Wissenswertes über Pilze im Darm, Rückenschmerzen und Prostata
Fragen an Hausärztin Dr. Petra Bracht:
Die Allgemeinärztin und Naturheilmedizinerin hat in Bad Homburg eine Privatpraxis.
Mein Hausarzt hat bei mir einen Darmpilz entdeckt. Ist das schlimm? Was kann ich dagegen tun? Charlotte H. (50), Cuxhaven
Antwort von Dr. Bracht:
Pilze finden sich normalerweise nur in ganz geringen Mengen im Dickdarm und werden regelmäßig mit dem normalen Stuhl ausgeschieden. Ist aber die gesunde Darmbakterienflora gestört, können sich die Pilze ungehemmt ausbreiten. Der Körper wird durch die Produktion von Pilzgiften belastet. Die Folgen sind Blähungen, Müdigkeit mit Energieverlust und wechselnde Stühle. Pilze mögen insbesondere Industriezucker, um sich zu verbreiten. Daher gilt: Vermeiden Sie Fertigprodukte, Weißmehl und Süßigkeiten. Verzehren Sie beispielsweise viel Gemüse, Salate, Vollkornreis und frisches Obst. Unterstützen Sie Ihre gesunde Darmflora mit sauer eingelegtem Gemüse sowie Kapuzinerkresse und Meerrettich.
Mein Rücken schmerzt oft. Ich sitze den ganzen Tag am Schreibtisch. Meine Freundin erzählte mir, dass ihr Yoga gut getan hätte. Gibt es spezielle Übungen? Anika T. (42), Parchim
Antwort von Dr. Bracht:
Prinzipiell gibt es Yoga-Übungen, die bei Rückenschmerzen helfen können. Das Problem liegt darin, dass bestimmte Positionen dem einen nutzen, bei anderen aber schaden können. Unbedingt notwendig ist daher, dass ein Therapeut, der manuelle Methoden (zum Beispiel Schmerzpunktpressur) beherrscht, die Beschwerden lindert und die Ursache diagnostiziert. Dann kann er passende Yogaübungen gegen Rückenschmerzen oder besser die therapeutisch überprüften Engpassdehnungen empfehlen.
Sie können folgende Übung machen: Aus der Bauchlage stützen Sie sich mit beiden Händen neben den Schultern ab. Dann drücken Sie sich vorsichtig mit dem Oberkörper nach oben, bis es im Rücken leicht zu ziehen beginnt. Gehen Sie nur soweit, wie es Ihnen gut tut! Spannen Sie bewusst die Rückenmuskeln an und halten Sie diese Position für zwei Minuten. Achten Sie darauf, dass Sie die Schultern möglichst tief ziehen. Dabei tief in den Bauch atmen.
Mit 65 sorgt sich mein Mann um seine Prostata. Auch einer seiner Freunde hat damit Probleme. Nun hat mein Mann Angst vor Krebs. Marita H. (56), Rotenburg
Antwort von Dr. Bracht:
Die Sorge Ihres Mannes ist berechtigt. Die Prostata neigt mit zunehmendem Alter dazu, von Krebs befallen zu werden. Eine Studie des National Cancer Institutes (USA) hat gezeigt, dass durch eine vermehrte Aufnahme von Lycopin die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, reduziert wird. Lycopin ist der rote Farbstoff in der Tomate, das den Körper vor freien Radikalen, schädliche Abbauprodukte unseres Stoffwechsels, schützt. Um es für den Körper verwertbar zu machen, müssen die Tomaten allerdings erhitzt werden. Soßen, Suppen, Mark und Saft der roten Frucht sind besonders gesund, da die Konzentration an Lycopin sehr hoch ist. Bereiten Sie Ihrem Mann daher mindestens drei Mal wöchentlich eine Tomatenmahlzeit zu. Damit beugen Sie dem gefürchteten Prostatakrebs vor.false
Ich leide seit Längerem unter starken Kopfschmerzen. Mein Zahnarzt meint, wenn wir die Amalgam-Füllungen erneuern, wird es besser. Zahlt das die Kasse? Luciana P., Barsinghausen
Wenn es nur um kosmetische Gründe geht, muss die Krankenkasse die Kosten nicht tragen. Ist der Arzt der Meinung, dass sich die Beschwerden dadurch bessern, ist die Kasse verpflichtet, die Kosten zu übernehmen. Fragen Sie besser vorher Ihre Kasse! AG Frankfurt 30 C 38/99
Mein Hausarzt war im Urlaub, und ich musste zu seiner Vertretung. Dieser verlangte erneut die Praxisgebühr. Darf er das? Gerda S., Marl
Nein, das geht so nicht. Wenn Sie im gleichen Quartal Ihren Hausarzt und seine Vertretung aufgesucht haben, muss die Praxisgebühr nur einmal gezahlt werden. Allerdings müssen Sie eine Quittung für die bereits gezahlte Gebühr vorlegen.
Ich war kürzlich bei meinem Orthopäden und hoffte auf eine umfassende Beratung. Leider hatte er nur wenige Minuten Zeit für mich. Viele meiner Fragen blieben unbeantwortet. Muss ich das hinnehmen? Anna B., Aachen
Der Arzt ist zwar dazu verpflichtet, den Patienten gründlich zu untersuchen und ihn umfassend zu informieren. Doch der Patient hat dabei keinen Anspruch auf eine bestimmte Zeitspanne. Tatsächlich stehen viele Ärzte im Praxisalltag unter erheblicher Zeitnot. Deshalb unsere Empfehlung: Bereiten Sie Ihren Arztbesuch gut vor, halten Sie Ihre Fragen kurz und präzise parat. Dann werden Sie von Ihrem Arzt auch trotz knapper Zeit Informationen und befriedigende Auskünfte erhalten.