Egoismus in der Beziehung

3 egoistische Verhaltensweisen, die deiner Beziehung gut tun

Klar, es ist wichtig, das Wohl des anderen im Blick zu haben. Aber ab und an tut es deiner Liebe richtig gut, wenn du komplett egoistisch denkst.

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Der Clou bei der Sache: Wer in einer Beziehung seine Persönlichkeit und seine Vorlieben nicht völlig zugunsten des großen Wir’s aufgibt, bleibt interessanter für seine*n Partner*in und ist generell auch viel entspannter. Denn mal ehrlich: Immer nur Paar sein, das erträgt doch kein Mensch.

Egoismus in der Beziehung: 3 Situationen, in denen es eurer Liebe gut tut, wenn du mal nur an dich denkst:

1. Einfach mal ehrlich sein

Allgemein gehen wir davon aus, dass es in Liebesbeziehungen unser Job ist, die Gefühle unseres Schatzes nicht zu verletzen. NIEMALS! Für Verletzungen sollen andere zuständig sein. Doch dem ist nicht so. Tatsächlich tut es unserer Beziehung gut, wenn wir ab und an keine Rücksicht auf die Gefühle des anderen nehmen.

Ein Beispiel: Wenn dein Mann oder deine Frau aus dem Bad kommt und sich richtig schick gemacht hat und dich fragt, ob das gut aussieht – dann kann es vorkommen, dass das Outfit nicht so doll ist. Vielleicht sitzt es nicht perfekt oder die Farbe ist ein bisschen schrill. Normalerweise würden wir jetzt die Klappe halten und so etwas sagen wie: „Natürlich siehst du gut aus, Schatz, du siehst immer zauberhaft aus.“ Doch es wäre eine Lüge.

Wäre es nicht viel besser, den Konflikt in Kauf zu nehmen und in liebevollen Worten zu sagen, dass das Outfit nicht ganz optimal ist? Wer, wenn nicht unser*e Lebenspartner*in sollte das Recht haben, uns ganz ehrlich zu sagen, was er*sie wirklich denkt. Wenn irgendetwas die Liebe über viele Jahre stärkt, dann ist das sanfte Ehrlichkeit zu dem Zweck, unsere*n Partner*in vor anderen zu schützen.

Wenn du deinem Schatz sagst: „Sorry, aber das Kleid sitzt da nicht so gut, vielleicht doch ein anderes.“ Dann wird sie vielleicht eine Weile sauer auf dich sein. Aber letzten Endes wird sie dir dankbar sein, dass du sie vor einem blöden Auftritt in der Öffentlichkeit geschützt hast. Gilt natürlich genauso für Männer. Neulich fragte mich mein Freund irgendwo unterwegs, ob ich fände, dass sein Shirt billig aussieht. Und ich so: „Ganz ehrlich: Ja.“ Und er so: „Warum hast du das denn nicht mal früher gesagt? Dann hätte ich es längst entsorgt.“

2. Auch mal andere Menschen hübsch finden

Unsere kulturelle Prägung gibt uns vor, zu glauben, dass wir ab dem Moment, in dem wir uns in einen Menschen verlieben und mit diesem eine Beziehung eingehen, wir einzig und allein diesen Menschen attraktiv finden dürfen. Doch leider handeln wir damit gegen unsere Natur. Es ist einfach so: Wenn die erste, große Verliebtheits-Phase vorbei ist, in der wir ausschließlich unsere*n Partner*in heiß finden und von ihm*ihr nicht genug bekommen können, dann fangen unsere Augen wieder an zu wandern. Dann kann es schon mal sein, dass wir einem heißen Typen oder einer attraktiven Frau hinterherschauen …

Wenn uns das passiert, empfinden viele von uns ein Schuldgefühl. „Das darf doch nicht sein!“ Und wir fragen uns, ob mit uns oder unserer Beziehung irgendetwas nicht in Ordnung ist. Auf diese Weise entsteht viel Druck. Doch das ist Blödsinn! Erst wenn wir dieses natürliche Geschehen mit unserer Gesellschaftsbrille betrachten, wird daraus eine Sache, für die wir uns schlecht fühlen.

Entscheidend ist, wie wir mit diesen natürlichen Reaktionen umgehen. Es ist völlig ok, andere Menschen außer seine*n Partner*in attraktiv zu finden. Nicht ok wäre es, ihn mit diesen attraktiven Menschen zu betrügen. Also, wenn das nächste Mal ein hübscher Mensch vorbeiläuft: einfach den Anblick genießen und die positiven Gefühle dann mit dem*der geliebten Partner*in ausleben!

3. Besonders wichtig: Ich-Zeit alleine verbringen und genießen

Wir sehen das immer wieder: Männer und Frauen, die alle ihre geliebten Hobbys und Freunde komplett aufgeben oder arg vernachlässigen, um ganz in einer neuen Beziehung aufzugehen. Das ist verständlich, schließlich ist die Liebe ein großartiges Gefühl, und der Liebes-Hormon-Cocktail kann absolut süchtig machen. Es ist normal, dass man mit seinem Partner oder seiner Partnerin am liebsten verschmelzen möchte.

Doch das Problem bei der Sache ist: Wenn wir alles aufgeben, was uns zu dem Zeitpunkt ausgemacht hat, als wir unsere*n Partner*in kennengelernt haben, sind wir irgendwann nicht mehr der Mensch, in den sich unser*e Partner*in verliebt hat. Wer immer nur alles zusammen macht, geht eine symbiotische Beziehung ein, die garantiert irgendwann langweilig und anstrengend wird.

Wenn wir der Liebe nicht ab und zu etwas Luft gönnen, wird das Feuer zwischen uns ersticken und nur noch eine matte Erinnerung an die Funken zurücklassen, die einst zwischen uns gefunkelt haben. Darum: Hab niemals ein schlechtes Gewissen, wenn du ab und an etwas nur für dich tust und Ich-Zeit genießt, in der allein deine Wünsche und Vorlieben wichtig sind. Deine Liebe wird es dir danken.

Artikelbild und Socialmedia: kieferpix/iStock