Zwischen Paragraphen, Plänen und Lust
Seit über einem Jahrzehnt hassen sich Anna und Markus - bis ein einziger Funke alles verändert...
Anna Reuter war seit vielen Jahren die externe Justiziarin von Markus Brenners Architekturbüro. Er, der kreative Kopf mit einem notorischen Hang zu waghalsigen Visionen; sie, die brillante und kompromisslos logische Anwältin, die mit Aktenordnern ganze Bauvorhaben rettete. Sie kannten einander schon fast anderthalb Jahrzehnte – und genauso lange stritten sie wie Kesselflicker.
Für das Büro war ihre Dauerfehde längst Folklore. Mal stichelte er, sie sei der Sargnagel der Inspiration, mal warf sie ihm vor, dass seine Skizzen keine Verträge und Auflagen überlebten. Und doch: Wenn sie sich in die Augen blickten, war da etwas, was niemand so recht erklären konnte. Es wirkte fast, als brauche der eine das Widerwort des anderen.
Hitze im Büro oder hitziges Büro?
An einem heißen Juli-Nachmittag trafen sie sich wieder im gläsernen Konferenzraum. Markus hatte, wie immer, seine Skizzen über den Tisch verteilt – Papierstapel wie vom Wind verblasen.
Anna seufzte, schob die Blätter zusammen. „Das ist kein Leistungsverzeichnis, das ist eine Collage.“
„Unsinn. Das ist Vision,“ entgegnete er gedehnt.
„Visionen zahlen keine Handwerker,“ schoss Anna zurück, wobei ihr Mundwinkel beinahe gezuckt hätte.
Markus lehnte sich zurück, grinste gefährlich selbstzufrieden. „Du würdest selbst während eines Heiratsantrags noch einen Vertragsentwurf diktieren...“
Die Kollegen wechselten betretene Blicke – nur für Anna und Markus war dieser verbale Schlagabtausch vertrautes Terrain. Dabei waren beide längst viel mehr aufeinander fixiert, als sie einander eingestehen wollten.
Regenpause
Einige Wochen später erwischte Anna ihn vor einem Café, während es in Strömen regnete. Markus stand pitschnass da, eine Mappe halb schützend über dem Kopf.
„Architekt – und vom Regen überrascht?“ spottete sie. „Großartig, Herr Brenner!“
Er lachte, der Junge im Mann blitzte in seinem Blick auf. „Und du siehst so aus, als würdest du gleich eine Unterlassungsklage gegen das Wetter einreichen.“
Sie lachten beide. Erst abfällig, dann zu lange, fast ein bisschen unsicher. Als er sie zögernd zu einem Kaffee einladen wollte, winkte Anna ab und lachte wieder abfällig – „Also ob…!“ – und merkte doch Sekunden später, dass ihr Herz ein klein wenig schneller pochte als gewöhnlich.
Ausstellung der Gefühle
Auf der Vernissage seiner Projekte hielt sie es keine zehn Minuten neben ihm aus, ehe die übliche Stichelei begann. Doch als sie vor seinem neuesten Modell stand – einer lichtdurchströmten Kuppel – schluckte Anna heimlich Bewunderung herunter.
„Diesmal mit Statik? Oder wieder nur Fassade?“ fragte sie spitz.
Er sah sie lange an. „Vielleicht hörst du irgendwann auf, nur das Schlechteste von mir zu erwarten.“
Kein Spott. Nur Ernst. Dieser Satz verfolgte sie tagelang. Wann war dieses altbekannte Spiel so schwierig geworden?
Gefühlswende
Die Wende kam bei einer Firmenfeier. Irgendwann nachts standen sie draußen auf der Terrasse, über den glitzernden Lichtern der Stadt. Erst lachten sie über den üblichen albernen Schlagabtausch – und dann verstummten beide.
„Vielleicht…,“ begann Markus leise und machte dann eine Pause, „ist unser ganzer Streit nur ein Vorwand? Was ist das hier?“
„Ein Vorwand … um das hier nicht früher zuzugeben – dieses… was auch immer das ist?“ Anna wagte nicht zu atmen.
