Halbmarathon-Challenge

Von der Lauf-Hasserin zur Übermotivierten

In der aktuellen Laufkolumne möchte ich euch davon erzählen, wie ich mich von der Person, die das Laufen sooo langweilig fand, zum übermotivierten Lauffan gemaußert habe. 

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Dass ich früher zu denjenigen gehörte, die nicht besonders große Fans des Laufens sind, habe ich bereits in einer anderen Kolumne erwähnt. Dass ich aber diese Haltung ablegen musste, nachdem wir uns dazu entschlossen hatten, in der Redaktion die Halbmarathon-Challenge zu starten, war mir klar. Ich musste irgendwie einen Weg finden, um mich mit der Sportart, die eigentlich nicht zu meinen Lieblingen zählt, anzufreunden. Und was soll ich sagen: Das habe ich getan. Doch ich hätte nicht damit gerechnet, dass das passiert, was jetzt eingetreten ist.

"Ich hasse Laufen, jetzt trainiere ich für einen Halbmarathon"

Ich laufe nicht nur, ich lese auch darüber...

... und zwar nicht nur in Zeitschriften, sondern auch in Büchern (aktuell gerade das von Ultraläuferin Andrea Löw "Happy Running"). Außerdem höre ich Podcasts, folge den verschiedensten Läufern auf Instagram und lese mir ihre Blogs durch. Was soll ich sagen? Ich bin wohl, wie man so schön sagt, "all in". Es geht sogar so weit, dass ich mir beim Laufen Podcasts übers Laufen anhöre - und das auch noch gut finde. Von Eintönigkeit oder Langeweile keine Spur. Ich rede auch unglaublich viel übers Laufen. Zum Glück tun das aber auch meine Kolleginnen Maren und Mareike, die mit mir zusammen die Halbmarathon-Challenge machen. Ich bin also nicht allein. 

Ich möchte mich nicht beschweren. Dass ich mich inzwischen so fürs Joggen begeistern kann, ist nur gut für mich. So fällt es mir schließlich viel leichter, regelmäßig zu trainieren. Und das mache ich inzwischen sogar im Urlaub (kein Scherz!). Dennoch: Als ich neulich online über einen eintägigen Lauf-Workshop gestolpert bin und schon kurz davor war, mich anzumelden, habe ich mich dann doch kurz über mich selbst gewundert. Da hat sich meine Einstellung zum Laufen wohl wirklich um 180 Grad gedreht.

Gemeinsam zu laufen ist einfach klasse

Doch woher kommt diese Begeisterung auf einmal? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es vor allem mit dem Hamburger Marathon zu tun hat, den meine Kolleginnen und ich vor knapp drei Wochen gelaufen sind. Ich hatte da das Vergnügen die letzte Etappe zu laufen und zu der gehört ein Streckenabschnitt durch Eppendorf, der auch "Hexenkessel" genannt wird. Warum der Name? Hier geht es am lautesten zu. Du wirst angefeuert, was das Zeug hält. Dabei wird kein Unterschied gemacht, ob du als Staffelläufer unterwegs bist oder den ganzen Marathon läufst. Und was soll ich sagen: Das Gefühl ist einfach großartig. Bei diesem knapp zehn Kilometer langen Lauf musste ich noch nicht einmal Kopfhörer tragen. Ich wurde so von der Stimmung mitgerissen, dass die 9,7 Kilometer nur so verflogen sind. Dieses Gefühl möchte ich wieder haben.

Andererseits ist ein wichtiger Punkt auch, dass ich vor noch wenigen Wochen gar nicht in der Lage gewesen wäre, eine solche Distanz einfach zu joggen. Dass mein Körper das jetzt kann, macht mich stolz.

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Aber das Laufen darf nicht alles sein

Was ich jetzt nur nicht machen darf, ist nur noch zu joggen. Ich habe das Gefühl, dass das schnell dazu führen könnte, dass mir dann wieder langweilig wird. Nicht, dass ich dann doch noch wieder zur Lauf-Hasserin werde. Außerdem ist es sowieso nicht ratsam, nur Laufen zu gehen.

Wer sich etwas Gutes tun möchte, macht auch noch eine andere Ausdauersportart, geht zum Yoga und/oder dehnt sich regelmäßig. Hört sich nach viel an? Ist es auch. Da will ich ganz ehrlich sein. Aber da ich gerade so übermotiviert bin, dass ich sogar schon vor dem Halbmarathon mit dem Gedanken gespielt habe, auch mal einen Marathon zu versuchen (ein bisschen voreilig, ich weiß), muss ich da jetzt wohl durch... Solange zumindest, bis ich lieber Bücher über Yoga oder Spinning oder oder oder lesen möchte. 

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