränken und sportlichen Aktivitäten konsumiert wird. Durchtanzte Partynächte reichen völlig aus, um den Kreislauf aus dem Gleichgewicht zu bringen. Kreislaufzusammenbrüche in Diskotheken sind keine Seltenheit. Viele trinken die koffeinhaltige Brause wie Wasser. Der Standard an einem Abend: 1 Liter Energy Drink, gemischt mit alkoholischen Getränken. Hartgesottene bringen es auf mehr. „In Einzelfällen werden bis zu 5 Liter innerhalb von 24 Stunden getrunken“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Unerwünschte gesundheitliche Wirkungen von Energy Drinks sind insbesondere möglich, wenn man sehr viel davon trinkt, sie mit Alkohol vermischt, wenig schläft oder sich körperlich anstrengt.“ Die Folgen reichen von Übelkeit und Schwindel, bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen.

(K)ein Sportgetränk

Schneller. Höher. Weiter. Energy Drinks rufen zu Höchstleistungen auf. „Red Bull verleiht Flügel“. Der Werbespruch des gleichnamigen Riesen sorgt für Diskussionsbedarf. Flügel sind weder Sebastian Vettel noch Felix Baumgartner gewachsen. Ihre sportlichen Erfolge sind wohl eher einem intensiven Training geschuldet. Die körper- und geistbelebende Wirkung also nur eine PR-Masche? Zumindest wirbt der Energy Riese fleißig auf Sportevents. In Wahrheit scheinen sie als Sportgetränk spürbar ungeeignet, zumindest in erhöhtem Konsum.

Red Bull setzt noch einen drauf

60 ml Inhalt. 80 mg Koffein. Die neuen Energy Shots haben es in sich. Sie enthalten genauso viel Koffein, wie die normale Red-Bull-Dose, sind aber um einiges kleiner. In Fakten gesprochen: Sie enthalten das Vierfache des Grenzwertes, sind aber trotzdem erlaubt. Warum? Red Bull umgeht den von der Bundesregierung verfassten Beschluss, indem sie den kleinen Energy Shot in der Gruppe der Nahrungsergänzungsmittel auflisten. Einzige Pflicht: der Hinweis der täglichen Verzehrsempfehlung.

Das Koffein-Geheimnis

Am Morgen einen schwarzen Kaffee, am Abend eine „Schwarze Dose“. Koffein ist beliebter denn je. Was ist das Besondere an der geheimen Substanz? Koffein wirkt wie Adrenalin. Binnen kürzester Zeit steigen Blutdruck und Puls um ein Vielfaches an. Genauso schnell sacken sie auch wieder ab. Die Gefahr: Man fühlt sich leistungsfähig und fit. In Kombination mit Alkohol kommt es nicht selten dazu, dass sich Betrunkene hinters Steuer setzen. „Er fühle sich noch nüchtern“, so ein Proband. In Wahrheit können Energy Drinks Müdigkeit und Erschöpfung nur überspielen, nicht aber lindern. Wissenschaftliche Belege bleiben bis dato aus.

Tödlicher Koffein-Schock

Der 14-jährige norwegische Junge kam noch einmal mit dem Leben davon. Ein 14-jähriges Mädchen aus Maryland musste den Genuss von Energy Drinks mit ihrem Leben zahlen. Vor zwei Jahren sorgte das Schicksal der kleinen Anais für Aufruhr. Sie trank binnen 24 Stunden zwei Dosen des amerikanischen Drinks „Monster Energy“ (auch in Deutschland erhältlich). Am nächsten Morgen war sie tot. Die Ärzte stellten eine „Herzrhythmusstörung durch Vergiftung mit Koffein“ fest. Fakt ist: Das Mädchen war krank. Sie litt schon als Kind an einer Herzschwäche. Die Mutter warnte sie vor: Menschen, die an einem schwachen Herzen leiden, sollten grundsätzlich die Finger von Energy Drinks lassen. Dazu gehören banale Erkrankungen wie eine Grippe oder eine Erkältung ebenso wie chronische Herzerkrankungen. Auch für Kinder, Schwangere und Stillende gilt ein absolutes Energy Drink Verbot.

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