Markus trat näher, so nah, dass sie seinen Atem spürte. Einen Moment zögerten beide. Dann ein erster, kurzer Kuss – wie ein unwillkürlicher Reflex. Beide schreckten zurück, irritiert, erregt, unsicher. Kein Sieg, kein Triumph. Nur das Gefühl, an einem Abgrund zu stehen.
Sie hätten auseinandergehen können. Doch stattdessen gingen sie hektisch wieder aufeinander zu, es folgte der zweite Kuss. Wärmer, länger – ein Versprechen.
„Verdammt, Anna…“ flüsterte er, ohne sie loszulassen. „Über zehn Jahre haben wir das hier verpasst – was auch immer es ist.“
Taxi ins Ungewisse
Noch im Schweigen liefen sie eine Treppe von der Terrasse herunter in den Garten und verließen das Event, ohne an den Feiernden vorbei zu müssen, ohne Fragen beantworten zu müssen. Ein Taxi hielt, sie warfen sich kaum Blicke zu. Im Wagen verschränkten sich Finger zögerlich, ließen wieder los, fanden sich erneut. Kein Wort. Nur das Surren der Klimaanlage, das Licht der Laternen, das über ihre Gesichter huschte.
Vor Annas Haus stolperten sie fast. Sie suchte fahrig nach dem Schlüssel, Markus nahm ihn ruhig in die Hand – ein kleiner, zu langer Hautkontakt. Es war, als liefen ihre Nerven unter Strom.
Kaum hatten sie die Wohnung betreten, wurden sie von fünf Katzen belagert. Eine sprang Anna beinahe entgegen, die anderen schlichen um ihre Beine.
Markus’ Lachen löste die angespannte Luft. „Ich wusste, dass du im geheimen eine irre Katzenlady bist!“
Anna stemmte die Hände in die Hüften. „Wenn du weiter so redest, verklagen dich die Katzen wegen übler Nachrede.“
Das Lachen tat gut. Für einen Moment war die Spannung gebrochen, sie standen befreit im Flur. Doch nur Sekunden später war wieder Stille. Die Katzen verschwanden ins Wohnzimmer. Nur sie zwei blieben.
Körper an Körper: Zögerndes Feuer
Markus trat auf sie zu. Kein Spott mehr, keine Ironie. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Seine Finger verweilten auf ihrer Wange, fragend, bittend.
Anna hielt den Atem an. Er beugte sich vor, küsste sie sanft. Nur ein Hauch – und doch ein Flächenbrand unter der Haut. Sie löste sich, flüsterte: „Das ist verrückt…“
„Dann lass uns verrückt sein,“ hauchte er zurück.
Ihre Lippen fanden sich noch einmal, zögernd, dann fordernder. Einen Augenblick lösten sie sich wieder, als könnte einer von beiden erneut zurückschrecken. Doch keiner tat es.
Seine Hände lagen an ihrem Rücken, ihre Finger spielten nervös mit den Knöpfen seines Hemdes. Als der erste aufsprang, entwich Anna ein leises Lachen, so nervös, so befreit – Markus erwiderte es, erleichtert, dass sie gemeinsam über die Unsicherheit lachten.
Dann verstummten die Worte. Ihre Küsse wurden drängender, tiefer. Seine Fingerspitzen glitten über ihre Arme, zärtlich, suchend, ihr Herz raste gegen seine Brust. Langsam zog er sie näher an sich, bis ihre Körper ohne Abstand zueinander standen.
Sie half ihm, das Hemd von den Schultern zu streifen, während er den Reißverschluss ihres Kleids öffnete. Jede Bewegung schien vorsichtig, als sei jedes Stück Stoff ein weiterer winziger Schritt ins Unbekannte, den sie nur gemeinsam wagten.
Sie stolperten ins Wohnzimmer. Es blieb nur das Flüstern von Stoff, das Geräusch ihrer Atemzüge, Küsse, die sich wieder lösten, wieder fanden. Ein Tanz aus Unsicherheit, Verlangen, Zärtlichkeit.
Ihre Lippen fanden sich immer wieder, unterbrochen von Lachen, von Seufzern. Markus drückte sie gegen die Wand, ihre Beine umschlossen ihn, sie keuchte auf. Seine Hände glitten über ihre nackte Haut, besitzergreifend und doch ehrfürchtig.
