Hyperalgesie: Ursachen, Symptome und Behandlung der Schmerzempfindlichkeit
Hyperalgesie ist eine extreme Schmerzsensibilität. Wer an dieser Krankheit leidet, verfügt über eine niedrige Schmerzschwelle. Betroffene reagieren vor allem auf Hitze sehr empfindlich.
Was ist Hyperalgesie?
Ist jemand übermäßig schmerzempfindlich, sprechen Mediziner von der sogenannten Hyperalgesie. Wer Reize als schmerzhaft empfindet, die in der Regel schmerzlos sind, verfügt über besonders sensible Nervenenden, die sogenannten Nozizeptoren. Werden sie z.B. durch eine Berührung gereizt, spürt der Betroffene Schmerz.
Am häufigsten tritt Hyperalgesie als Begleiterscheinung neurologischer Erkrankungen auf (z.B. Multiple Sklerose), also Störungen des Nervensystems. Die Nervenenden können auch sensibler werden, wenn eine Entzündung im Körper vorliegt und dadurch körpereigene Stoffe freigesetzt werden, die zu der Hyperalgesie führen.
Hyperalgesie ist eine Unterform der sogenannten Hyperästhesie, also der Überempfindlichkeit von Gefühls- und Sinnesnerven.
Welche Symptome zeigen sich bei Hyperalgesie?
Druck, Hitze und Kälte lösen bei Hyperalgesie-Patienten in höherem Maße Schmerz aus, als üblich. Um eine Diagnose zu erstellen, ist eine neurologische Untersuchung durch einen Arzt erforderlich. Dabei prüft der Mediziner, wie der Patient auf diverse Schmerzreize reagiert.
Die Steigerung der Hyperalgesie ist die sogenannte Allogynie. In diesem Fall schmerzen den Patienten sogar nicht-schmerzhafte Reize, wie z.B. Streicheln oder das Aufliegen einer Decke auf der Haut. Im Gegensatz zur Hyperalgesie kann Allogynie auch nur psychische Ursachen haben - es muss also keine physische, neurologische Störung vorliegen.
Die Schmerzen spüren Betroffene in Muskeln und Gelenken (Tiefenschmerzen), auf der Haut (Oberflächenschmerzen) oder inneren Organen (Organschmerzen). Dabei kann der Schmerz brennend, stechend, kribbelnd oder dumpf ausfallen, nur lokal auftreten oder über ganze Körperpartien ausstrahlen.
Wie kann man Hyperalgesie behandeln?
Hyperalgesie wird in der Regel mit Medikamenten behandelt (u.a. mit Opiaten). Je nachdem, worin der Arzt die Ursache der Schmerzempfindlichkeit gefunden hat, kann auch eine Psychotherapie, Schonung oder eine Schmerzexposition helfen.
Letzteres beschreibt das kontrollierte Zufügen von starken Schmerzreizen unter ärztlicher Aufsicht. Diese Form der Desensibilisierung kann den Patienten zunächst größere Schmerzen hinzufügen, bevor die Schmerzen gelindert werden.
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