Tierschützer*innen zeigen sich entsetzt

Trotz möglicher Rettung?! Kölner Zoo schläfert Löwen-Babys ein

Der Kölner Zoo entschied sich dazu, zwei Löwen-Babys einzuschläfern. Tierschützer*innen kritisieren: Das hätte verhindert werden können.

Trotz möglicher Rettung?! Kölner Zoo schläfert Löwen-Babys ein
Nachdem die Löwin Gina ihre Neugborenen nicht ausreichend versorgte, entschied sich der Kölner Zoo dazu, die Jungtiere einzuschläfern. (Symboldbild) Foto: IMAGO / ITAR-TASS
Auf Pinterest merken

Weil sich die Löwin „Gina“ des Kölner Zoos nicht mehr um ihren Nachwuchs kümmerte, sahen die Verantwortlichen keinen anderen Weg, als die beiden jungen Löwen-Babys einzuschläfern, wie sie auf Social Media bekannt gaben.  

Doch damit löste der Zoo eine riesige mediale Debatte aus. Es stellt sich die Frage: Hätte diese Tragödie vermieden werden können? Tierschützer*innen kritisieren den Zoo jetzt scharf.

Mama-Löwin „Gina“ akzeptiert neuen Nachwuchs nicht

Est vor wenigen Tagen konnte sich der Kölner Zoo über Zuwachs freuen. Die Löwin „Gina“ brachte ein weibliches und ein männliches Löwenbaby zur Welt. Doch das war nicht der erste Nachwuchs der Löwin – und das wurde den Neugeborenen zum Verhängnis.

Denn: Im Januar 2024 brachte die Löwin bereits drei Jungtiere zur Welt. Und um diese wollte sich „Gina“ nun weiterhin kümmern, da sie mit eineinhalb Jahren bereits bessere Überlebenschancen hätten als die Neugeborenen, wie der Kölner Zoo erklärt.

Auf der Suche nach einer Lösung trennte der Zoo die Mutter von ihrem ältesten Nachwuchs. Doch die Maßnahme zeigte keinen Erfolg. Die Löwin verweigerte ihren Jüngsten dennoch die Versorgung. Was aus Sicht der Mutter „rational“ sei, wie es in der Erklärung weiter heißt.

Denn die Löwin wolle alles in ihrer Macht Stehende tun, um die eineinhalb Jahre alten Löwen-Kinder „bis zur kurz bevorstehenden kompletten Eigenständigkeit“ aufzuziehen.

„Nach sorgfältigen Abwägungen aller zuständigen Biologen und auf Empfehlung des Zuchtbuchführers für Asiatische Löwen“ entschied sich der Zoo, die beiden neugeborenen Löwen-Babys einzuschläfern, „um ihnen unnötiges Leid zu ersparen“.

Tierschützer*innen kritisieren Kölner Zoo

Doch war das wirklich der einzige Ausweg? In der Mitteilung erklärt der Zoo, man habe sich gegen eine Aufzucht mit der Flasche entschieden, „da dies zu einer Fehlprägung dieser Löwen auf Menschen führen würde“.

Das alles hätte verhindert werden können, wenn die Tierzucht gestoppt werden würden, so der Tierschutzverein PETA. In einem Statement kritisierten die Tierschützer*innen den Zoo für ihre Zucht: „Ihr 2024 geborener Nachwuchs war noch nicht einmal von der Mutter unabhängig, schon musste Löwin Gina erneut gebären – nur damit die Neugeborenen wenig später getötet werden. Solche grausamen Vorgänge sind keine Ausrutscher, sondern trauriger Alltag hinter den Mauern von Zoos. Die Zuchtpolitik ist verantwortungslos und muss beendet werden.“

Artikelbild und Social Media: IMAGO / ITAR-TASS