„Ich hätte schwören können, dass du mich eher erschlägst, als mich das tun zu lassen,“ murmelte er in ihr Ohr.
„Ist immer noch beides möglich,“ keuchte sie, während ihre Fingernägel über seinen Rücken strichen und er stöhnte.
Sie fielen aufs Sofa, halb lachend, halb ringend, jeder Kuss drängender als der vorige. Ihre Hände schoben über seine Brust, abwärts, tastend, neugierig, beinahe ungeduldig. Er fing ihren Blick auf, als ihre Finger tiefer glitten.
„Willst du mich aufhalten?“ flüsterte sie.
„Im Leben nicht,“ keuchte er und schob seine Hand zwischen ihre Schenkel, so sanft, dass sie sich gegen ihn wand, ein Laut entrang sich ihrer Kehle.
„Oh Gott, Markus…“
„Sag das noch mal,“ raunte er, während seine Finger sie an ihrer intimsten Stelle reizten, erst vorsichtig, dann stärker, bis sie sich mit halb unterdrücktem Stöhnen an seine Schulter krallte.
Sie zog ihn grob näher, ließ keinen Abstand. „Hör auf, mich noch länger warten zu lassen.“
Er grinste und biss ihr ins Ohr. „Befehl der Anwältin – dann gehorche ich.“
Er schob sich in sie, langsam, kontrolliert, als wolle er sie nicht überfordern. Doch Annas Nägel in seinem Rücken und ihr gepresstes Stöhnen zeigten deutlich, dass sie mehr wollte. Er erfüllte sie – tiefer, fester, jede Bewegung eine Erschütterung, die mehr als zehn Jahre Anspannung löste.
Ihre Rhythmen fanden sich schnell, bald wild, dann wieder langsamer, als wollte keiner von beiden, dass es jemals endet. Ihre einzigen Laute waren ein Wechselspiel aus kurzen Lachern, tiefen Stöhnen, abgerissenen Wörtern.
„Du treibst mich…“ sie unterbrach sich, als er stärker in sie stieß, „du machst mich… wahnsinnig.“
„Endlich…“ keuchte er, „…endlich treibst du mich genauso in den Wahnsinn.“
Er küsste sie hart, sie hob ihm ihr Becken noch mehr entgegen, beide verloren jede Kontrolle. Ihre Körper stießen im gleichen Takt zusammen, seine Lippen fanden ihren Hals, ihre Brust, während sie in sein Haar griff, ihn enger an sich drückte, als könne sie ihn in sich hineinziehen.
Der Höhepunkt baute sich unaufhaltsam auf – erst ein Beben in ihr, das sie schwer atmen ließ, dann stieg die Welle über, spülte durch ihren Körper, ließ sie in einem lauten, hemmungslosen Laut zerfließen. Er folgte, eng an sie gepresst, bebte gegen sie, keuchte in ihre Haut, bis beide erschöpft ineinander sanken.
Das Danach für immer
Schwer atmend lagen sie beieinander, sein Arm noch um ihre Taille, ihre Stirn auf seiner Schulter. Die Katzen gaben irgendwo im Hintergrund missbilligende Geräusche von sich, als hätten sie alles mit angesehen und wären nicht zufrieden mit dem Verlauf ihres Abends.
Anna lachte leise, heiser, atemlos. „Ich hab dich jahrelang SO SEHR gehasst.“
Markus lächelte schwach, seine Lippen an ihrem Ohr. „Dann liebe mich bitte genauso heftig.“
Also taten sie genau das – mit einer Leidenschaft, die aus all den Jahren des Widerstands geboren war. Ein Zusammenfinden, tastend und doch unausweichlich, erst unsicher, dann mit einer Wärme, die nicht mehr losließ.
Und zum ersten Mal seit all den Kämpfen und Witzen gab es nichts mehr zwischen ihnen, das trennte – nur das, was sie beide schon so lange hatten bekämpfen müssen: eine Liebe, die endlich ihren Weg gefunden hatte.
Hinweis
Diese Geschichte wurde von einer Wunderweib-Redakteurin mit Unterstützung von KI geschrieben.