Checkliste

TÜV-Experte erklärt: So ist das Baden im Planschbecken wirklich kindersicher

Für mehr Sicherheit: Welche Dinge im Hinblick auf Planschbecken unbedingt beachtet werden sollten, erklärt der TÜV-Experte.

Planschbecken Gefahren
Damit der Badespaß im Planschbecken sicher ist, gilt es einige Dinge zu beachten. Foto: Adobe Stock / Sana
Auf Pinterest merken

Sommer, Sonne, Planschbecken – für viele Familien ist eine kühle Erfrischung im heimischen Pool das Highlight an heißen Tagen. Schnell aufgestellt, Wasser rein, Kinder glücklich. Doch der lustige und erfrischende Badespaß birgt mehr Gefahren, als man denkt. Denn immer wieder passieren gerade in Planschbecken kleine, aber ernstzunehmende Unfälle und das oft, weil einige Risiken leicht übersehen werden.

Produktexperte Morten Rosenfeld vom TÜV Süd warnt nun vor typischen Fehlern, die sich eigentlich ganz leicht vermeiden lassen. Vom Kauf bis zur täglichen Nutzung – erfahre hier, worauf du achten solltest für einen sicheren und entspannten Sommer.

1. Altersempfehlung des Herstellers beachten

Sobald das Thermometer die 25 Grad Celsius überschreitet, ist die Not schnell groß: Ein Planschbecken muss her! Das Angebot in örtlichen Baumärkten, Online-Shops und Einkaufsläden ist zwar zum Glück groß – doch oft trifft man hier schon auf das erste Problem: Welches Planschbecken soll es eigentlich werden? Um das richtige Modell zu finden, sollten Eltern bei der Kaufentscheidung insbesondere auf die Altersempfehlung des Herstellers achten.

Vor allem bei jüngeren Kindern ist dies ein entscheidender Aspekt, denn bei Babys und Kleinkindern bis zu drei Jahren reicht ein kleines aufblasbares Plantschbecken mit einem Umfang von 60 bis 90cm. Eine Wasserhöhe von zehn Zentimetern ist absolut ausreichend und sorgt für einen sicheren und altersgerechten Badespaß. Generell gilt jedoch: Ein Planschbecken für Babys sollte erst genutzt werden, wenn das Kind bereits selbstständig sitzen kann! Ab vier Jahren eignen sich dann etwas größere Modelle, die zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch sind.

2. Auf geprüfte Qualität mit TÜV-Siegel achten

Viele Planschbecken-Modelle bestehen aus PVC, da dieses Material besonders formbar und strapazierfähig ist. Doch leider enthält genau dieses Material oft gesundheitsschädliche Phthalat-Weichmacher. Daher sollte beim Kauf eines Planschbeckens unbedingt darauf geachtet werden, dass das Produkt entweder mit dem GS-Zeichen (für geprüfte Sicherheit) oder dem TÜV SÜD-Oktagon ausgezeichnet wurde. "Planschbecken mit diesem Siegel werden auf Schadstoffbelastung geprüft, erfüllen die geltenden EU-Normen und Sicherheitsbestimmungen und haben auch keine spitzen Kanten oder Oberflächen, die zur Verletzungsgefahr werden könnten“, so TÜV-Experte Rosenfeld.

3. Mehrere Luftkammern sorgen für Stabilität

Wer sich bereits etwas mit verschiedenen Planschbecken beschäftigt hat, dürfte bemerkt haben, dass die Modelle oft unterschiedlich viele Luftkammern haben. Diese sorgen zum einen für mehr Stabilität, weshalb Morten Rosenfeld zu einem Modell mit mehreren Luftkammern rät. Sollte eine Kammer mal Luft verlieren, fällt so nicht gleich das gesamte Becken zusammen. Alternativ empfiehlt es sich, ein faltbares Planschbecken zu kaufen, welches durch mehrere Stangen noch robuster ist.

4. Der richtige Standort: Lieber im Garten statt Balkon

Endlich ist das passende Planschbecken gefunden – jetzt fehlt nur noch der perfekte Platz. Doch Vorsicht: Nicht jeder Untergrund ist geeignet. Am besten stellst du das Becken auf eine ebene, weiche Rasenfläche. So schützt du das Planschbecken vor Rissen und Löchern durch spitze Steine oder harte Kanten. Und was ist mit dem Balkon? Hier gilt: Nur kleine Baby-Planschbecken sind erlaubt. Denn größere Becken bringen schnell mehrere Hundert Kilo auf die Waage – und können damit die Traglast deines Balkons überschreiten, warnt der Experte.

5. Hygiene: Frisches Wasser ist Pflicht

Nach dem Planschvergnügen einfach das Wasser drin lassen und am nächsten Tag wieder nutzen? Klingt praktisch, ist aber nicht empfehlenswert. Vor allem bei Baby-Planschbecken sollte das Wasser jedes Mal frisch eingefüllt werden, denn die Abwehrkräfte der Kleinsten sind noch nicht stark genug, um Keime abzuwehren. Bei älteren Kindern genügt es, das Wasser alle drei Tage zu wechseln. Von chemischen Zusätzen wie Chlor rät der TÜV Süd übrigens ab: Sie werden oft falsch dosiert, reizen die Haut und können das Material des Beckens beschädigen. Tipp: Mit einer Abdeckplane lässt sich das Planschbecken über Nacht vor Insekten, Laub und Schmutz schützen – so bleibt das Wasser zumindest für kurze Zeit sauberer.

6. Kinder nie aus den Augen lassen

Nur kurz die Wäsche aufhängen, das Handy checken oder einen Kaffee holen – während die Kinder fröhlich planschen? Klingt harmlos, kann aber richtig gefährlich werden! Denn: Schon wenige Zentimeter Wasser können zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. Deshalb gilt beim Planschbecken genau wie im Schwimmbad: Kinder sollten immer in Sichtweite bleiben, damit im Ernstfall schnell reagiert werden kann. Unfälle passieren oft blitzschnell – und dann zählt jede Sekunde.