Weniger ist mehr: Zu viel Pflege kann der Haut schaden

Schön, gepflegt und makellos glatt: So wünscht sich jede Frau ihre Haut. Dafür wird mehrmals täglich gecremt und geschminkt.

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Zuviel Pflege kann der Haut schaden Foto: Istock
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Doch Vorsicht, damit kann man schnell das Gegenteil erreichen.

"Übertriebene Pflege kann der Haut schaden", warnt Dr. Gerd Gauglitz (35), Dermatologe an der Uni-Klinik München. Das hat Folgen wie schuppige Stellen, Rötungen und Juckreiz. In auf einen Blick beantwortet der Hautexperte die wichtigsten Fragen.

Warum kann zu viel Pflege der Haut schaden?

Werden der Haut länger übermäßig Pflegestoffe zugeführt, kann die natürliche Schutzfunktion gestört werden. Dadurch kann die Haut anfälliger für Krankheitserreger werden, was Entzündungen begünstigt.

Welche Produkte sind besonders problematisch?

Vorsichtig sollte man mit extrem fetthaltigen Cremes sein. Sie können die Haut regelrecht aufquellen lassen und zu Unreinheiten und Entzündungen führen. Aber auch aggressive Reinigungsmittel wie Peelings sollten nur mit Bedacht und nicht öfter als einmal pro Woche verwendet werden. Wer zu empfindlicher Haut neigt, sollte zudem auf Kombinationspräparate wie die sogenannten BB-Cremes (BB steht für BlemishBalm) verzichten, denn durch die vielen verschiedenen Wirkstoffe kann das Allergierisiko steigen.

Grundsätzlich gilt: Hautpflege muss zum Hauttyp passen. Bei Zweifeln sollte man diesen beim Hautarzt oder bei der Kosmetikerin bestimmen lassen.Und zu viel Schminke?Auch bei Make-up & Co. sollte man darauf achten, dass das Produkt auf den Hauttyp abgestimmt ist.

Lassen Sie sich am besten von einer Kosmetikerin beraten. Besonders wichtig ist zudem, dass man sich abends abschminkt. Nehmen Sie dazu milde Gesichtsreiniger und verzichten Sie auf alkoholhaltige Mittel.

Stimmt es, dass die Verwendung von Faltencremes in jungen Jahren schaden kann?

Das ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Sinnvoll ist die Verwendung aber erst ab dem 30. Lebensjahr. Wichtig ist aber auch hier, auf die Wirkstoffe zu achten. Ab 30 Jahren sind z. B. Vitamin C, Vitamin B3 und Coenzyme, ab 40 Jahren Vitamin A und Retinol empfehlenswert.

Was hilft bei überpflegter Haut?

Häufig genügt es schon, einige Wochen komplett auf Cremes und Kosmetika zu verzichten. In vielen Fällen können auch Umschläge mit schwarzem Tee die gereizte Haut beruhigen. Sollte sich das Hautbild dadurch nicht verbessern oder entstehen sogar Entzündungen, sollte man allerdings unbedingt einen Hautarzt aufsuchen.

Tipps zum Selbermachen

Honig-Quark-Maske zum Selbermachen: Wer auf Konservierungsstoffe und Parfüme in Kosmetik mit Trockenheit und Rötungen reagiert, kann seiner Haut mit dieser beruhigenden Maske etwas Gutes tun. Dazu einmal wöchentlich 3 EL Quark mit 1 EL Honig verrühren und 15 Minuten auf die Haut einwirken lassen. Mit warmem Wasser abnehmen.

Was der Haut gut tut

Wasser trinken: Ca. 1,5 Liter sollten es täglich sein, um den Feuchtigkeitshaushalt der Haut von innen aufzubessern.

Ebenfalls wichtig: viel frische Luft. Idealerweise verbringt man täglich mindestens 30 Minuten im Freien.

Milchprodukte essen: Neben Obst und Gemüse sollten auch regelmäßig Joghurt und Quark auf dem Speiseplan stehen. Grund: Milch enthält viel wertvolles Biotin, das die Haut für die Zellteilung benötigt.

Sonnenschutz verwenden: UV-Strahlen sind Faltenverursacher Nummer eins. Experten raten daher, selbst bei bewölktem Wetter eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor 15 aufzutragen.

Sanft reinigen: Normale Seifen können den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen. Besser sind sogenannteSyndets (Apotheke). Die synthetischen Waschsubstanzen reinigen genauso gut, sind aber hautneutral.

Kalt waschen: Heißes Wasser kann die Haut zusätzlich austrocknen, daher sollte die Waschtemperatur stets möglichst kühl sein. Positiver Nebeneffekt: Kaltes Wasser zieht die Poren zusammen und lässt die Haut straffer wirken.

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